Aphrodite ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde und eine der kanonischen zwölf olympischen Gottheiten. Ursprünglich zuständig für das Wachsen und Entstehen, wurde sie erst später zur Liebesgöttin. Das Pendant in der römischen Mythologie ist Venus. Nach Hesiod ist sie die Tochter des Uranos. Dessen Sohn Kronos schnitt ihm, auf Rat seiner Mutter Gaia, die Geschlechtsteile mit einem Sichelhieb ab und "warf diese hinter sich" ins Meer. Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, welches ringsum aufschäumte und daraus Aphrodite gebar, die dann zunächst nach Kythera, dann an der Küste von Zypern an Land ging. Dort schmückten Horen sie laut Homer, bei dem sie allerdings die Tochter des Zeus ist, bevor sie den Unsterblichen vorgestellt wurde.

Die Geschichte ihrer Geburt beginnt als Kronos, ihren Vater Uranos Entthronen wollte. Er schuf es, indem er ihm das Geschlecht abschlug. Danach warf er es ins Meer, und wie es in den Wellen umhertrieb, wurde es von weißem Schaum umhüllt, der ständig wuchs und schließlich die Gestalt einer Frau annahm, die "schaumgeborene" Göttin Aphrodite (aphros = Schaum). Der Schaum war an Kythera vorbei nach Zypern gelangt und hier geschah es, daß die Anadyomene, die dem Meer Entstiegene, aus den Fluten oder einer Muschel auftauchte. Kaum hatte sie das Land betreten, wurde sie von den Hören empfangen, die sie bekränzten, sie mit geblümten Seidenen Kleider bekleideten, mit einer Halskette und Ohrringen schmückten und zum Olymp geleiteten. Als die anderen Götter sie erblickten, verschlug die Schönheit der Aphrodite die Sprache und alle wollten sie zur Frau machen.

Die Horen ("die Zeiten", "die Jahreszeiten") sind in der griechischen Mythologie die Göttinnen, die das geregelte Leben überwachen. Das griechische Wort hōra bedeutet "Zeit" oder "Zeitabschnitt", es kann ein Jahr, eine Jahreszeit, eine Tageszeit oder eine Stunde bezeichnen. Horen sind als Töchter des Zeus und der Themis Göttinnen der griechischen Mythologie. Sie wachen wohlgesinnt über das Menschenwerk und bewachen, wie Homer in der Ilias berichtet, die Himmelstore, indem sie das dichte Gewölk unter Donnerdröhnen weg- oder vorschieben. Ihre Namen wechseln je nach Quelle. Hier kommen sie vom Himmel und helfen Aphrodite, die aus dem Schaum geborenen wurde.

Thalassa ( "Meer") ist in der griechischen Mythologie die Verkörperung des Meeres. Nach Hyginus Mythographus sind Aphrodites Eltern Aither ("Äther") und Hemera ("Tag"). Ihr entspricht vor allem das (innere) Mittelmeer im Unterschied zu Pontos, der "hohen See", und Okeanos, dem äußeren Ozean. Mit Pontos wird Thalassa zur Mutter der Fische. Bei Nonnos erscheint sie jedoch als die Mutter der Aphrodite, die sie von Uranos empfing. Sie soll auch die Mutter des Aigaion sein, des Gottes der Meeresstürme. Nach Diodor ist sie die Mutter der Telchinen von Rhodos.

Aphrodite die schöne Goettin.

"Sie ist das erste Schöne, was sich aus Streit und Empörung der ursprünglichen Wesen gegeneinander entwickelt und gebildet hat. In ihr bildet sich die himmlische Zeugungskraft zu dem vollkommenen Schönen, das alle Wesen beherrscht und welchem von Göttern wie Menschen gehuldigt wird." Verheiratet war Aphrodite mit Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, den sie allerdings ständig mit Sterblichen und Unsterblichen betrog.

Notorisch war ihre lange Beziehung zum Kriegsgott Ares, aus der Eros, Harmonia, Phobos, Deimos und Anteros entstanden – wie es auch Demodokos bei den Phaiaken in seinem burlesken Lied besingt. Laut Homer wurden die beiden mitten im Akt von Hephaistos in flagranti in einem Netz gefangen.

Als er sie so den anderen Göttern präsentierte, erhoben diese das sprichwörtliche homerische Gelächter. Aus Aphrodites Liebschaft mit dem Trojaner Anchises ging Äneas (griech. Aineias) hervor, Held im Trojanischen Krieg, der dann zu den mythischen Stammvätern der Römer gehören sollte und aus dessen Sohn angeblich das Geschlecht der Julier, zu dem auch Gaius Julius Cäsar gehörte, entsprang.

Außerdem zeugte sie mit Dionysos den Priapos und mit Hermes den Hermaphroditos. Ferner hat sie den schönen Adonis zum Geliebten. Sie verbirgt ihn (als Samen) in einem Kasten und gibt ihn der in der Unterwelt – dem Schoß der Erde – thronenden Persephone; diese will ihn für immer behalten. Erst auf den Schiedsspruch des Zeus gibt sie ihn für zwei Drittel des Jahres der Aphrodite zurück. Bei der Jagd wird Adonis vom eifersüchtigen Ares in Gestalt eines Keilers getötet.

Eine sinnlich-verführerische Göttin. Kein Wunder, dass jeder Gott sie besitzen wollte.

Keine andere Göttin konnte sich an Schönheit mit ihr messen. Paris, der trojanische Prinz, übergab ihr die Siegestrophäe, den goldenen Apfel. Aphrodite stellt denn auch das Urbild von Schönheit und Liebe dar. Beinahe das gesamte Spektrum menschlicher Leidenschaften, Begierden, Sehnsüchte und Ängste findet in ihr seinen Spiegel. Sie war im Orient als Ischtar-Astarte längst bekannt, ehe sie zur griechischen Aphromanistischen Deutungen, barocken Allegorien bis hin zur Tiefenpsychologie. Durch die Assoziationen mit der Inkarnation des Weiblichen, mit Erotik, Fruchtbarkeit, Schönheit, Verführung, hat Aphrodite bis auf den heutigen Tag nichts an Faszination eingebüsst. Die sinnliche Anziehungskraft von ihr (wie überhaupt von der Frau) in einer intimen Situation findet sich auch in Darstellungen, die Aphrodite bei der Toilette zeigen. Nahezu unbekleidet pflegt sie ihr Äusseres und betrachtet sich dabei im Spiegel, allein oder umgeben von Assistenzfiguren wie Eros und Dienerinnen.

Hochzeit des Peleuss
Alle Götter sind zur Hochzeit des Peleus und der Thetis eingeladen, ausgenommen Eris

Alle Götter sind zur Hochzeit des Peleus und der Thetis eingeladen, ausgenommen Eris, die Göttin der Zwietracht. So beleidigt, wirft sie von der Tür aus einen goldenen Apfel mit der Aufschrift kallistá (Griechisch: Der Schönsten, Für die Schönste) unter die feiernden Götter des griechischen Olymps. Daraufhin kommt es zum Streit zwischen Aphrodite, Pallas Athene und Hera, wem dieser Apfel gebühre (daher auch Zankapfel/Erisapfel). Zeus als höchste olympische Instanz zieht sich aus der Affäre und legt das Urteil in die Hand eines Sterblichen: Er bestimmt den unschuldigen Jüngling Paris, den schönen, wenngleich verstoßenen Sohn des trojanischen Königs Priamos und der Hekabe, als Schiedsrichter. So trägt er Hermes auf, die Göttinnen zum Königssohn Trojas zu bringen, damit dieser entscheide. Um den Prinzen für sich zu gewinnen, versucht jede der Göttinnen, ihn zu bestechen, und bietet ihm einen Preis an. Hera verspricht ihm Herrschaft über die Welt, Athene verspricht Weisheit, Aphrodite hingegen bietet Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt. Mit dieser Belohnung kann Aphrodite das Urteil für sich entscheiden.

Aphrodite hingegen bietet Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt.
Übergabe des goldenen Apfels
Paris übergibt der Aphrodite den goldenen Apfel
HermesHeraAthenaAphrodite
Aphrodite bietet Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt.

Zeus als höchste olympische Instanz zieht sich aus der Affäre und legt das Urteil in die Hand eines Sterblichen: Er bestimmt den unschuldigen Jüngling Paris, den schönen, wenngleich verstoßenen Sohn des trojanischen Königs Priamos und der Hekabe, als Schiedsrichter. Paris muss nun zwischen Hera, Athene und Aphrodite entscheiden, wer die schönste sei, woraufhin diese versuchen ihn zu bestechen. Paris trifft sein Urteil: Nachdem ihm Hera Macht verspricht und Athene Ruhm, entscheidet er sich für Aphrodite, die ihm die Hand der schönsten Frau auf Erden, Helena, der Frau des Menelaos, König von Sparta, versprochen hat. Die anderen beiden Göttinnen sind enttäuscht, Hera schwört Paris und den Trojanern ewige Feindschaft. Ihr Hass trägt zum Untergang Trojas bei und verfolgt den Trojaner Aeneas auch noch auf seinen Irrfahrten.

Durch die Übergabe eines goldenen Apfels als Zeichen,
soll das Urteil gesprochen sein. Paris übergibt der Aphrodite den Apfel
     Hekube     
Hekabe träumt vor der Geburt des Paris, sie gebäre eine Fackel, die Troja in Brand stecken werde.

Hekabe träumt vor der Geburt des Paris, sie gebäre eine Fackel, die Troja in Brand stecken werde. Nachdem sie Priamos von dem Traum erzählt hat, lässt dieser den Aisakos zu sich kommen, der die Fähigkeit besitzt, Träume zu deuten. Aisakos sagt, Hekabe werde einen Sohn gebären, der Trojas Verderben herbeiführen werde. Von dieser Weissagung erschreckt, beschließen Priamos und Hekabe, das Neugeborene auszusetzen. Der Auftrag wird Agelaos, einem Sklaven des Königs, übertragen. Paris wird auf Befehl des Königs Priamos von dessen Sklaven Agelaos auf dem Berge Ida ausgesetzt. Der Sklave jedoch holt das Kind zu sich und zieht es als Schäfer auf. Zum Manne gereift, heiratet Paris eine Tochter des Flussgottes Kebren, mit Namen Oinone. Hekabe ist die Mutter von Hektor, Paris, Helenos, Troilos, Kassandra, Polydoros und 12 weiteren Kindern. Sie verlor Hektor und Troilos durch Achilleus, Paris durch Philoktetes, Deiphobos durch Menelaos und die restlichen Kinder bei der Zerstörung Trojas durch das griechische Heer. Sie selbst wurde Sklavin des Odysseus. In der Hekabe des Euripides wird sie zur Rächerin, indem sie Polymestor, den Mörder ihres Sohnes Polydoros, blendet.

Paris und Onione
Hekabe blendet Polymestor,den Mörder ihres Sohnes
Paris und Onione

Oinone war in der griechischen Mythologie eine Bergnymphe, die den Hirten Paris heiratete, der sich später als königlich trojanischer Prinz entpuppte und sie Helenas wegen verstieß. Die zehn Jahre andauernde Belagerung Trojas und die schließliche Eroberung der Stadt stürzen Hekabe von höchstem Mutterglück und - stolz einer Königin in tiefste Not. Abhängigkeit und Verzweiflung einer Sklavin und berauben sie ihres Mannes und aller ihrer Kinder.

Ihr Vater war der Flussgott Kebren. Paris, den seine Mutter Hekabe auf dem Berg Ida hatte aussetzen lassen, weil sie vor seiner Geburt geträumt hatte, er werde die Stadt in Brand setzen, verliebte sich in Oinone, und sie lebten als Hirt und Hirtin zusammen in der rauen phrygischen Bergwelt. Oinone gebar Paris einen Sohn, Korythos. Nachdem der Prinz, der noch immer glaubte, er sei ein einfacher Hirt, sich im Parisurteil für Aphrodite entschieden und dafür Helena als Lohn verdient hatte, nahm er in Troja an seinen eigenen Leichenspielen teil, wurde als der für tot gehaltene Prinz erkannt und wieder in die trojanische Königsfamilie aufgenommen. Er schlug die Warnungen Oinones in den Wind, fuhr nach Sparta, entführte Helena und wollte von seiner ersten Frau nichts mehr wissen.

Verletzt und verlassen, lebte Oinone zwanzig Jahre allein auf dem Ida. Zu ihrem Kummer verliebte sich auch der herangewachsene Korythos in die Griechin Helena; Paris erkannte seinen Sohn nicht und erschlug ihn aus Eifersucht. Als Paris im Trojanischen Krieg, den er mit dem Raub Helenas heraufbeschworen hatte, von dem griechischen Bogenschützen Philoktetes mit einem vergifteten Heraklespfeil schwer verwundet worden war, ließ er sich auf den Ida zu Oinone tragen und flehte sie an, ihn zu retten, da sie als Heilerin bekannt war und ein Gegengift besaß. Sie versagte ihm jedoch die Hilfe, weil sie ihm nicht verzeihen konnte, dass er sie damals verlassen hatte. Paris ließ sich nach Troja zurückbringen. Da bereute Oinone, dass sie so hart gewesen war, und eilte ihm mit dem Heilmittel nach. Aber Paris war bereits qualvoll gestorben. Sie ließ ihm einen Scheiterhaufen schichten und sprang, als er brannte, zu dem geliebten Toten ins Feuer. Oinone verkörpert die verlassene Frau. Ihr Ende spiegelt das vor allem aus Indien bekannte Ritual der Witwenverbrennung wider. In der Malerei wird bevorzugt das bukolische Idyll mit Paris dargestellt, bevor er seine wahre Identität erfuhr.

Obwohl mit dem Kriegsgott Ares verbunden, wollte Aphrodite, dass Adonis bei ihr blieb.

So schön war der Jüngling, dass nach der griechischen Mythologie gleich zwei Göttinnen um ihn stritten: Persephone, die Herrin der Unterwelt, und Aphrodite, die Göttin der Liebe und Tochter des griechischen Göttervaters Zeus. Adonis war der schöne Sohn des zypriotischen Königs Kinyras und dessen eigener Tochter Myrrha. Die hatte ihren Vater mit einer List zum Inzest verführt: Kinyras wusste nicht, dass es seine Tochter war, mit der er da schlief. Als er die Wahrheit erfuhr, wollte er Myrrha töten. Doch die Götter verwandelten sie in einen Strauch, den Myrrhestrauch. Den soll später ein Eber gespalten haben. Dabei fiel Adonis heraus. Er wuchs bei Nymphen auf und wurde von den Göttern unter den Schutz der Persephone gestellt. Zum Jüngling gereift, begegnete er auf der Jagd Aphrodite, die sofort in Liebe zu ihm entbrannte. Obwohl mit dem Gott der Schmiedekunst Hephaistos verbunden, wollte die Liebesgöttin, dass Adonis bei ihr blieb. Aber auch Persephone begehrte mittlerweile ihren Schützling. Da er sie zurückwies, verriet sie das Verhältnis der Konkurrentin an den eifersüchtigen Ares. Der verwandelte sich erzürnt in einen Eber und zerriss Adonis auf der Jagd. Der tote Adonis musste nun zu Persephone in die Unterwelt. Aphrodite wollte ihm hinterher. Da erbarmte sich Zeus ob der Trauer seiner Tochter und erlaubte dem nun ewig schönen Jüngling, jeweils im Frühjahr für ein halbes Jahr auf die Erde zurückzukehren. Aus dem Blut des Adonis und den Tränen, die Aphrodite um ihn weinte, sollen die Adonisröschen entstanden sein, eine Art der Anemonen.

Gleich zwei Göttinnen stritten sich um Adonis: Persephone und Aphrodite
Aphrodites eigentlicher Ehemann Hephaistoss, den sie ständig betrog.

Verheiratet war Aphrodite mit Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, den sie allerdings ständig mit Sterblichen und Unsterblichen betrog. Notorisch war ihre lange Beziehung zum Kriegsgott Ares, aus der Eros, Harmonia, Phobos, Deimos und Anteros entstanden. Aber auch Persephone begehrte mittlerweile ihren Schützling. Da er sie zurückwies, verriet sie das Verhältnis der Konkurrentin an den eifersüchtigen Ares.

Trotz all ihrer Eskapaden mit verschiedenen Göttern: Sie war und blieb die schönste Göttin.

Ursprünglich war Aphrodite wohl eine Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin – des Wachsens und Entstehens. Indem auch der Natur ein sehnsüchtiges Verlangen zugeschrieben wurde, wurde aus ihr die Göttin der Liebe und allmählich die der Schönheit. Ihren unwiderstehlichen Liebreiz verdankte sie ihrem magischen Gürtel "charis" ("Gürtel der Aphrodite"), den sie auf Bitten sogar gelegentlich auslieh, z. B. an Hera. Ihr Mann, der Schmiedegott, hatte ihn ihr aus Gold und Edelsteinen gefertigt.

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