König Ban und seine Frau Elaine

König Artus und die Seinen fuhren übers Meer und ritten, so sie konnten, nach der Burg Trebes, der letzten, die noch nicht von Feinden erstürmt worden war. Hier wartete die Königin Elaine voller Ängste auf die Heimkehr ihres Gemahls. Tag und Nacht stand sie auf dem Turm und spähte nach dem Banner ihres Gemahls aus.

Besorgt hält Elaine Ausschau nach Arthurs Heer.

Wie erleichtert atmete sie auf, als es endlich inmitten einer großen Reiterschar auftauchte! Nun wußte sie, daß nicht nur Ban selbst, sondern mit ihm eine gewaltige Heeresmacht gekommen war, um das Land Benoic zu befreien. Die Schlacht von Trebes wurde so mörderisch wie die von Carmelide, aber wieder gelang es Artus und seinen Verbündeten, die Feinde in die Flucht zu schlagen. Dann erst konnte Ban seine Frau begrüßen, die ihn mit großer Zärtlichkeit umarmte. In dieser Nacht empfing Elaine einen Sohn, von dem auf der letzten Seite dieser Geschichte noch zu lesen ist.

Arthur trifft mit seinem gewaltigen Heer bei Elaine ein.

Ein schrecklicher Traum ängstigte Elaine, und als sie ihn am anderen Morgen Ban erzählte, bekannte er erschrocken, daß er denselben Traum gehabt habe. Sie berieten miteinander, und Ban ging zu Merlin, um dem Weisen um eine Deutung zu bitten. Wir sahen im Traum viele wilde Tiere miteinander kämpfen, auf der einen Seite von einem gekrönten, auf der anderen von einem ungekrönten Löwen angeführt. Die Tiere zerfleischten einander mit Klauen und Zähnen. Plötzlich brach aus einem Gebüsch ein Leopard hervor, der dort gelauert hatte. Er stürzte sich wild in das Getümmel, und alle wichen gehorsam vor ihm zurück. Der gekrönte Löwe aber ging einsam davon. Merlin, wir fürchten, daß dieser Traum Unheil ansagt.

König Bans und Elaines Traum.

"Wohl bedeutet er Unheil. Das Unheil ist euch nicht bestimmt. Seinen Lehnsmann bekämpfen wird ein mächtiger König, grimmig treibt ihn der Haß. Dann greift Falschheit zum Schwerte und Falschheit vernichtet das Reich." Vergebens bat Ban, die dunklen Worte klarer zu deuten, Merlin schwieg und sah in die Ferne. Merlin nahm Abschied von Artus. Warum gehst du, mein Freund? Wie soll ich ohne deinen Rat mein Reich beherrschen?" "Ich suche die ferne Quelle. Ihr Wasser spiegelt ein Antlitz. Ich suche die fremde Geliebte. Das Wasser verrät ihr Gesicht." "Wann kommst du zurück, Merlin?" "Zeit strömt hin wie das Wasser. Ich zähle die Tropfen nicht." "Merlin", bat König Artus, "laß mich nicht zu lange auf dich warten." Merlin hob grüßend die Hand und verschwand so rasch wie immer.

Artus kehrt nach Carohais zurück!
Boten ritten auf pfeilschnellen Pferden nach Carohais,
um König Leodegan zu melden, daß Artus ihn aufsuchen wolle.
Boten auf dem Weg zu König Leodegan

Da freute sich Leodegan, und Ginevra suchte ihre schönsten Gewänder und ihren kostbarsten Schmuck heraus; jeden Morgen, wenn sie ihre langen blonden Zöpfe flocht, betrachtete sie sich im Spiegel: "Werde ich Artus gefallen?" und dann ruhten ihre Hände müßig im Schoß, träumerisch wanderte ihr Blick aus dem Fenster, und vor sich sah sie nur den einen, den strahlenden und kühnen Helden. Als Leodegans Späher meldeten, daß Artus' Heer gelandet und auf dem Marsch nach Carohais sei, ließ Leodegan die Pferde satteln und ritt Artus mit einem großen Gefolge entgegen. Der Frühling war ins Land gezogen, Lerchenjubel mischte sich in den Klang der Flöten und Schalmeien, die den fröhlichen Ritt begleiteten, und Leodegan dachte: "Es ist die rechte Zeit, einen Bräutigam zu begrüßen." Artus umarmte den alten König, und auf dem Ritt nach Carohais erzählte er von der großen Schlacht um Trebes. Ginevra empfing Artus im Saal der Burg und erwiderte zaghaft seinen Willkommenskuß.

Ginevra reicht Arthus zaghaft die Hand

Aber in den Tagen, die auf Artus' Ankunft folgten, sprach der König von Britannien nicht das Wort, auf das Leodegan wartete - er warb nicht um Ginevras Hand. Schließlich fragte der alte König: "Artus, irre ich mich in Euch? Mir schien, daß Ihr meine Tochter lieb gewonnen habt, und daß Ginevras Herz für Euch schlägt, müßt Ihr gemerkt haben. Wollt Ihr noch hören, daß ich mir keinen lieberen Schwiegersohn denken kann als Euch, meinen Retter?"

"Versteht mein Zögern, Herr", antwörtete Artus. "Ich glaubte, daß Ihr mein Werben um Ginevras Hand längst verstanden hättet. Aber ich möchte mit der Hochzeitsfeierlichkeit warten, bis Merlin wieder bei mir ist. " "Und wann kommt Merlin?" "Ich weiß es nicht. Aber er soll dabei sein, wenn ich Ginevra zu meiner Königin mache." Mit diesem Bescheid mußte sich Leodegan zufrieden geben, aber heimlich schickte er Boten aus, die Merlin suchen sollten. Sie fanden ihn nicht, doch als sie bedrückt heim nach Carohais ritten, hielt ein alter Schäfer am Wegrande sie an: "Sagt König Artus, daß der Freund, den er erwartet, zu Pfingsten bei ihm sein wird." Sie wunderten sich zwar über die Botschaft, richteten sie aber getreulich Artus aus, und nun trat er vor König Leodegan: "Herr, jetzt bitte ich Euch, mir zu Pfingsten Eure Tochter zur Frau zu geben!" Das Hochzeitsfest wurde in aller Pracht gefeiert, von weither kamen die Gäste, die Leodegan und Artus eingeladen hatten. König Lot erschien mit Sangive und seinem kleinen Sohn Gawan, der Artus so gut gefiel, daß er versprach, ihn an seinem Hof zu seinem Ritter zu erziehen. Merlin kam, mager und abgezehrt, aber mit geheimnisvoll leuchtendem Blick. Und Morgane erschien, eine Verwandte von Artus, von der es hieß, daß sie über Zauberkräfte verfüge und auf der seligen Insel Avalon lebe. An das Hochzeitsfest schloß sich ein Turnier an, in dem die Ritter der Tafelrunde gegeneinander und gegen die Gäste stritten und ihre Gewandtheit, ihre Kraft und die Schnelligkeit ihrer Pferde von den vielen schönen Damen bewundern ließen.

Arthus heiratet Guinevere

Merlin hielt sich abseits von dem frohen Getriebe, mit Morgane saß er nachts beisammen und unterwies sie in vielen Geheimnissen der Natur. Immer mehr wollte Morgane wissen, und oft merkte Merlin, daß sie nicht nur Zauber, der zum Guten dient, sondern daß sie auch zerstörende Kräfte kennenzulernen wünschte. Dann aber schwieg er. "Wo bist du gewesen, Merlin?" fragte Morgane eines Abends. "Ich suchte den Quell und fand ihn. Ich stand und blickte ins Wasser. Ich sah nichts als mein Gesicht." "Und da hast du immer gestanden? Und sonst war nichts?" "Es kam ein schönes Mädchen. Es kam die Fee Niniane. Ihr Antlitz erschien mir im Wasser. Es leuchtete zart und schön." "Und hast du mit ihr gesprochen?" "Ich habe mit ihr gesprochen. Ich habe sie vieles gelehrt. Die Fee wünschte alles zu wissen." "Hast du ihr von deinen Zauberkräften etwas verraten?" "Ich habe ihr alles verraten. Sie schrieb es auf Pergament." "Und nichts hast du für dich behalten?" "Mein größtes Geheimnis behielt ich. Doch liebt sie mich, soll sie es wissen. " "Sage mir, welches Geheimnis weiß sie nicht?" "Sie weiß noch nicht, mich zu halten. Die Fee will in Schlaf mich versenken. Ich werde den Zauber sie lehren." Merlin sprach wie im Schlaf - und Morgane erschrak. "Wenn du ihr das verrätst, bist du ihr untertan. Sie wird dich verderben. Ach Merlin, kehr nicht mehr zu Niniane zurück! Bleib bei mir!" "Ich kehre zurück zu der Quelle. Ich muß Niniane erringen." Da seufzte Morgane.

Artus herrscht über Britannien.

Mit seiner schönen jungen Frau kehrte Artus heim in sein Reich - jubelnd begrüßt von Volk und Fürsten. Er herrschte gerecht und sorgte für Ordnung im Lande. Neue Dome ragten über die Häuser der Städte hinweg, feste Burgen krönten die Berge. Auf Jahre des Friedens folgten immer wieder Kriegszeiten, in denen Artus seine Länder diesseits und jenseits des Meeres gegen die Heiden oder andere Feinde verteidigen mußte. Als der römische Kaiser Lucius Tribut vom Herrscher Britanniens forderte, zog Artus mit seiner ganzen Ritterschaft und vielen verbündeten Fürsten tief in den Süden und schlug Lucius in einer gewaltigen Schlacht.

Arthus Heer steht den Römern gegenüber

Artus' Ruhm strahlte über ganz Europa, von weither kamen Könige und Ritter, um als seine Gäste das glänzende Leben am Artushof zu genießen. Händler aus dem Morgenland brachten ihre Seiden und Pelze, denn in Tintajol warteten die schönen Frauen begierig auf neue Kostbarkeiten. Die Goldschmiede boten ihre Ringe und Spangen, Becher und Schalen dar, Waffenschmiede fanden für ihre scharfen Schwerter und mit Eisenspitzen bewehrten Lanzen immer neue Bewunderer. Die Spielleute zogen lange, einsame Wege, ja sie fuhren übers Meer, denn am Artushof wurden sie freundlich aufgenommen, reichlich bewirtet und durften in langen Wintern nächten am Feuer oder auf dem grünen Rasen, im Sommer ihre Lieder und Geschichten vortragen und zum Reigen aufspielen. Viele Fürsten schickten ihre Söhne zu dem mächtigen König, der sie von Zuchtmeistern in allen ritterlichen Künsten unterweisen ließ, während Ginevra und ihre Mädchen liebevoll für sie sorgten.

Auf Tintajol weilte Artus besonders gern, aber lange Monate jedes Jahres war er mit seinem Gefolge unterwegs, um überall in seinen Ländern für Ordnung zu sorgen, Streitfälle zu schlichten und Turniere zu veranstalten, in denen seine und fremde Ritter ihren Mut und ihre Geschicklichkeit vor den Augen der vielen edlen Frauen beweisen konnten. Dann trugen die Pferde, die vom Kopf bis zum Schwanz von einer prächtigen farbigen Decke verhüllt waren, ihre gerüsteten und bewaffneten Reiter: Hell schimmerte das blankgeputzte Kettenhemd, der Waffenrock des Ritters leuchtete, vom Helm wehte ein Helmbusch oder drohte ein hölzernes Wappentier, auf dem Schild glänzten Edelsteine, an der Lanze flatterte das Banner. Hinter ihnen ritten in bequemen Sätteln, die mit Glöckchen verziert waren, die Damen des Hofes, und in das Hufgetrappel, das Klirren und Scheppern der Waffen und Rüstungen mischte sich der helle Klang der Flöten und das Trommeln der Spielleute, die den Zug begleiteten.

Auf weiter Ebene ließ Artus dann sein Zeltlager aufschlagen, und in das bunte Gewimmel von Menschen, Reitpferden, Tragtieren und Troßwagen kehrte allmählich Ordnung ein. Neben dem Zeltplatz wurde ein Feld für die Spiele abgesteckt, bei denen sich die Ritter im Buhurt übten, dem Gruppenkampf der Reiter, im Speerstechen, wobei jeder versuchte, seinen Gegner - im Spiel mit stumpfer Lanze - in den Sand zu stechen, oder im Zweikampf mit Schwertern, die freilich bei den freundschaftlichen Wettkämpfen nicht geschärft waren.

König Arthus liess gerne Turniere veranstalten

Und jeden Tag führten die Zuchtmeister die Knaben aufs Feld und ließen sie reiten, fechten, sich im Laufen und Klettern üben. Die Damen saßen vor ihren Zelten, schauten den Rittern zu und stickten mit Goldfäden wunderbare Muster in herrliche Seidenstoffe. Immer mehr Ritter aus ganz Europa zog der Artushof an sich, und jeder strebte nach der hohen Ehre, in die Tafelrunde aufgenommen zu werden. Manch einer vergaß, wie wir in einer Geschichte hören werden, zu Frau und Kind heimzukehren! Und immer wieder verließ der eine oder andere die Runde, um in fernen Ländern Abenteuer zu bestehen und sich Ruhm zu erwerben. Dann brachte oft ein Spielmann die Kunde von seinen Taten an den Artushof, und wenn der Ritter heimkehrte, gab es ein Fest zu seinen Ehren; lange saßen sie abends beieinander und hörten begierig zu, wenn er seine Erlebnisse berichtete. Es gab noch eine andere Runde, von der man geheimnisvoll raunte: Die Ritter des Grals auf der Burg Munsalvaesche. Auch für die Herren der Tafelrunde war es der höchste Ruhm, der den des Artushofs noch überstrahlte, in die Gralsrunde aufgenommen zu werden, aber es gelang nur ganz wenigen, und von der Suche nach dem Gral wird diese Page noch viel zu erzählen haben. Von Kummer und Schmerz blieb auch Artus nicht verschont: Einem Zauberer gelang es, seine Mutter Arnive und später auch seine Schwester Sangive zu entführen. Keiner wußte, wo sie gefangengehalten wurden, Artus ritt mit seinem Gefolge kreuz und quer durch die Lande, immer neuen Spuren nach, aber er fand sie nicht, und niemand konnte ihm sagen, wo die Burg des Zauberers liegen mochte, von der alle Leute raunten, daß dort viele edle Frauen in strenger Abgeschlossenheit leben müßten.

Die Burg hiess Schastelmaveile - Aber das wusste Arthus nicht.
Ritter Gawan sollte sie später finden und sie erobern.
(Davon wird noch berichtet, wenn die Abenteuer des Ritters Gawan erzählt werden).

Ein anderer Kummer für Artus war es, daß Merlin nicht wiederkehrte, so oft der König auch seiner bedurfte. An einem Sommerabend erschien ein fremder Sänger am Artushof und erzählte, daß Merlin ihn gesandt habe. "Von Merlin kommst du?" rief der König. "Wo ist er? Führ' mich zu ihm!" Aber der Sänger schüttelte den Kopf: "Herr, ich weiß es nicht. Als ich vor zwanzig Tagen die Burg von Carohais verließ, wo ich lange zu Gast weilte, stand in dunkler Nacht plötzlich eine Gestalt am Wege, verhüllt und kaum zu sehen. Keinen Schritt vermochte ich zu gehen, kein Wort zu sagen, ich war wie gebannt. Da sagte eine Stimme: "Der Sänger soll sprechen am Hofe des Königs. Der Sänger vernehme, was ich ihm gebiete." Dann trug mir die Stimme auf, was ich Euch, Herr, überbringen solle und fügte hinzu: "Es grüßt seinen König der Zaube­rer Merlin." "Und wie lautet Merlins Botschaft?" "Herr, ich verstehe sie nicht, sie klingt auch nicht froh. Vielleicht wißt Ihr die Deutung?" " Sprich !" "Der Ring wird zerbrechen, die Runde zerstieben. Untreue nagt an der Wurzel des Reichs. Es werden sich hassen, die vordem sich liebten, der Sohn hebt die Waffe gegen den Vater." Betroffen saß der König, erschrocken starrten Männer und Frauen den Sänger an. "Weiter weißt du nichts?" "Nein, Herr, vergebt - anderes ist mir nicht aufgetragen worden."

Da erhob sich König Artus und meinte:

"Ihr Herren, sucht mir Merlin! Ich muß wissen, was er mit seinen dunklen Worten meint! Wenn er mir Gefahr verkündet - wie kann ich ihr begegnen, ohne sie genau zu kennen? Ich gebe euch vierzig Tage Frist, um Merlin zu suchen!" Am anderen Morgen brachen die Ritter nach allen Himmelsrichtungen auf zur ungewissen Suche nach Merlin. Sie fragten jeden einsamen Schäfer und jeden Fischer an einem See; sie ritten durch die Städte und verirrten sich in riesigen Wäldern - aber sie fanden keine Spur von Merlin. Ritter Gawan ritt allein, in tiefe Gedanken versunken, durch den Wald. Er verehrte Artus, seinen Oheim, mehr als alle anderen und wünschte nichts sehnlicher, als Merlin zu finden und ihn an den Hof zu bringen. Der Tag war schwül und windstill, kein Blatt rührte sich, kein Vogel erhob die Stimme. Da sah Gawan einen blühenden Weißdornbusch stehen, der mit allen Blättern rauschte und geheimnisvoll bewegt wurde, es klang, als ob er flüsterte. Und plötzlich vernahm Gawan eine Stimme: "Gawan, du Treuer, hörst du mich - Merlin?" Atemlos flüsterte Gawan: "Merlin, ich höre dich, aber ich sehe dich nicht." "Nie wirst du mich sehen. Nie kehr' ich zurück" "Was ist geschehen, Merlin, wo bist du? Warum kommst du nicht?" Gawan blickte wild nach allen Seiten, aber nur der Weißdornbuch rührte und regte sich im totenstillen Wald. Die Fee Niniane hält hier mich gefangen. Sie bannte in Schlaf mich, im Schlaf ist sie mein. Hier unter dem Weißdorn verrinnt mir das Leben. Sie lernte den Zauber, sie gibt mich nicht frei. Ich schlafe, ich träume. Ich halte umfangen schlafend und träumend die mächtige Fee." "Merlin! Merlin, erwach! Merlin, Merlin!" Von Schrecken geschüttelt schrie Gawan den Namen hinaus, und das Echo warf seinen Ruf zurück. "Merlin! Merlin!" klang es fern und ferner.

Sir Gawan hört lediglich die Stimme Merlins, aber er sieht ihn nicht

Als die Ritter nach vierzig Tagen zu Artus zurückkehrten, hatte niemand eine Spur von Merlin gefunden, bis auf Gawan, und der hatte nur seine Stimme gehört. König Artus blickte um sich: Von Gold und Silber strahlte der Saal; die Ritter der Tafelrunde saßen brüderlich zusammen, die schönen Frauen waren ihm noch nie so holdselig erschienen wie in diesem Augenblick: Aber einen Herzschlag lang war es Artus, als ob alle Farben zu Grau und Schwarz verblichen - der Saal mit seinen Menschen schien sich wie in Rauch aufzulösen -, um sich sah Artus öde nächtliche Heide. Dann aber atmete er hoch auf und schüttelte den Bann von sich: "Ihr Herren, Merlin kommt nicht zurück. Seine letzte Warnung verstehen wir nicht. Aber ich weiß, was Merlin uns sagen wollte: Die brüderliche Liebe der Artusritter, ihre Reinheit und Treue, sie gilt es zu bewahren." Anmerkung: Erst nach vielen Jahren ging Artus der Sinn von Merlins Botschaft schmerzlich auf - davon wird in der letzten Geschichte auf der Page erzählt.

Wird weiter fortgesetzt!