Athene ist die Schutzpatronin der griechischen Hauptstadt Athen
Athena

Athena oder Athene ist eine Göttin der griechischen Mythologie. Sie ist die Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes, der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit sowie Schutzgöttin und Namensgeberin der griechischen Stadt Athen. Ihr entspricht die römische Göttin Minerva. Sie war die Göttin des Krieges, aber auch der Klugheit. Und sie beschützte die Stadt Athen und Helden wie Odysseus: Die Göttin Athene kam ihrem Vater Zeus an Macht und Einfluss gleich. Athene galt zwar als jungfräulich, war aber nicht prüde. Vor dem Trojanerprinzen Paris zog sie gegen Aphrodite und Hera freizügig in die Schönheitskonkurrenz. Ihr Heiligtum in Athen war der Parthenon. Auf der Akropolis standen mehrere Statuen der Athene aus der Hand des Bildhauers Phidias. Die größte Statue verkörperte die Athena Promachos (die "vorauskämpfende Athene") in voller Rüstung. Ebenso berühmt war die chryselephantine Kolossalstatue der Athena Parthenos (der "Jungfrau Athene") im Parthenon. Athena ist Schutzgöttin und Namensgeberin Athens. Sie gilt als Göttin der Städte, der Weisheit und des Kampfes, so auch der Kriegstaktik und der Strategie; sie fungierte als Palast- und Schutzgöttin der mykenischen Herrscher. Athena war Schirmherrin der Künste und der Wissenschaften; als Hüterin des Wissens beschützte sie auch Spinner, Weber und andere Handwerker.

Athene fungierte als Palast- und Schutzgöttin der mykenischen Herrscher.

Linkes Bild: Athene die Kriegsgöttin. Rechtes Bild: Vor dem Trojanerprinzen Paris zog Athene gegen Aphrodite und Hera freizügig in die Schönheitskonkurrenz. Im Trojanischen Krieg "kämpft" Athene auf Seiten der Griechen. Anschließend begleitet sie Odysseus bei seinen gefahrvollen Abenteuern. Aber das ist eine andere Geschichte oder besser gesagt, ein anderer Mythos, von welchem hier nur ein kleiner Teil gezeigt werden soll.

Das Urteil des ParisAphrodite kann das Urteil für sich entscheiden

Das Urteil des Paris ist eine berühmte Episode der griechischen Mythologie. Der Jüngling Paris muss das Urteil fällen, welche von drei Göttinnen die schönste ist: Aphrodite, Athene oder Hera. Alle Götter sind zur Hochzeit des Peleus und der Thetis eingeladen, ausgenommen Eris, die "Göttin der Zwietracht". So beleidigt, wirft sie von der Tür aus einen goldenen Apfel mit der Aufschrift kallistá ( "Der Schönsten", "Für die Schönste") unter die feiernden Götter des griechischen Olymps. Daraufhin kommt es zum Streit zwischen Aphrodite, Athene und Hera, wem dieser Apfel gebühre. Zeus als höchster Olympier zieht sich aus der Affäre und legt das Urteil in die Hand eines Sterblichen: Er bestimmt den unschuldigen Jüngling Paris, den schönen, wenngleich verstoßenen Sohn des trojanischen Königs Priamos und der Hekabe, als Schiedsrichter. Er trägt Hermes auf, die Göttinnen zu dem trojanischen Königssohn zu bringen, damit dieser entscheide. Um den Prinzen für sich zu gewinnen, versucht jede der Göttinnen, ihn zu bestechen, und bietet ihm einen Preis an. Hera verspricht ihm Herrschaft über die Welt, Athene verspricht Weisheit, Aphrodite hingegen bietet Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt. Mit dieser Belohnung kann Aphrodite das Urteil für sich entscheiden. Die schönste Sterbliche, Helena, war jedoch bereits mit Menelaos verheiratet, dem mächtigen König von Sparta. Dieses tückische Versprechen und der zur Erfüllung notwendige Raub der Helena sollen der Auslöser des Trojanischen Krieges gewesen sein.

Der goldene Apfel

Alle drei Göttinnen versuchten Paris’ Gunst durch Bestechung zu erlangen: Hera versprach politische Macht und Dominanz in Asien, Athene Weisheit und Kriegskunst. Aphrodite jedoch las Paris’ Wünsche am klarsten, indem sie ihm die schönste Frau auf Erden versprach, nämlich Helena. Diese war allerdings bereits die Frau des Königs Menelaos von Sparta. Schließlich sprach Paris den Apfel der Aphrodite zu, womit er sich den Zorn der anderen beiden Göttinnen zuzog. Diese versuchten nun, ihm zu schaden, wo sie konnten.

Prinz Paris

Bevor Helena die Gattin des Menelaos geworden war, hatten viele der Griechenkönige, die alle untereinander verfeindet waren, um sie geworben. Um nach der Wahl ihres Bräutigams den Frieden in Griechenland zu erhalten, hatte Odysseus dazu geraten, dass alle Bewerber einen Eid ablegen sollten, Helenas Wahl anzuerkennen und die Ehe Helenas zu verteidigen. Als Paris nun Helena traf, erfüllte Aphrodite ihr Versprechen und sorgte dafür, dass Helena sich in Paris verliebte. Beide flohen gemeinsam nach Troja. Die unter den Griechen von Menelaos aufgerufenen Eidpflichtigen zogen nun unter dem Heerführer Agamemnon, seinem Bruder und König von Mykene, gegen Troja, sehr zur Freude von Hera und Athene.

Die schöne Helena und Prinz Paris

Die verfeindeten Städte Troja und Sparta wollen sich versöhnen. Während eines Festmahls entführt der trojanische Prinz Paris die schöne Helena. König Menelaos ist außer sich und bittet seinen Bruder Agamemnon um Hilfe, seine Ehefrau zurückzuholen. Der machthungrige Agamemnon sieht seine Chance, die bislang unbesiegte Festung Troja zu erobern. Doch es gibt nur einen Mann, dem es gelingen kann, König Priamos und Prinz Hector zu bzwingen: Achilles, der größte Krieger seiner Zeit. (Soweit eine Episode über Troja, in welche auch Athene involviert war).

Es gibt die Geschichte, wie Hephaistos - ihr Halbbruder, sie "beglücken" wollte, als sie ihn in seiner Schmiede besuchte und um Waffen bat.
Athene besucht Hephaistos in seiner SchmiedeHephaistos versucht Athene zu vergewaltigen

Athena ist eine rein geistige Göttin und bleibt Jungfrau, griechisch "parthénos". Mit Männern hat sie nichts zu tun. Sie gehört, wie auch Artemis, Demeter und Hestia, zu jenen selbständigen weiblichen Gottheiten, welche keinen Platz für einen Mann an ihrer Seite haben. Athene hatte viele Verehrer unter den Göttern und Titanen aber sie wies alle Annäherungen zurück und ging niemals eine Liebesbeziehung ein. Während des Trojanischen Krieges - bei dem es u.a darum ging wer ist die Schönste im ganzen Land - bat Athene Hephaistos für sie eigene Waffen zu schmieden, da Zeus ihr keine Waffen geben wolle, weil er sich bezüglich des Krieges neutral verhalten wollte.

Hephaistos weigerte sich, dafür einen Preis auszumachen. Er sagte scheinheilig, dass er die Arbeit aus Liebe machen würde. Athene glaubte ihm und betrat arglos seine Schmiede, um ihm bei der Arbeit zuzuschauen. Hephaistos drehte sich plötzlich um, stürzte sich auf sie und versuchte sie zu vergewaltigen. Nicht weil er so ein unbeherrschter Lüstling war, sondern weil ihm Poseidon zuvor gesagt hatte, dass Athene hoffte, von ihm vergewaltigt zu werden (das war eine hinterhältige Intrige). Athene war natürlich entrüstet und riss sich von ihm los. Die niederen Instinkte verachtet Athena, Unzucht und Unkeuschheit werden von ihr schwer geahndet. So wird erzählt, daß Teiresias, der Seher aus der Ödipus-Sage, in seiner Jugend die Göttin beim Bade belauscht und etwas sieht, was er nicht darf. Athena straft ihn darauf mit Blindheit, verleiht ihm aber auf Bitten seiner Mutter, der Nymphe Charikló, die Fähigkeit des Hellsehens.

Eule

In der llias erscheint sie als Schutzgöttin der Griechen und wurde oft mit dem Namen Pallas (= das Mädchen) belegt. Ihr Bild, das Palladion, galt als Unterpfand für den Bestand von Burgen und Städten, auch Troias. Erst seine Entwendung ermöglichte es den Gegnern, die Stadt einzunehmen. In einer späteren Phase, als das Königtum in Griechenland untergegangen war, wurde Athena zur Schützerin der Freistädte, ganz besonders Athens, nach dem sie wahrscheinlich auch ihren Namen erhielt, obwohl man sie dort meist nur als "die Gottin" bezeichnete.

Wer von den Gottheiten macht Athen das nützlichere Geschenk?

Nach der Legende buhlten Poseidon und Athena um die Schirmherrschaft einer Stadt. So hielten sie einen Wettstreit ab: Wer der Stadt das nützlichere Geschenk mache, habe gewonnen. Poseidon gab einen Brunnen (oder auch eine Quelle), der jedoch nur Salzwasser spendete oder in anderen Versionen das Pferd; Athenas Gabe war der Olivenbaum und damit dessen Holz und Früchte. So wurde Athena die Schutzgöttin der Stadt, die seitdem ihren Namen trägt: Athen.

Athene schenkt einen Olivenbaum und gewann.
So ungefähr kann man sich die Akropolis zu Zeiten Athenes vorstellen.

Athena mit Eule

Das ihr heilige Tier war die Eule, der ihr heilige Baum der Ölbaum. Man stellte sie sich allgemein als mit der Aigis ihres Vaters bewehrte Jungfrau vor, die aber nicht vor der wilden, ungezügelten Kampfesleidenschaft des Kriegsgottes Ares beseelt war, sondern für einen geordnet geführten Kampf zur Verteidigung der Heimat eintrat. Dabei unterstützte sie jeweils einzelne Helden in besonderem Maße, wie Odysseus, Achilleus, Herakles u. a. Sie nahm an der Gigantomachie teil - sie gewann in der Auseinandersetzung mit Poseidon die Herrschaft über Attika, weil die olympischen Götter ihr Geschenk für Athen, den Ölbaum, der Quelle, die Poseidon auf der Akropolis entspringen ließ, vorzogen. - Als Friedensgöttin und wohl in Ableitung von der alten Haus - u. Palastgöttin unterwies sie die Menschen in vielen handwerklichen Fähigkeiten, z. B. in der Weberei und Töpferei.

Athena_Goddess

Gelegentlich wurde sie auch mit dem Ackerbau in Verbindung gebracht, und die Sage berichtet, sie hätte den Menschen nicht nur Spinnrocken und Webstuhl, sondern auch Pflug und Rechen gebracht. Als Göttin des inneren Friedens richtete sie in den Städten Gerichtshöfe ein, und als Göttin der Weisheit wurde sie besonders von Philosophen und Dichtern verehrt. - Der jungfräulichen Athena Parthenos errichtete man auf der Akropolis von Athen einen der prächtigsten Tempel, die überhaupt in Griechenland bestanden. Im Inneren dieses Parthenons befand sich die Goldelfenbeinstatue, die Pheidias von ihr geschaffen hatte. Vor dem Tempel stand die Athena Promachos, die sie als Kämpferin akzentuierte. Zu Ehren der Göttin feierte man jährlich die Kleinen und alle vier Jahre die Großen Panathenaen, deren Hauptritual auf dem Parthenonfries dargestellt ist. - Der griechischen Athena entsprach die römische Minerva.

Athene hält den Schlaf der Gerechten. Der Künstler hatte leider den Schlafanzug vergessen.
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