 
Noch war alles in Ordnung auf "Ginnungagap". Das sollte sich aber bald ändern.
Erster Teil!
(Das komplette Buch, auch die hier gegebenen Auszüge, sind © Copyright by MGB)
Einst,
so glaubten unsere Vorfahren - die alten Germanen, gab es eine Zeit, da
alles noch nicht war: nicht Erde und Meer, noch der Himmel mit seinen unzählbaren
Sternen; nichts war da, als ein ungeheuerer, finsterer Abgrund: "Ginnungagap",
die gähnende, lautlose tote Kluft...Aber in dem grenzenlosen schweigenden
All lebte "Fimbultyr"-der geheimnisvolle, große, allmächtige
Weltgeist, den noch nie ein Auge gesehen: So beginnt das Werden der Welt
in den deutschen Götter - und Heldensagen...
Wie recht sie
doch hatten - die alten Germanen: Zwar nicht mit "Fimbultyr", denn der
"Starke" von oben, der alles steuert und ordnet ewigen Satzungen an, hatte
einen anderen Namen - nämlich "Prometheus", (nicht
zu verwechseln mit dem griechischen Gott Prometheus) und war ein
Computer - Gigant. Aber mit "Ginnungagap" hatten die alten Germanen unbewußt
einen Namen ausgesprochen, welcher vor dem eigentlichen Anfang schon existiert
hatte. - Allerdings war "Ginnungagap" kein toter Abgrund oder gar eine
lautlose Kluft, wie sie irrtümlich glaubten. Nein, er war ein bis
heute unbekannt gebliebener Planet.
Zu entdecken
ist er freilich nicht mehr, denn seine Umlaufbahn war damals so ungünstig,
daß sie ihn vor unendlichen Jahren in der Nähe des (uns heute
bekannten) Sternbild Schützen, direkt in eine Explosion einer Supernova
hineinführte... Doch möchten wir den Geschehnissen nicht schon
hier vorauseilen...
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So sah
der Computer Gigant "Prometheus" aus, bevor alles Schutt und Asche wurde.

Im
Gegensatz aber zu uns bisher bekannten Planeten, kreiste "Ginnungagap"
- welcher übrigens keinerlei Leben auf seiner Oberfläche zugelassen
hätte, (ausser den dortigen Replikanten), vor abertausenden von Jahren nicht etwa um eine einzige Sonne,
wie etwa unsere Erde -nein, seine Bahn verlief wie das Pendel einer Standuhr
von links nach rechts und wieder umgekehrt, wobei er mehrere Sonnen passierte,
ohne diese allerdings je ein einziges Mal umrundet zu haben. (Was auch
gar nicht möglich gewesen wäre bei einer solch kuriosen Umlaufbahn).
- "Ginnungagap" benötigte für seine Pendelbahn etliche Millonen
Jahre, um vom damals noch nicht bekannten Sternbild Stier, mitten durch
unsere noch ebenfalls unbekannte Milchstraße hinüber ins Sternbild
des Schützen zu gelangen. Also ehrlich gesagt: Für eine solche
Entdeckung hätte sogar Galilei Galileo, der ja der Entdecker der "gleichbleibenden
Pendelschwingungen" war, den römischen Inquisitoren statt seines zur
Legende gewordenen Ausspruches: "Und sie bewegt sich doch!"...lauthals
und mit überschäumendem Glücksgefühl entgegen geschrien:
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"Leckt
mich am Arsch...!"
Galilei Galileo für seine Überzeugung vor Gericht vor den römischen Inquisitoren.
Galilei Galileo vor Gericht vor den römischen Inquisitoren und vor Papst und Kaiser.
Wär'
die Erde eine Scheibe, wie man damals tat lallen,
wär' "Jott Paulchen" schon längst ins Universum gefallen.
Und hätten Kaiser und Papst, wie sie links sind zu sehen,
geahnt, dass ein Papst mal auf die Reise würd' gehen,
von den Geldern der Gläubigen, das erschafft mit ihren Knochen,
hätten beide Galileo sicher frei gleich gesprochen.
Leider und zu spät, wie ein jeder wohl weiss:
Galileo gebührte von Herrn Nobel der Preis.
Erst 300 Jahre später sprang die Kurie über ihren Schatten,
wo nach langem überlegen sie selbst entdeckt hatten,
dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe sein kann, -
und so sprach man Galileo endlich frei von diesem Bann...
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Entdeckt von Galilei Galileo: Die Erde dreht sich um sich selbst und um die Sonne.
Der Prozess kam zustande, als Galileo behauptete, dass sich die Sonne im Mittelpunkt
des Planetensystems befindet, dass die Erde sie umkreist und dass sie sich
um ihre Achse dreht und damit den Wechsel von Tag und Nacht hervorruft.
Galileos Vorhaben war, seine Vermutungen und Kenntnisse in einem Buch zu
verfassen. Dieses Buch musste er der Zensur unterlegen. Die Zustimmung
der Zensur musste zudem persönlich sichern, bei seinem Kampf für
das kopernikanische Weltbild trotz des Deskrets von 1616 nicht im Widerspruch
zu kirchlichen Autoritäten zu scheinen. Als frommer Katholik wollte
er das nicht, außerdem war es gerade sein Ziel, die kirchlichen Autoritäten
von der Richtigkeit der neuen Lehre zu überzeugen, die Zustimmung
der Zensur war also ein Teil dieses Ziels. Also reiste Galileo in seinem
67. Lebensjahr noch einmal nach Rom, um die Druckerlaubnis für sein
Lebenswerk von dem damaligen Papst zu erhalten. Diese bekam er aber nicht,
sondern musste vor dem Gericht seine "Vermutungen" widerrufen. Er vermutete,
dass die Erde eine Kugel sei und dass sich alle Planeten um die Sonne drehten,
was sich später als richtig herausgestellt hat.
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Also, wie schon
erwähnt: Der mondähnliche "Ginnungagap" war ein Kuriosum im damaligen
Voruniversum. Allerdings nicht der einzige seiner Art, denn auch Triton,
der größere der beiden Neptun- Satelliten tanzt völlig
aus der Reihe: Entgegen allen anderen Planetensatelliten dreht er sich
nämlich rechts herum. (Doch auch ihn wird in einigen hundert Millionen
Jahren fast das gleiche Schicksal ereilen wie "Ginnungagap": "Aufgrund
seiner ziemlich instabilen Bahn wird er mit seinem Mutterplaneten Neptun
kollidieren und wahrscheinlich auseinander brechen).Von seiner Größe
her war "Ginnungagap" mit Triton allerdings nicht zu vergleichen: Denn
während Triton ein Durchmesser von gerade mal 3800 Km hat, besaß
"Ginnungagap" einen Äquatordurchmesser von ca. 12.180 Km. Also etwa
fast dreieinhalb mal so viel. Kuriosum am Rande: Die beiden Monde,
die "Ginnungagap" umkreisten, waren etwas grösser, als der Planet
selbst. Jedoch völlig unbewohnbar. "Prometheus", der "Ginnungagap"
schon immer als die Hölle im "Voraußerall" bezeichnete, hatte
dies schon immer bedauert. Dann nämlich wäre ihm vieles erspart
geblieben. Denn er hätte auf einen seiner "Ginnungagap" umkreisenden
Monde ausweichen können. Als ihm dann plötzlich eine seiner vielen
Dronen die verheerende Mitteilung machte, daß durch gewaltige vulkanische
Aktivitäten "Ginnungagap" in Kürze dem Untergang geweiht sei,
reifte in ihm der feste Entschluß, sich in Bälde nach einem
besseren Planeten umzusehen...
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Die beiden unbewohnbaren Monde vom Planeten "Ginnungagap".
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