Das Neue Testament nach den vier Evangelisten
           Matthäus                Markus                                    Das Neue Testament                          Lukas       Johannes
Die Reise des Paulus nach Rom
Paulus wird mit einigen andere Gefangene dem Hauptmann der kaiserlichen Kohorte, namens Julius, übergeben.
Paulus reist mit noch anderen Gefangenen unter dem Kommando von Hauptmann Julius nach Rom.

Nachdem beschlossen worden war, daß Paulus nach Italien segeln sollte, übergaben sie ihn und einige andere Gefangene einem Hauptmann der kaiserlichen Kohorte, namens Julius. Sie bestiegen ein Schiff aus Adramyttion und fuhren ab, längs der Küste von Asia. Am anderen Tage liefen sie in Sidon ein, wo Julius sich freundlich zu Paulus erwies und ihm erlaubte, zu seinen Freunden zu gehen, und sich für die Reise versorgen zu lassen. Von da fuhren sie an Cypern vorbei, weil Gegenwind herrschte. Dann kamen sie nach Myra in Lycien, wo der Hauptmann ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien segelte, und er brachte seine Gefangenen an Bord. Nach vielen Tagen langsamer Fahrt ohne günstige Winde erreichten sie einen Ort, 'Schönhafen' genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasäa lag. Da schon viel Zeit verflossen war, war die Schiffahrt gefährlich, denn der Winter kam heran. Paulus warnte sie: "Ihr Männer, ich sehe, daß wir die Fahrt mit Schaden und Verlust nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben machen werden."

Paulus warnt vor Seesturm
Paulus warnt den Hauptmann vor einem herannahenden Sturm.
Der Hauptmann jedoch glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.

Der Hauptmann jedoch glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte. Da der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, faßte die Mehrheit den Beschluß, von dort wegzufahren, um, wenn möglich, Phönix, einen Hafen von Kreta, zu erreichen und dort zu überwintern. Da ein leichter Südwind aufkam, meinten sie, ihr Vorhaben sicher ausführen zu können. Sie lichteten die Anker und fuhren längs der Küste von Kreta. Doch nicht lange danach brach ein Wirbelsturm los; da das Schiff mitgerissen wurde und nicht gegen den Wind Richtung halten konnte, ließen sie es treiben. Als sie dann eine kleine Insel namens Kauda anliefen, vermochten sie nur mit Mühe das Rettungsboot des Schiffes festzumachen. Nachdem sie es heraufgezogen hatten, zogen sie Stricke unter dem Schiff hindurch, um es zu sichern.

Dann strichen sie, aus Angst, auf Sand zu laufen, die Segel und trieben dahin. Da sie vom Sturm hin und her getrieben wurden, warfen sie am nächsten Tag einen Teil der Ladung über Bord. Am dritten Tag warfen sie mit eigener Hand das Gerät des Schiffes fort. Als aber mehrere Tage lang weder die Sonne noch die Sterne schienen und das große Unwetter anhielt, gaben sie schließlich alle Hoffnung auf Rettung auf. Da die Leute schon lange ohne Nahrung waren, trat Paulus mitten unter sie und sagte: "Ihr Männer, ihr hättet zwar auf mich hören und von Kreta nicht abfahren sollen. Jetzt aber ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn kein einziger von euch wird das Leben verlieren; nur das Schiff wird verloren sein. Denn in dieser Nacht trat zu mir ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und diene, und sprach: 'Fürchte dich nicht, Paulus! Du wirst vor den Kaiser treten; und siehe, Gott hat alle unter deinen Schutz gestellt, die mit dir fahren.' Darum seid guten Mutes, ihr Männer. Denn ich vertraue auf Gott, daß es so kommen wird, wie es zu mir geredet wurde. Auf irgendeine Insel aber müssen wir auflaufen."

Der Schiffbruch

Es trat ein, was Paulus vorausgesagt hatte: durch den Sturm erlitten sie Schiffbruch. Sie sahen eine Bucht mit einem flachen Strand. Auf ihn beschlossen sie das Schiff womöglich auflaufen zu lassen."

Paulus mahnt eindringlich zum Hauptmann: Wenn die Männer nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.

Als die vierzehnte Nacht angebrochen war, vermuteten um Mitternacht die Schiffsleute, daß man sich dem Lande näherte. Sie warfen das Lot und vier Anker vom Heck des Schiffes aus. Als sie jedoch das Rettungsboot ins Meer hinabgelassen hatten und entfliehen wollten, sagte Paulus zum Hauptmann und zu den Soldaten: "Wenn die Männer nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden." Da hieben die Soldaten die Taue des Bootes durch und ließen es treiben. Als der Tag anbrach, ermahnte Paulus alle, Speise zu sich zu nehmen, und sagte: "Es ist heute der vierzehnte Tag, daß ihr ohne Nahrung geblieben seid. Darum fordere ich euch auf, zu essen, weil es zu eurer Rettung dient. Es soll keinem von euch ein Haar vom Haupte verlorengehen." Nachdem er dies gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott, brach es und fing an zu essen. Da wurden alle guten Mutes und holten sich ebenfalls Speise. Es waren 276 Menschen auf dem Schiff. Nachdem sie sich satt gegessen hatten, erleichterten sie das Schiff und warfen auch das Getreide ins Meer.

Als es Tag geworden war, erkannten sie das Land nicht; sie sahen eine Bucht mit einem flachen Strand. Auf ihn beschlossen sie das Schiff womöglich auflaufen zu lassen. Sie schnitten die Anker ab, machten die festgebundenen Steuerruder los, setzten das Vordersegel und hielten mit dem Wind auf den Strand zu. Als sie auf ein Riff stießen, lief das Schiff auf. Das Vorderteil saß unbeweglich fest, das Hinterteil aber drohte durch die Gewalt der Wellen auseinanderzubrechen. Da beschlossen die Soldaten, die Gefangenen zu töten, damit keiner durch Schwimmen entkäme. Weil aber der Hauptmann den Paulus retten wollte, hinderte er sie an ihrem Vorhaben und befahl denen, die schwimmen konnten, zuerst ins Meer zu springen und an Land zu gehen; dann sollten die übrigen teils auf Brettern, teils auf Schiffstrümmern nachfolgen. Und so wurden alle ans Land gerettet.

Aufenthalt auf Malta
Als Paulus einen Reisighaufen zusammenraffte und auf das Feuer legte, fuhr infolge der Hitze eine Schlange heraus und biß sich an seiner Hand fest. Als die Bewohner das giftige Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Dieser Mann ist gewiß ein Mörder, den die Rache nicht leben läßt, nachdem er eben aus dem Meer gerettet wurde.

Nach der Rettung erfuhren sie, daß die Insel Malta hieß. Die Bewohner erwiesen ihnen viel Freundlichkeit, indem sie ein Feuer anzündeten und alle wegen des Regens und wegen der Kälte aufnahmen. Als Paulus einen Reisighaufen zusammenraffte und auf das Feuer legte, fuhr infolge der Hitze eine Schlange heraus und biß sich an seiner Hand fest. Als die Bewohner das giftige Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: "Dieser Mann ist gewiß ein Mörder, den die Rache nicht leben läßt, nachdem er eben aus dem Meer gerettet wurde." Paulus aber schleuderte das Tier ins Feuer, und es geschah ihm kein Leid. Sie aber warteten, daß er anschwellen oder plötzlich tot niederfallen werde. Als sie jedoch lange warteten und sahen, daß ihm nichts Schlimmes widerfuhr, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott. In der Umgebung jenes Ortes hatte der oberste Beamte der Insel namens Poplius Landbesitz. Er nahm Paulus freundlich auf und beherbergte ihn drei Tage lang. Nun lag der Vater des Poplius an Fieber und Ruhr krank darnieder; Paulus betete und heilte ihn. Nachdem dies geschehen war, kamen auch die übrigen Bewohner der Insel, die Krankheiten hatten, herbei und wurden geheilt. Sie erwiesen dem Paulus viel Ehre, und als er abfuhr, gaben sie ihm alles, was er nötig hatte. Nach drei Monaten fuhr er ab auf einem alexandrinischen Schiff, das auf der Insel überwintert hatte. Die Fahrt ging nach Syrakus, nach Rhegium, nach Puteoli; und so kam Paulus nach Rom.

Paulus betete und heilte Poplius Vater.
Die letzten Jahre des Paulus
Paulus als Gefangener in Rom

Als die Brüder in Rom hörten, daß Paulus angekommen war, kamen sie ihm entgegen bis Forum Appii und Tres Tabernse. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und faßte Mut. Als sie nach Rom hineingekommen waren, übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Befehlshaber der Leibwache. Dem Paulus aber wurde gestattet, für sich allein zu wohnen mit einem Soldaten, der ihn bewachte. Nach drei Tagen ließ Paulus die vornehmsten Juden zusammenrufen und sagte zu ihnen: "Liebe Brüder, obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Gebräuche der Väter getan habe, wurde ich doch von Jerusalem aus als Gefangener in die Hände der Römer überliefert." Darauf sagten sie zu ihm: "Wir haben weder Briefe über dich aus Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern gekommen und hat über dich etwas Böses berichtet. Wir wollen aber von dir hören, was du denkst, denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß ihr überall widersprochen wird."

Paulus unter Bewachung in seiner Mietwohnung in Rom.

Als sie ihm nun einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Wohnung. Vom Morgen bis zum Abend sprach Paulus zu ihnen vom Reich Gottes und suchte sie von Jesus zu überzeugen. Einige glaubten, was er sagte, andere blieben ungläubig. Da sie aber untereinander uneinig waren, sagte Paulus: "Trefflich hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vätern geredet, als er sagte: 'Hören werdet ihr und doch nicht verstehen, sehen werdet ihr und doch nicht sehen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und ihre Ohren sind schwerhörig, und ihre Augen haben sie geschlossen.' Ihr sollt daher wissen, daß dieses Heil Gottes den Heiden gesandt worden ist, und sie werden hören." Als er dieses gesagt hatte, gingen die Juden hinweg und hatten viel Streit untereinander. Paulus blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen. Er verkündigte ungehindert und mit allem Freimut das Reich Gottes und die Lehre über den Herrn Jesus Christus.

Die Briefe aus Rom

Während des langen Aufenthaltes in Rom, in der Paulus in Untersuchungshaft war, schrieb er Briefe an seine Gemeinden und Einzelpersonen. Diese Briefe, die zusammen mit anderen in den letzten Kapiteln des Neuen Testaments zu finden sind, enthalten ebenso wie die früheren Briefe religiöse Gedanken, die zu den Grundelementen des christlichen Glaubens gehören. Einige ausgewählte Textstellen sind hier unter Angabe der Gruppen oder Person, an die sie gerichtet sind, wiedergegeben.

Über die Rüstung des Glaubens

"Werdet stark im Herrn und in der Kraft seiner Stärke! Ziehet die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels standhalten könnt! Denn unser Kampf geht nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in der Himmelswelt. Stehet alle da, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, eure Füße beschuht mit Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Ergreifet vor allem den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt. Und nehmt den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes!"

Seid bedacht!

"Im übrigen, ihr Brüder, was immer wahr, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend ist, was irgendeine Tugend und irgendein Lob ist, darauf seid bedacht! Was ihr gelernt und übernommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Dann wird der Gott des Friedens mit euch sein."

Suchet das, was droben ist

"Wenn ihr nun mit Christus auferweckt seid, dann sucht, was droben ist, wo Christus sitzt zur Rechten Gottes. Richtet euren Sinn auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf Erden ist!"

In einem kurzen Brief an Philemon, einen alten Freund des Paulus und Führer der Christen von Kolosses, bittet Paulus den Philemon, einen entlaufenen Sklaven zurückzunehmen, den er bekehrt hat. "Denn vielleicht ist er deshalb auf eine Stunde von dir getrennt gewesen, daß du ihn ewig wiederhättest, nicht mehr als einen Sklaven, sondern als einen, der mehr ist als ein Sklave: ein geliebter Bruder. Wenn du mich nun für deinen Freund hältst, so nimm ihn auf wie mich. Wenn er dir aber einen Schaden zugefügt hat oder etwas schuldig ist, das setze mir auf die Rechnung! Ich, Paulus, schreibe es mit eigener Hand: Ich will es bezahlen."

Vom Glauben ohne Wanken

"Lasset uns das Bekenntnis des Glaubens festhalten ohne Wanken, denn treu ist der, welcher die Verheißung gegeben hat: 'Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben; und wenn er feig zurückweicht, hat meine Seele keinen Gefallen an ihm.' Der Glaube aber ist Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Durch Glauben erkennen wir, daß die Weltzeiten durch Gottes Wort hergestellt wurden, so daß das Sichtbare nicht aus der Welt der Erscheinungen hervorgegangen ist."

Was aus Paulus nach diesen drei Jahren in Rom geworden ist, weiß man nicht. Die Apostelgeschichte, die über seine Missionsreisen berichtet, schließt damit, daß er seinen Prozeß erwartet. Einige Wissenschaftler glauben, daß er freigesprochen wurde und Rom verließ. Gemeinhin jedoch wird angenommen, daß er auch während der Christenverfolgung unter Kaiser Nero noch dort war und enthauptet worden ist. In dem zweiten Brief an Timotheus, den Paulus seinem alten, treuen Gefährten schreibt, klingt die Todeserwartung, gleichzeitig aber auch seine Arbeit für Christus auf. "Ich werde nunmehr als Opfer hingegeben, und die Zeit meines Sterbens ist da. Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Im übrigen liegt für mich bereit der Kranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, nicht nur mir an jenem Tage geben wird, sondern allen, die sein Erscheinen liebgewonnen haben. Beeile dich, bald zu mir zu kommen! Die anderen haben mich im Stich gelassen. Nur Lukas ist bei mir. Nimm den Markus und bringe ihn mit dir! Denn er ist mir nützlich zum Dienst. Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückgelassen habe, bringe mit, wenn du kommst, und die Bücher, besonders die Pergamente! Der Herr sei mit deinem Geistel Die Gnade sei mit euch!

Die Briefe des Petrus

Die letzten Seiten des Neuen Testaments wurden während und nach der Verfolgung der ersten Christen durch die Römer geschrieben. Sie verweisen auf die künftige Herrlichkeit als Lohn für gegenwärtige Leiden und warnen vor geistiger Schwäche. Die folgenden Seiten bringen Auszüge aus Briefen von weiteren Führern der anwachsenden Gemeinde, unter anderem von Petrus.

"Wen gibt es, der euch etwas Böses zufügen könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert ? Doch wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, selig seid ihr! Furcht aber hegt nicht und laßt euch nicht erschrecken. Denn es ist besser, daß ihr, wenn es der Wille Gottes sein sollte, um der Gerechtigkeit willen leidet, als für Unrechttun. Ist doch auch Christus einmal für die Sünden gestorben, der Gerechte für Ungerechte, damit er uns zu Gott hinführte, getötet nach dem Fleische, aber lebendig gemacht nach dem Geiste."

Ermahnung zur Demut

"Alle aber seid demütig gegeneinander, denn Gott widersteht dem Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade. Demütiget euch alle unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur rechten Zeit erhöhe! Werfet alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt für euch. Seid nüchtern und wachet. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Widerstehet ihm fest im Glauben, da ihr wißt, daß sich die gleichen Leiden an euren Brüdern in der ganzen Welt vollziehen."

Von der Wiederkunft Christi

"Dies eine aber soll euch nicht verborgen sein, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. Der Herr zögert nicht mit der Verheißung, wie einige es für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig gegen euch, weil er nicht will, daß jemand verlorengehe, sondern daß alle zur Buße gelangen. Der Tag des Herrn aber wird kommen wie ein Dieb; die Himmel werden mit gewaltigem Getöse vergehen, die Elemente aber im Feuer sich auflösen, und die Erde und die Werke auf ihr werden gänzlich verbrannt werden. Wir erwarten aber nach seiner Verheißung einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, weil ihr das erwartet, befleißigt euch, unbefleckt und untadelig von ihm in Frieden erfunden zu werden. Haltet die Langmut unseres Herrn für Rettung, wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch geschrieben hat in allen Briefen, in denen er über diese Dinge redet.Wachset in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus!"

Die Offenbarung des Johannes

Das letzte, um 95 n. Chr. niedergeschriebene Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes, öffnet in einer Fülle von Bildern den Blick auf die Wiederkunft Christi und das letzte Gericht Gottes. Das Buch schildert Gegenwart und Zukunft in Form von Visionen. Viele seiner Prophezeiungen sind versteckte Angriffe auf Rom, die Großmacht des ersten Jahrhunderts, so zum Beispiel die Anspielungen auf Babel. Diese antike Hauptstadt der Verfolgung ließ sich in den Augen der frühen Christen mit dem Rom ihrer Tage vergleichen. Daher waren die folgenden Textstellen für viele ermutigend: Nicht der römische Kaiser, sondern Christus wird am Ende der Geschichte der Sieger sein!

"Danach sah ich einen anderen Engel vom Himmel herabkommen, der große Gewalt hatte. Er rief mit mächtiger Stimme: 'Gefallen ist die große Stadt Babylon und ist eine Behausung der Dämonen, ein Schlupfwinkel aller unreinen Geister und ein Kerker aller unreinen und verhaßten Vögel geworden.'Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: 'Zieh aus, mein Volk, von ihr, damit ihr euch nicht an ihren Sünden beteiligt und nicht Anteil an ihren Plagen bekommt. Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Verbrechen gedacht. Die Könige der Erde werden, wenn sie den Rauch ihres Feuerbrandes sehen, aus Furcht vor ihrer Peinigung von ferne stehen und sagen: 'Wehe, wehe, die große Stadt, die mächtige Stadt Babylon!' "

Ein neuer Himmel - eine neue Erde

"Und ich schaute einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen, gerüstet wie eine Braut, geschmückt für ihren Mann. Und ich hörte eine gewaltige Stimme vom Thron her sagen: 'Siehe, das Zelt Gottes unter den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Und er wird jede Träne abwischen aus ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Klage, noch Mühsal.

Und er trug mich hinweg im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem. Ihr Licht war wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallener Jaspis. Sie hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren. Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine und auf ihnen zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt braucht nicht die Sonne noch den Mond, daß sie ihr leuchten; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Leuchte ist das Lamm. Die Völker werden in ihrem Lichte wandeln und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit in sie. Und ihre Tore werden nicht geschlossen werden über Tag, denn dort wir es keine Nacht mehr geben. Und ich, Johannes, bin es, der dies hörte und sah."

Weiter zur