Das Neue Testament nach den vier Evangelisten
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Jesus und seine Jünger

Als Jesus den Tempel verließ, traten seine Jünger zu ihm, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen. Er aber sagte: "Von allem, was ihr hier seht, wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerstört würde." Als er aber auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: "Sage uns, wann wird dies geschehen? Und was ist das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Welt ?" Jesus antwortete: "Gebt acht, daß euch niemand verführt! Denn viele werden in meinem Namen kommen und sagen: 'Ich bin der Messias', und werden viele irreführen. Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Gebt acht, erschreckt nicht, denn es muß so kommen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn erheben wird sich Volk und Reich gegen Reich, und es werden da und dort Hungersnöte und Erdbeben kommen. Dies alles aber ist erst der Anfang der Not. Dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt bis jetzt keine gewesen ist und auch keine sein wird. Wenn nicht jene Tage abgekürzt würden, würde Lebewesen gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage abgekürzt werden."

Das Ende der Zeiten

"Dann wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird seinen Schein nicht geben, die Sterne werden vom Himmel fallen, Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und alle Völker der Erde werden wehklagen. Sie werden den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit. Er wird seine Engel aussenden mit lautem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen. Vom Feigenbaum aber lernt dies: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter hervortreibt, so merkt man, daß der Sommer nahe ist. So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, daß er nahe vor der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Jenen aber und die Stunde weiss niemand, auch nicht die Engel des Himmels, sondern nur der Vater. Darum wachet! Denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das aber merket: Wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Deshalb sollt auch ihr bereit sein! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr nicht daran denkt. Wohl jenem Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über sein ganzes Besitztum setzen."

Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen
Die zehn Jungfrauen - links die fünf törichten ohne Öl-Reserve
Die zehn Jungfrauen, rechts die fünf klugen mit Öl-Reserve

"Dann wird es sich mit dem Himmelreich verhalten, wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht, und fünf klug. Die Törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber kein Öl mit. Die Klugen dagegen nahmen zu ihren Lampen noch Öl in Gefäßen mit. Als nun der Bräutigam länger ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf: 'Der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!' Da erwachten alle Jungfrauen und machten ihre Lampen zurecht. Die Törichten sagten zu den Klugen: 'Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen verlöschen!' Da antworteten die Klugen: 'Es reicht nicht für uns und für euch; geht lieber zu und kauft euch welches!' Während sie hingingen, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; und die, welche bereit waren, gingen mit ihm hinein zum Hochzeitsmahl, und die Türe wurde verschlossen. Später kamen auch die übrigen Jungfrauen und sagten: 'Herr, Herr, öffne uns!' Er aber antwortete: 'Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht'. 'Darum wachet! Denn ihr wißt weder den Tag, noch die Stunde, zu der der Menschensohn kommt!"

Das Gleichnis von den Talenten

"Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Manne, der in ein fernes Land reisen wollte. Er rief seine Knechte und übergab ihnen sein Vermögen. Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Alsbald ging der, der die fünf Talente empfangen hatte, hin, handelte damit und gewann fünf andere dazu. Ebenso gewann der, der die zwei empfangen hatte, zwei andere dazu. Der aber, der das eine empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg darin das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit aber kam der Herr jener Knechte zurück und rechnete mit ihnen ab. Der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, trat herzu, brachte fünf weitere Talente und sagte: ‚Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, ich habe fünf weitere Talente dazugewonnen.‘ Sein Herr sprach zu ihm: ‚Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über weniges treu gewesen, ich will dich über vieles setzen. Komm, geh ein in die Freude deines Herrn!' Auch der, welcher die zwei Talente empfangen hatte, trat herzu und sagte: 'Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, ich habe zwei weitere Talente dazugewonnen.' Sein Herr sprach zu ihm: 'Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über weniges treu gewesen, ich will dich über vieles setzen. Komm, geh ein in die Freude deines Herrn!' Aber auch der, welcher das eine Talent empfangen hatte., trat herzu und sagte. 'Herr., ich wußte, daß du ein harter Mann bist, daß du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast.

Weil ich mich fürchtete, ging ich hin und vergrub dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!' Sein Herr aber antwortete: 'Du böser und fauler Knecht! Du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe! Dann hättest du mein Geld wenigstens zu einer Bank bringen sollen, und ich hätte bei meiner Rückkehr mein Geld mit Zinsen zurückerhalten!' Darum nehmt ihm das Talent und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben! Wer aber nichts hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. Und nun stoßet den unnützen Knecht hinaus in die Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein."

Der Tag des Gerichts

"Wenn aber der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Alle Völker werden vor ihm versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Die Schafe wird er zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.Dann wird der König zu denen auf seiner Rechten sagen: 'Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, nehmt das Reich in Besitz, das euchvon Anbeginn der Welt bereitet ist!

Denn ich war hungrig, und ihr habt mich gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich getränkt; ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt; ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich lag im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.' Dann werden die Gerechten antworten: 'Herr, wann sahen wir dich hungrig und haben dich gespeist? Oder durstig und haben dich getränkt ? Wann sahen wir dich als Fremdling und haben dich beherbergt? Oder nackt und haben dich bekleidet? Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?' Der König wird ihnen antworten: 'Wahrlich, ich sage euch: Alles, was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.'

Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: 'Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das mein Vater dem Teufel und seinen Engeln bereitet hat! Denn ich war hungrig, und ihr habt mich nicht gespeist; ich war durstig, und ihr habt mich nicht getränkt; ich war ein Fremdling, und ihr habt mich nicht beherbergt; ich war nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; ich war krank und lag im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.' Dann werden auch sie antworten: 'Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient ?' Dann wird er ihnen antworten: 'Wahrlich, ich sage euch: Alles, was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan.' Diese werden in die ewige Strafe gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben."

Judas will Jesus für 30 Silberlinge verraten

Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, da sprach er zu seinen Jüngern: "Ihr wißt, daß nach zwei Tagen das Passahfest ist; dann wird der Menschensohn verraten und gekreuzigt werden." Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, Kaiphas mit Namen, und berieten sich, um Jesus mit List festzunehmen und zu töten. Sie sagten aber: "Nicht am Fest, damit kein Aufruhr im Volk entstehtl" Da ging einer der Zwölf, namens Judas Iskariot, zu den Hohenpriestern und sagte: "Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate ?" Als die Hohenpriester das hörten, freuten sie sich und boten ihm dreißig Silberlinge. Judas nahm an, und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn auszuliefern.