Wenn man sich die geografische Lage von Detroit näher betrachtet, dann kann das Reiseherz schon mal kräftig höher schlagen. Im Nordosten der USA an einem riesigen See gelegen, dazu einen Steinwurf von Kanada entfernt. Wieso rangiert diese Stadt da eigentlich unter "ferner liefen", wenn es um populäre Reiseziele in den USA geht? Vielleicht liegt es daran, dass man bei Detroit eher an Autos als an Boote, eher an große Unternehmen und Fabriken als an Ferien und Urlaub denkt. Schade eigentlich, denn Detroit hat viel zu bieten, was einen Aufenthalt spannend, erholsam und lohnenswert macht. So schön Detroit als Ausgangspunkt für Ausflüge ist, so schön ist es auch, einfach in der Stadt zu bleiben und die Sehenswürdigkeiten zu genießen. An der Detroit International Riverfront allein kann man mühelos (mindestens) einen ganzen Tag verbringen. Die Uferpromenade verläuft entlang des Detroit Rivers, an dessen gegenüberliegender Uferseite das kanadische Städtchen Windsor liegt. Von hier aus hat der Besucher alles im Blick. Die "Belle Isle" etwa, eine kleine Insel, die einen öffentlichen Badestrand, einen kleinen botanischen Garten mit Schwerpunkt Orchideen sowie hübsche Läden und Snackbars bietet. Oder das Detroit Dock, an dem die riesigen Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt vor Anker gehen. Ob man will oder nicht, man wird an der "Hart Plaza" vorbeikommen, der Besucher bei Nacht süchtig nach Detroit machen kann. Der riesige Platz liegt vor der Skyline der Stadt, die sich hier im Wasser spiegelt. Es ist fast immer etwas los dort, entweder eine organisierte Veranstaltung oder lockere Zusammenkünfte von Straßenkünstlern, Gauklern und Musikern. Konkurrenz bekommt die Plaza in dieser Hinsicht allenfalls vom Chene Park. Dabei handelt es sich um ein Amphitheater, das rund 6000 Besuchern Platz bietet. In warmen Nächten finden hier Open-Air- Konzerte statt. Detroit trägt den Beinamen "Motown", der bei Musikfans sicher einen guten Klang hat. Die Musikszene der Stadt bleibt aber nicht in der Vergangenheit stecken, wie erfolgreich diese auch gewesen sein mag. Inzwischen gibt es in Detroit deshalb auch eine international beachtete Rapperszene.

In der Hochphase der Stadt in den 1920ern wurden viele Bürogebäude im Stadtzentrum gebaut, sie beeindrucken durch aufwändige Verzierungen. Das Renaissance Center in Downtown Detroit ist ein eindrucksvolles Hochhaus, eingebettet in die General Motors Hauptquartier Türme. Der People Mover verschafft einen Überblick über die Innenstadt, die z.B. mit Greektown und seinen Casinos einige Attraktionen zu bieten hat. Die Wiederbelebung von Downtown Detroit zog mit neu errichteten Sportstätten für American Football und Baseball auch Unternehmen wie Compuware ins Zentrum. Direkt nördlich von Detroit liegt Grosse Pointe, gelegen am Lake St. Clair: Eine der reichsten Städte der USA, in denen einige frühere "Autobarone" ihre Anwesen hatten, und auch heute noch die Nachfahren von Henry Ford leben. In Hamtramck kann man das Leben der polnischen Einwanderer im Stil der 1950er bis heute erleben. Wir kommen später darauf zurück.

Bild oben: Mit dem Mietwagen in die Innenstadt. Bild darunter: Erkundigung bei einem Policeman nach dem Weg.

Bild oben: Auf der Suche nach einem Parkplatz. Bild darunter: Hier stehen wir vor einem der berühmten Cadillacs die fast die Länge eines LKW's haben.

Sechs große Highways (I-75, I-94, I-96, I-275, I-375 und I-696) führen durch Detroit. Einer der wichtigsten Grenzübergänge zwischen den USA und Kanada liegt zwischen Detroit und Windsor. Unter dem Detroit River befindet sich ein Tunnel, darüber die Ambassador Bridge. Der internationale Flughafen Detroits ist der Detroit Metropolitan Wayne County Airport (DTW) in Romulus. Als Autostadt wurde Detroit ohne öffentliche Verkehrsmittel geplant, deshalb gibt es auch keine U - oder S-Bahn. Es gibt lediglich Busverbindungen innerhalb der Stadt (Detroit Department of Transportation) und in die Vororte (Suburban Mobility Authority for Regional Transportation, SMART-Bus). In Downtown Detroit gibt es zudem noch den People Mover. Bahnfernvervindungen gibt es nach Chicago, Ann Arbor und andere Orte in Michigan.

Auf dem Sims eines Hochhauses. Der Ausblick war herrlichund noch hervorragender der Mut meiner Jeanette, die aber im Gegensatz zu mir, schwindelfrei war und ist. Rechts: Ich sitzend am Brunnen vor einem Warenhaus. Jeanette zog es vor stehen zu bleiben.

Das Greenfield Village in Dearborn ist ein einzigartiges Freilichtmuseum, in dem berühmte Gebäude der Geschichte der USA im Original wieder aufgebaut wurden - zu sehen ist z.B. die Fahrradwerkstatt der Gebrüder Wright, das erste Ford Gebäude und die Laboratorien von Thomas Alva Edison. Das Henry Ford Museum bietet die Möglichkeit, sich Autos, Flugzeuge und Eisenbahnen anzusehen. Auch der Bus, in dem Rosa Parks sich weigerte, einem weißen Fahrgast ihren Sitzplatz anzubieten, ist ausgestellt. Zudem kann man die Ford Rouge Fabrik besichtigen und zusehen, wie Autos in einer der modernsten Fließbandfabriken Amerikas entstehen.

Abflug von Detroit nach Grand Rapids

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