Unsere Reiseroute von Schwetzingen bis Prag.
Natürlich sind wir die Strecken nicht zu Fuss gewandert. Im Hintergrund: Schwetzingen.

Liebe Freunde meiner Homepage:
Viele Deutsche reisen alljährlich around the world, scheuen dabei weder Mühe noch Kosten, nur um sagen zu können, dass sie schon da oder dort gewesen sind. Doch das Schöne, das Gute, liegt so nahe, quasi direkt vor der Haustür, mitten in ihrem Land. Natürlich nicht ganz, denn etwas muss man schon unternehmen, um Deutschland mit all seinen Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Landschaften, den herrlichen mittelalterlichen Burgen, Schlössern und sonstige Prachtbauten und Museen erkunden zu können. Fragt man heute die Jugend, wo z.B. das Fichtelgebirge liegt, der Harz oder der Westerwald, bekommt man kaum eine befriedigende Antwort. Wir hatten früher in der Volksschule Heimat -und Erdkunde, aber das scheint für sie ein Fremdwort geworden zu sein, oder sie haben kein Interesse ihre eigene Heimat, mal so richtig zu studieren - kennen tun Deutschland eh die wenigsten. Ich habe deshalb versucht, die schönsten Ferienstrassen Deutschlands herauszusuchen und diese zu posten. Beginnen wir mit der Burgenstrasse, entlang von Schwetzingen bis nach Prag. Weitere werden natürlich folgen. Ich wünsche euch allen viel Freude und Vergnügen mit diesen, von mir in mühevoller Kleinarbeit zusammengestellten Ferienstrassen und verbleibe mit ritterlichen Grüssen,
Ritter Manfred

Den Plan fassten wir beim Besuch am und im Schwetzinger Schloss.

Schwetzingen liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar in der Oberrheinischen Tiefebene, östlich des Rheins und westlich des Odenwalds. Durch die Stadt fließt der Leimbach, der unweit westlich von Schwetzingen in den Rhein mündet. Die Stadt Schwetzingen besitzt mit Hirschacker einen offiziellen Stadtteil. Daneben gibt es Stadtgebiete, die benannt werden, aber keine offiziellen Stadtteile sind, sondern zum Stadtbereich Schwetzingen gehören. Hierzu gehören das "Schälzig", ein Neubaugebiet, das "kleine Feld" in der Nordstadt, die Oststadt (östlich der Bahnlinie), die Südstadt (südlich des Schlossplatzes) und die Nordstadt (nord-westlich der Bahnlinie). Infolgedessen bildet das Stadtgebiet eine relative Einheit. Westlich von Brühl besitzt Schwetzingen eine Enklave in den Rheinauen. Die Gemarkung erstreckt sich über 2163 Hektar. Davon sind 33,3 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche, 27,2 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und 35,7 Prozent sind bewaldet. Im Jahre 1350 wird in Schwetzingen erstmals urkundlich ein ritterliches Wasserschloss erwähnt. Es bestand aus einer kleinen ummauerten Anlage mit Bergfried auf einer Insel des Leimbachs. Die Besitzer, die Familie von Schomberg, hatten dem Pfalzgrafen Ruprecht ihr Schloss zur Verfügung gestellt.

Manche machten eine Zigaretten-Pause.

Schwetzingen wurde erstmals am 21. Dezember 766 im Lorscher Codex als "suezzingen" erwähnt, 803 als "Suezzingen Superiore". Es existieren bereits aus der Jungsteinzeit Siedlungsspuren, darunter viele Bandkeramik-Funde. Ursprünglich waren es zwei Siedlungen, Ober- und Unterschwetzingen, die erst im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts zu einem Dorf zusammenwuchsen. Gehörte das Gebiet anfangs zum Bistum Worms, so gelangte es bereits im 12. Jahrhundert unter die Herrschaft der Pfalzgrafen. Aus dem Jahr 1439 stammt die erste bekannte Einwohnerzahl: 230 Seelen.

Bild unten: Spaziergang durch Schlossgarten.

Ruprecht's Nachfolger erwarben planmäßig Eigentum in Schwetzingen, vergrößerten das Areal um einen Garten, der später Ausgangspunkt der großen Parkanlagen werden sollte. Das Schloss diente in den folgenden Jahrhunderten dem pfälzischen Hof als Jagdaufenthalt.

Bild unten: Die eben erwähnte, prächtige Parkanlage.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das unter Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz (1508-1544) weiter ausgebaute Schloss verwüstet und wieder aufgebaut. 1689 ging auch dieses Schloss im Pfalz-Orleansschen Krieg in Flammen auf. Der Wiederaufbau unter Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1658-1716) war bald darauf, 1701, abgeschlossen. 1711 bis 1713 erhält das Schloss mit der Anfügung der Communs-Bauten zur Stadt hin den Charakter einer moderneren Dreiflügelanlage um einen Ehrenhof.

Bummel durch Schwetzingen. My Lady mussten mal für kleine Mädchen.

1759 erhielt Schwetzingen das Marktrecht und wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil ausgebaut. 1803 fiel Schwetzingen mit der gesamten rechtsrheinischen Kurpfalz an das Großherzogtum Baden und wurde zum Amtssitz erhoben. 1833 erhielt die Gemeinde Schwetzingen durch Großherzog Leopold die Stadtrechte. Ab 1850 setzte die Industrialisierung ein. Schwetzingen wurde u. a. Sitz von Zigarren- und Konservenfabriken. Auch der Spargelanbau gewann an Bedeutung. 1924 wurde das Bezirksamt Schwetzingen aufgehoben und sein Gebiet mit dem Bezirksamt Mannheim vereinigt, aus welchem 1938 der Landkreis Mannheim entstand. 1930 erhielt die Stadt Schwetzingen einen erheblichen Gebietszuwachs durch Aufteilung des Hardtwalds. Im Zuge der Kreisreform wurde der Landkreis Mannheim zum 1. Januar 1973 aufgelöst und die Stadt Schwetzingen dem neu gebildeten Rhein-Neckar-Kreis zugeordnet. Im Jahr 1992 überschritt die Einwohnerzahl die 20.000-Grenze. Daraufhin stellte die Stadt Schwetzingen den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung zum 1. April 1993 beschloss.

Bild unten: Blick in das Schwetzinger Theater.

Die Schwetzinger Festspiele präsentieren seit 56 Jahren Opern und Konzerte aus dem Rokokotheater und den Konzertsälen des Schwetzinger Schlosses, der ehemaligen Sommerresidenz des pfälzischen Kurfürsten Carl Theodor. Neben dem Opernprogramm ist der Konzertbereich die zweite Säule der Festspiele. Kammer- und Orchesterkonzerte sowie Klavier- und Liederabende sind dabei wesentlicher Programmbestandteil. Weltstars wie Alfred Brendel, Gidon Kremer, Jewgenij Kissin, Lang Lang, das Emerson String Quartet oder das Hagen Quartett stehen neben jungen, wenig bekannten Künstlern und Ensembles auf der Schwetzinger Konzertbühne. Sängerinnen wie Jessye Norman, Cecilia Bartoli oder Teresa Berganza sangen schon in Schwetzingen, lange bevor sie zu internationalen Stars wurden. Dem Nachwuchs widmen sich die Sonntagsmatineen und die "Woche der Begegnung Junger Musiker", bei der Nachwuchskünstler aus Deutschland und dem Ausland gemeinsam proben und konzertieren. Durch den internationalen Programmaustausch der Rundfunkanstalten erleben nicht nur die Festspielbesucher das Schwetzinger Opern- und Konzertprogramm.

Bild unten: Die eben erwähnten Schwetzingen Rokokofestspiele

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