RIESEN ALS GEGNER
GIANTS AS AN OPPONENT

Als der Gotenkönig Amelung, der aus dem Geschlecht Wolfdietrichs stammte, das Ende seines Lebens herannahen fühlte, teilte er das gewaltige Reich der Amelungen unter seinen drei Söhnen auf. Ermanerich wurde König in Romaburg, der einstigen Hauptstadt der Cäsaren. Harlung zog in den Norden und nahm seinen Sitz in Breisach am Rhein, wo er von seiner Burg aus weithin über den mächtigen Strom und das reiche Land blicken konnte. Dietmar jedoch erbte das Lampartenland und wählte Bern (Ravenna) zu seinem Herrschersitz. Bald darauf machte König Dietmar von Bern die kluge und edle Odilia zu seiner Gemahlin. Sie gebar ihm zwei Söhne, die Dietrich und Diether genannt wurden. Dietrich tat sich schon als Knabe unter seinen Alters­genossen hervor, niemand kam ihm gleich an Kraft und Ausdauer. Er war hoch von Wuchs, sein Haar fiel in hellen Locken auf die Schultern herab, sein Auge blickte adlerscharf, und sein Mut glich dem eines Löwen.

As the Goth's king Amelung who came from the gender Wolfdietrichs, the end of his life felt approaching, he divided the enormous empire the Amelungen among his three sons. Ermanerich became a king in Romaburg, the former capital of the Caesar. Harlung went in the north and took his seat in Breisach on the Rhine where he could look of his castle from far about the powerful current and the rich country. However, Dietmar inherited the Lampartenland and chose Bern (Ravenna) his ruler's seat. Soon afterwards king Dietmar of Bern did the wise and noble Odilia his wife. She bore to him two sons who were named Dietrich and Diether. Dietrich already did to himself as a boy among his contemporary out, nobody immediately came to him in force and perseverance. He was high from growth, his hair fell down in bright curls on the shoulders, his eye looked eagle-sharp, and hiscourage resembled him of a lion.

Bald darauf machte König Dietmar von Bern die kluge und edle Odilia zu seiner Gemahlin.
Soon afterwards king Dietmar of Bern did the wise and noble Odilia his wife.

Geriet Dietrich in Zorn, verwandelte sich sein Atem in glühende Lohe, und Feuer schlug aus seinem Mund, denn vor seiner Geburt hatte er in himmlischen Welten gehaust und von dort einen Teil des Sternenfeuers mitgenommen. Als er zu seinen ersten Heldentaten aus­ritt, war sein Bruder Diether noch ein Kind. Zu jener Zeit war Reginbald, dem Herzog von Garda, ein Sohn namens Hildebrand herangewachsen. Im ganzen Land rühmte man seine Kühnheit und Klugheit. Als Hildebrand dreißig Jahre alt geworden war, trat er vor seinen Vater und sprach: "Ich mag nicht zeitlebens untätig auf unserer Burg sitzen, ich will mich lieber mit tapferen Helden im Kampf messen."

Und nachdem ihn sein Vater gefragt hatte, wohin er zu reiten ge­denke, fügte Hildebrand hinzu: "Ich möchte zu König Dietmar nach Bern ziehen. Denn er ist der mächtigste König, und an seinem Hof leben die stärksten Recken."

Herzog Reginbald lobte den Entschluß seines Sohnes und rüstete ihn für die Fahrt reich aus. Kurz darauf nahm Hildebrand Abschied und ritt nach Bern. König Dietmar empfing ihn mit großen Ehren und schlug ihm vor, Erzieher und Waffenmeister seines älteren Sohnes zu werden. Dietrich war damals gerade fünf Jahre alt. Als Hildebrand den Knaben zum erstenmal sah, trat er auf ihn zu und schloß ihn wortlos in die Arme. Von diesem Augenblick an waren der Zögling und sein Meister unzertrennliche Freunde, und sie blieben es bis zu ihrem Tod.

Rasch lernte Dietrich, mit den Waffen seines Meisters ritterlich um­zugehen. Er erwies sich als so kühn und geschickt, daß Hildebrand eines Tages zum König ging und sagte: "Euer Sohn ist würdig, ein eigenes Schwert zu besitzen. Ich bitte Euch, gebt ihm eines!" So empfing Dietrich sein erstes Schwert aus des Vaters Hand. Dazu gab ihm Dietmar auch noch ein stattliches Gefolge tapferer Ritter. Hildebrand wurde zum Bannerträger der streitbaren Schar ernannt. Das Banner, das er zu tragen hatte, war weiß wie Schnee und zeigte in der Mitte einen goldenen Löwen.

Eines Tages ritten Dietrich und Meister Hildebrand allein zur Jagd. Sie trabten durch die Wälder, Jagdfalken auf der Faust, begleitet von einer Meute Hunde. Da sprang vor ihnen, plötzlich ein Hirsch auf. Eben setzten die beiden Helden an, das edle Tier zu verfolgen, als Dietrich einen Zwerg im Unterholz sah. Blitzschnell riß er seinen Hengst herum, und ehe der Zwerg noch in seine Höhle schlüpfen konnte, hatte Dietrich ihn schon gepackt und aufs Pferd gehoben. Ein guter Fang war ihm gelungen, denn kein anderer als Alberich, der kunstfertige Schmied aller Zwerge, zappelte in seinen Händen.

If Dietrich flew into a rage, his breath changed into annealing blazes, and fire hit from his mouth, because before his birth he had lived in heaven worlds and from there had taken a part of the star fire. When he rode out to his first heroic deeds, his brother Diether was still a child.

By this time Reginbald, to the duke of Garda, a son had grown up by the name of Hildebrand. In the whole land one praised his boldness and cleverness. When Hildebrand had become thirty years old, he stepped before his father and spoke: " I may not sit all the life dormant in our castle, I want to match myself rather against brave heroes in the battle." And after him his father had asked where he thinks to ride, Hildebrand added: "I would like to go to king Dietmar to Bern. Since he is the most powerful king, and at his court the strongest horizontal bars live."

Duke Reginbald praised the decision of his son and equipped him for the trip richly. Shortly after Hildebrand said goodbye and rode to Bern. King Dietmar received him with big honour and suggested to him becoming an educator and weapon master of his older son. At that time Dietrich was just five years old. When Hildebrand saw the boy for the first time, he stepped on him to and concluded him silently in the arms. From this moment in were the pupil and his master inseparable friends, and they remained it up to their death. Rapidly Dietrich learned, with the weapons of his master go up chivalrously around. He turned out so so bold and sent as that Hildebrand went one day to the king and said: " Your son is dignified to possess own sword. I ask You, give to him one!"

So Dietrich received his first sword from the father's hand. In addition Dietmar also still gave him a magnificent suite of brave knights. Hildebrand was appointed the standard-bearer of the contentious crowd. The banner he had to carry, was white like snow and showed a gold lion in the middle. One day Dietrich and master Hildebrand rode only to the hunt. They trotted by the forests, hunting falcons on the fist, accompanies from a pack dogs. There a deer jumped up before them, suddenly. Just both heroes started to pursue the noble animal, when Dietrich saw a dwarf in the underwood. Quick as a flash he tore his stallion around, and before the dwarf could still slip in his cave, Dietrich had already packed him and had lifted on the horse. He had managed a good catch, because no other than Alberich, the skilled smith of all dwarfs, thrashed in his hands.

Eben setzten die beiden Helden an, das edle Tier zu verfolgen, als Dietrich einen Zwerg im Unterholz sah. Blitzschnell riß er seinen Hengst herum, und ehe der Zwerg noch in seine Höhle schlüpfen konnte, hatte Dietrich ihn schon gepackt.

Just both heroes started to pursue the noble animal, when Dietrich saw a dwarf in the underwood. Quick as a flash he tore his stallion around, and before the dwarf could still slip in his cave, Dietrich had already packed him.

"Herr", jammerte der Zwerg, als Dietrich ihn festhielt, "laßt mich frei, und ich werde Euch den Weg zu größeren Reichtümern zeigen, als Ihr je gesehen habt. Nicht weit von hier haust der Riese Grim mit sei­ner Frau Hilde - sie hüten einen gewaltigen Schatz. Wenn Ihr beide be­siegt, gehört er Euch. Auch besitzen die Riesen das Schwert Nagelring. Nie hat ein Held ein besseres und schärferes Schwert geführt; ich selbst habe es geschmiedet. Zwar hat der Riese die Kraft von zwölf Männern, und seine Frau ist gewiß noch stärker, doch will ich Euch das Geheim­nis verraten, wie Ihr die Riesen bezwingen könnt: Nur wer das Schwert Nagelring besitzt, vermag sie zu töten. Das aber ist eine größere Tat und wird Euch mehr Ruhm einbringen, als wenn Ihr mich kleinen Wicht erschlagt."

Dietrich ließ sich von Alberichs Bitten jedoch nicht erweichen, son­dern antwortete: "Niemals entkommst du mir, es sei denn, du schwörst zuvor, mir heute noch das Schwert Nagelring zu verschaffen und mir den Weg zu den Riesen und ihren Schätzen zu zeigen." Und erst nachdem Alberich geschworen hatte, ließ Dietrich ihn los. Abends rasteten die beiden Helden im dichten Wald und warteten auf Alberich. Endlich kam er keuchend herbei und schleppte ein gewaltiges Schwert. Er sagte zu Dietrich: "Dort drüben in der öden Berghalde ist die Höhle, in der die Schätze liegen, von denen ich sprach. Man wird Euch zu den größten Helden zählen, wenn Ihr sie in Euren Besitz bringt. Mich aber sollt Ihr niemals wiedersehen." Damit war der Zwerg spurlos verschwunden. Dietrich und Hildebrand aber zogen das Schwert Nagelring aus der Scheide und betrachteten es.

"Mister", cried the dwarf, when Dietrich held him, " release me, and I will show to You the way to bigger wealth, than you have ever seen. From now not far there lives the giant Grim with his wife Hilde - they protect an enormous treasure. If their both defeats, he belongs to You. Also the giants possess the sword nail ring. A hero has never led a better and sharper sword; I myself have forged it. Certainly, the giant has the force of twelve men, and his wife is still stronger certainly, but I want to betray to You the secret how you can defeat the giants: Only who possesses the sword nail ring, she is able to kill. However, this is a bigger act and will bring in You more fame, as if your midget small to me kill". However, Dietrich can not be softened by Alberichs asking, but answered: "You never escape from me, unless, you swear before to get the sword nail ring me to this day and to show the way to the giants and their treasures to me".

And only after Alberich had sworn, Dietrich let go him. In the evening both heroes rested in the close forest and waited for Alberich. At last he came along panting and dragged an enormous sword. He said to Dietrich: "There over there in the blanked stagheap is the cave in which the treasures lie from which I spoke. One will count you to the biggest heroes if you bring them in your possession. However, you should never see again me". With it the dwarf had disappeared without trace. Dietrich and Hildebrand, however, pulled the sword nail ring from the sheath and considered it.

Noch nie hatten sie eine schönere und schärfere Waffe gesehen. Dann banden sie die Helme fest, zückten die Schwerter und stiegen die Berghalde hinauf, bis sie die Höhle der Riesen erreichten. Mutig und ohne zu zögern trat Dietrich ein. Hildebrand folgte ihm auf den Fersen. Der Riese Grim saß in der Mitte der Höhle vor seinem Herdstein und schürte das Feuer. Hilde, sein Weib, kauerte dahinter im Dunkel und erdrosselte eben ein Schaf, das sie zum Abendmahl essen wollten.

Als Grim die Eindringlinge erblickte, griff er sogleich in seine Waffenkiste. Aber sein Schwert Nagelring, das ihm der listige Zwerg entwendet hatte, fehlte. So zog er schnell einen gewaltigen brennenden Fichtenast aus dem Feuer und schlug damit auf die ungebetenen Gäste ein. Ein ungestümer Kampf begann. Hilde eilte herbei und rang mit Hildebrand. Sie würgte ihn mit der einen Hand, während sie mit der anderen seine Rechte umklammerte, so daß er sein Schwert nicht gebrauchen konnte. "Hilf mir, Freund Dietrich, es geht mir ans Leben!" rief Hildebrand. Hildebrand lag indessen bereits mit dem Rücken auf dem Boden. Die Riesin umschlang ihn und stemmte die mächtigen Knie in seine Brust. Da sprang Dietrich hinzu und schlug das Weib mit einem einzigen Schwertstreich in zwei Stücke. Doch Zauberkräfte, die ihren Leib durchdrangen, vereinigten die Teile wieder, und im nächsten Augenblick erhob sie sich unverwundet erneut zum Kampf. Nochmals hieb Dietrich sie am Gürtel auseinander, aber wieder wuchsen die Teile zusammen. Da rief Hildebrand, ehe sich die Riesin wieder auf ihn stürzte: "Tritt mit beiden Füßen zwischen die Hälften, so muß das Ungeheuer sterben!"

They had never seen a more beautiful and sharper weapon. Then gangs ther the helmets firmly, pulled out the swords and rose the stagheap up, since they reached the cave of the giants. Bravely and without stamped to hesitate Dietrich. Hildebrand followed him on the heels. The giant Grim sat in the middle of the cave before his cooker stone and poked the fire. Hilde, his wife, crouched behind it in the darkness and just strangled a sheep which they wanted to eat to the Communion.

When Grim saw the intruders, he reached immediately in his weapon box. But his sword nail ring, to him the cunning dwarf steals had, are absent. So he quickly pulled an enormous burning spruce branch from the fire and hit with it on the uninvited guests. An impetuous battle began. Hilde came running and struggled with Hildebrand. She strangled him with one hand, while she clasped his rights with other, so that he could not use his sword. " Help me, friend Dietrich, it is to me in the life! " Called Hildebrand. Hildebrand lay meanwhile already with the back on the bottom. The giantess embraced him and pressed the powerful knees in his breast. There Dietrich jumped in addition and hit the woman with a single sword prank in two pieces. But the magic powers which penetrated their body, reunified the parts, and at the next moment she rose unwounded again to the battle. Again Dietrich hit her in the belt separated, but again the parts grew together. There Hildebrand called, before the giantess rushed again at him: " Step with both feet between the halves, the monster must die!"

Der Kampf mit den Riesen Grim und dessen Frau Hilde.
The fight with the giants Grim and his wife Hilde.

Und wirklich: Dietrich schlug Hilde zum drittenmal auseinander, trat schnell zwischen Rumpfstück und Beinstück - da war das Weib tot. Der Mund der Riesin aber hatte noch Leben und schrie Dietrich zu: "Hätte Grim dich umschlungen, wie ich meinen Gegner gefaßt hatte, wäret ihr beide verloren gewesen. Nun jedoch sind alle Schätze Euer, auch der Helm Hildegrim." Dieser Helm, der beider Riesen Namen trug und den nicht einmal Nagelring zu ritzen vermochte, war gleichfalls ein Meisterstück aus einer Zwergenschmiede. Hildebrand entdeckte ihn bald unter den Juwelen und Geschmeiden, die in einer riesigen Truhe tief hinten in der Höhle aufgehäuft waren. Dietrich setzte ihn sich Haupt, und in manchem Kampf sollte er ihm noch gute Dienste leisten. Nun beluden die beiden Helden ihre Pferde mit den kostbaren Schätzen. Sie nahmen, soviel die Tiere nur tragen konnten, und kehrten heim nach Bern.

And really: Dietrich hit Hilde for the third time separated, quickly stepped between trunk piece and leg piece - the woman was dead there. However, the mouth of the giantess still had life and shouted Dietrich to: "Grim would have you embrace how I had taken my opponent, you would have been lost both. Now, however, are all treasures you, also the helmet Hildegrim". This helmet which carried name of both giants and nail ring was not even able to scratch, was also a masterpiece from a dwarf's smithy. Hildebrand discovered him soon under the jewels and jewellery which were piled up in an enormous chest deeply behind in the cave. Dietrich sat down him on the head, and in some fight he should still perform to him good services. Now both heroes loaded her horses with the expensive treasures. They took, so much the animals only could carry and turned home to Bern.