Vom Schlamm in den Schlamm
Vom Schlamm wieder in den Schlamm.
Links: In einem Vorort von Anxi. Rechts: Kleiner Park mit Teehaus.

Über Anxi gibt es eigentlich nicht viel zu berichten, ausser, dass dort kräftig nach antiken Schätzen gesucht wird. Denn: Unter der Stadt Guyuan (Bezirk Kaicheng) liegt das ehemals reiche Protektorat Anxi begraben. Dort im Xanadu des bekannten Mongolenführers kämpfte Dschingis Khan gegen die Dynastien Song (960-1279) und Jin (1115-1235), um die Wiedervereinigung des Landes zu erreichen. Anxi erlebte auch den Kampf der Enkel Dschingis Khans um den Herrschersiegel.

Scheinbar ein Theater?
Links: Bisherige und restaurierte Funde. Rechts: Scheinbar ein Theater?
Kublai Khan Enkel von Dschingis Khan

Anxi fühlt sich ganz besonders dem dritten Sohn des Dschingis Khan verbunden. Bis zur Zerstörung durch ein gewaltiges Erdbeben im Jahr 1306 war Anxi die zweitgrößte Stadt der Yuan-Dynastie (1271-1368) nach der Hauptstadt Peking. Mehr als sieben Jahrhunderte später erinnern an Anxi nur noch ein paar zerbrochene Ziegel. Seit den 1970er Jahren mutmaßten Archäologen bezüglich der exakten Lage dieser antiken Stadt. Nicht viel später wurde man dann dort auf über 40 kulturell bedeutsame Funde aufmerksam. Seit 2003 fanden vor Ort drei Ausgrabungen statt, die von einem 9 Quadratkilometer großen Palast mit sechs Hauptgebäuden ausgehen. Mit einer nicht einmal mehrere hundert Jahre alten Geschichte existieren über die Yuan-Dynastie infolge unzähliger Kriege nur wenige historische Aufzeichnungen. Und gerade deshalb kann der Fund in Anxi für die Aufdeckung der großen ungelüfteten Geheimnisse um die Yuan-Dynastie von Nutzen sein, wie beispielsweise die Lage des Grabes von Dschingis Khan. Zur Zeit der Yuan-Dynastie breitete sich auch der Islam in China aus und nicht wenige Mongolenführer verschrieben sich dem Islam. Die Geschichtswissenschaftler sind über diesen Punkt jedoch unterschiedlicher Auffassung. Ein Teil der Wissenschaftler hält es für möglich, dass der Islam von den Arabern nach China gebracht wurde, während wieder andere der Überzeugung sind, dass der Islam aus China stammt. Demzufolge müsste Mohammed ein Chinese gewesen sein. Nichts Genaues weiß man eben nicht. Der Fund von Anxi mag darüber Aufschluss geben.

Obst und Gemüseverkauf noch spät Abends. Guyuan (Anxi) ist eines der grössten Teeanbaugebiete in China.

Unter der Stadt Guyuan liegt das ehemals reiche Protektorat Anxi begraben.
Das Harmi Mausoleum
Man trifft sie überall in China, die Strassenküchen. Rechts: Das Harmi Mausoleum.

Bild links: Eine der berühmten Strassenküchen. Hier schien uns das Essen sauber zubereitet zu sein und so haben wir uns zu den beiden Ladys gesetzt und etwas gegessen. Natürlich fragten wir vorher anstandshalber, ob wir uns zu ihnen setzen dürften. Was eigentlich überflüssig gewesen war, denn die Lady links schaute meine Frau sehr freundlich und einladend an. Sicher freuten sie sich sich einmal mit Ausländern unterhalten zu können. Nun, es klappte, denn die jüngere Lady sprach perfekt Englisch und meine Frau ohnehin.

Links: Der Harmi Triumphbogen. Rechts: Die Moschee in Harmi. Ich hätte zwar reingehen dürfen, wenn ich die Schuhe ausgezogen hätte, aber meine Frau durfte leider nicht mit hinein. So verzichtete ich auch.

Die Stadt Hami ist ein Regierungsbezirk im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang der Volksrepublik China. Seine Hauptstadt, die kreisfreie Stadt Kumul (Hami) ist eine Oase. In ganz China ist Kumul/Hami vor allem für seine Melonen bekannt. Anmerkung: Auf Uigurisch heißt der Ort Kumul. Die Jesuiten Benedict Goës und Matteo Ricci, die China bereisten, beschrieben die Oase 1615 als "Camul". Einer der ältesten chinesischen Namen (2. Jh. u.Z.) ist Kunmò, während der Han-Dynastie wurde es auch Yiwú oder Yiwúlú genannt, während der Tang-Dynastie Yizhou, während der Yuan-Dynastie wurde der mongolische Name Qamil als Hamìlì ins Chinesische transkribiert und seit der Ming-Dynastie ist Kumul als Hamì bekannt.

Ein Chinesischer Friedhof. Harmi Stadtmitte am Triumphbogen.
Turfan Taklamakan Wueste. In Turfan Bezeklik.
An den Turfan-Jiaohe-Ruinen. Hier wollte meine Frau nicht mit hinaufklettern.

Turfan (offiziell: Turpan, ist ein Regierungsbezirk im Zentrum des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang im Westen der Volksrepublik China. Er liegt in einer Senke ("Turfan-Senke") der östlichen Ausläufer des Tianshan-Gebirges und erstreckt sich etwa von 41°12' bis 43°40' nördliche Breite und von 87°16' bis 91°55' östliche Länge. Die Turfan-Senke liegt an ihrer tiefsten Stelle, an den Ufern des Aydingkol-Sees, 154,50 m unter NN. Damit ist sie, nach dem Toten Meer, die zweittiefste Senke der Erde. Der Regierungsbezirk Turfan hat eine Fläche von 69.324 km² und ca. 570.000 Einwohner (2004). Seine Hauptstadt ist Turfan.

Ein Traubenverkäufer auf dem Rückweg in die Stadt. Kleine Rast für ein Eis in der Waffel.
Vor einem Gedenkstein in Turfan. Vor unserem Hotelzimmereingang.
Weiter nach Urumqi.
 In Urumqi

Urumqi ist die Hauptstadt des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang in der Volksrepublik China. Die Stadt ist auch die wichtigste Stadt der Landschaft Dsungarei. Urumqi ist die am weitesten vom Meer entfernte Großstadt der Welt. Sie liegt am Nordfuß des Tianshan-Gebirges. Wichtigste Industrien sind die Petrochemie, Textil- sowie Eisen- und Stahlindustrie. Ebenso hat sich mit dem größten Windpark in China die Windenergie in der Region Urumqi etabliert. Die Eisenbahnlinie Peking – Almaty (Kasachstan) führt durch Urumqi. Das Verwaltungsgebiet der Stadt Urumqi, bestehend aus sieben Stadtbezirken und einem Kreis, hat eine Gesamtfläche von 10.989 km² und laut Zensus (2000) 2.081.834 Einwohner (Bevölkerungsdichte: 174,53 Einwohner/km²). In Urumqi gilt offiziell die Peking-Zeit. Jedoch besteht eine Zeitverschiebung von zwei Stunden zwischen Urumqi und Peking. Im Museum des Ortes finden sich mehrere Mumien des Volks der hellhäutigen, indo-iranischen Tocharer, die in dem Tarimbecken gefunden wurden. Touristische Attraktionen in Urumqi sind u.a. der Himmelssee (nicht direkt in der Stadt gelegen), der "Hong Shan" (roter Berg), die Südmoschee, das Xianjiang Regionalmuseum und der "International Bazar", der im Stadtzentrum gelegen ist.

Unser Hotel in Urumqi. Blick über das spätabendliche Urumqi.

Urumqi am roten Berg. Am Qin-tomb Mausoleum, Xian: dem Grabmal des ersten Kaisers von China, Qin Shi Huang. Das berühmteste Welterbe in China sind inzwischen die tönernen Soldaten des 1. Kaisers, die seit 2.200 vor Christus sein Grab bewachen. 8000 Soldaten und Pferde in Lebensgröße aus Ton gefertigt, sind seit 1974 anderthalb Kilometer östlich des Grabhügels freigelegt worden. An anderen Stellen auf dem mehrere Hektar großen Grabareal fand man in Beigabendepots bronzene Reisewagen in halber Originalgröße, Waffen und Reste von Stallungen, Glocken vom Amt der Riten und an einem künstlichen Flusslauf Gänse aus Bronze. Wir waren nur kurz im Mausoleum.

Spaziergang durch Urumqi. Spaziergang durch eine Passage.
In den Wasserkanälen von Urumqi. Noch in den Wasserkanälen von Urumqi.

Quer durch die Stadt zu unserem Hotel. Noch ein paar Strassen weiter und wir waren in unserem Hotel.

Die eigentliche Stadt Dunhuang. Rechts: Der Mondsichelsee.

Dunhuang ist eine alte Oasenstadt an der Seidenstraße in der Provinz Gansu im Westen Chinas. Als kreisfreie Stadt gehört sie zum Verwaltungsgebiet der bezirksfreien Stadt Jiuquan. Bereits im Jahre 111 v. Chr. wurde Dunhuang vom Kaiser Wudi der westlichen Han-Dynastie gegründet. Aufgrund ihrer Lage an der alten Seidenstraße spielte sie eine wichtige Rolle im Kultur - und Warenaustausch mit dem Westen. So breitete sich der Buddhismus ausgehend von Dunhuang in China aus. Im Jahre 366 wurde der Bau der Mogao-Grotten begonnen und bis ins 14. Jahrhundert fortgeführt. 25 km südöstlich von Dunhuang liegen die buddhistischen Mogao-Grotten, ca. 5 km südlich befindet sich ein Gebiet mit bis zu 300 m hohen Sanddünen; und davor der Mondsichelsee/Yueya-Quelle, eine durch den Sand bedroht wirkende Wasserstelle.

Das Hotel-Gebäude in der Oase. Die Dünen reichen bis in die Stadtgrenze von Dunhuang.

Früher wurde Dunhuang Shazhou genannt, die Stadt liegt am westlichen Ende des Hexi-Korridors und am nördlichen Rand des Qinghai-Tibet-Plateaus. Außerdem grenzt Dunhuang im Nordwesten an Xinjiang. Dunhuang ist die bekannteste historische Kulturstadt der Seidenstraße. In Dunhuang stößt man auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie z. B. die berühmten Mogao-Grotten, die Yueya-Quelle, den Mingsha-Berg und die Ruinen vom Yangguan- und Yumenguan-Paß.

Unser Hotel in Dunhuang. Rechts: Die bekannten Mogao Grotten

Circa 25 km südöstlich vom Stadtgebiet Dunhung entfernt, wurden die Mogao-Grotten entdeckt und man nannte sie auch die "Tausend- Buddha-Höhlen". Sie befinden sich an einer Klippe am östlichen Fuß des Mingsha-Berges und sind mehr als 1,6 Kilometer lang. Sie bestehen aus fünf Schichten. Der Bau der Mogao-Grotten begann im Jahre 698. In der Regierungszeit der Tang-Kaiserin Wu Zetian gab es schon mehr als 1000 Grotten. (Wu Zhao entstammt einer Beamtenfamilie aus der Provinz Shanxi. Mit vierzehn Jahren tauscht sie die ärmlichen Verhältnisse ihrer Familie gegen ein Leben als Konkubine am Hof des Kaisers Taizong. Sie gilt als charmant und liebenswert, aber auch entschlossen und unnachgiebig. Trotzdem bleibt sie eine unter vielen. Den größten Eindruck hinterlässt das Mädchen beim Sohn des Kaisers, dem späteren Kaiser Gaozong. Als sein Vater 649 stirbt, werden dessen sämtliche Frauen vom Hof verbannt und ins Kloster geschickt. Zeit für Wu Zhao zum Studium des Buddhismus und der Medizin. Der neue Kaiser Gaozong holt die ehemalige Konkubine seines Vaters an den Hof zurück. Schnell wird sie für ihn unentbehrlich und 655 zur "Ersten Gattin" erkoren. Wu Zhao bricht mit der passiven weiblichen Tradition und engagiert sich aktiv in der Politik. Nach dem Tod Gaozongs im Jahr 683 übernimmt sie die Regentschaft, verlegt den Regierungssitz, entzieht sich dem Einfluss der großen Familien. 690 wird sie offiziell zur Kaiserin von China erkoren, nennt sich Wu Zetian und gründet die Zhou-Dynastie. Kurz vor ihrem Tod 705 dankt Wu Zetian ab. Sie will einen Gedenkstein für ihren Mann und sich gemeinsam - ohne Inschrift. Und überlässt damit die Einordnung ihrer historischen Bedeutung der Nachwelt. Bis heute wurde die Stele ihrer Grabanlage in der Nähe von Xi'an nicht beschriftet)

Kaiserin Wu Zetian Denkmal. Rechts: Der Yumenguan Pass.

492 der Mogao-Grotten sind bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben. Sie sind mit mehr als 45 000 qm Wandmalereien und 2415 farbigen Statuen aus verschiedenen Dynastien geschmückt. Darüber hinaus gibt es dort noch Steinsäulen mit lotosförmigem Sockel, Tausende von verzierten Bodenziegeln und fünf hölzerne Bauwerke. Die Mogao-Grotten gelten als Meisterwerk der Architektur, Malerei und Bildhauerei-Kunst.

Noch einmal die Mogao-Gotten. Rechts: Unterwegs in die Stadt am Kino von Dunhuang vorbei.
Das Dunhuang-Museum. Rechts: Wieder in der Innenstadt.

Wir gingen gleich in den Speisesaal, denn wir waren sehr hungrig. Hatten wir doch den ganzen Tag über noch nichts gegessen. Endlich in unserem Hotelzimmer.

Über Kaschgar, Kokand nach Samarkand in Usbekistan.

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