Nachdem römische Soldaten überall im Land verkündet hatten, dass sich ein jeder auf Befehl des Kaisers in Rom in seiner Heimatstadt einzuschreiben habe, machte sich auch Josef mit Maria nach Bethlehem auf, denn Bethlehem war seine Heimatstadt.

Josef wandert mit seiner Verlobten Maria von Nazareth
nach Bethlehem um sich einschreiben zu lassen.

Es sollte eine beschwerliche Reise werden, denn Josef musste Rücksicht auf seine schwangere Verlobte nehmen. Aber auch ansonsten war der Weg nach Bethlehem nicht gerade leicht, denn die Entfernung zwischen Nazareth und Bethlehem betrug etwa 160 Kilometer. (Und das ist noch Luftlinie). Demnach dürften die Schwangere auf dem Esel und ihr Verlobter wohl zwei bis drei Wochen unterwegs gewesen sein, bis sie in Bethlehem eintrafen.

Zunächst wanderte Josef immer am Fluß Jordan entlang. Ein idealer Weg, um auch Fische zu fangen.
Ein Fischer schenkt den beiden einen dicken Fisch. Er sieht, dass Maria schwanger ist und hilft.
Josef nimmt den Fisch aus und bereitet ihnen beiden eine gute Mahlzeit.
In der Gesellschaft der Fischer am Flußufer fühlen sich beide sicher.
Josef beschließt am Fluß zu übernachten. Bei den Fischern fühlen sie sich sicher.
Unterwegs treffen sie auch auf andere Reisende, die ebenfalls in ihre Heimatstadt unterwegs sind.
Nach ca. einer Woche Wanderung kommen sie wahrscheinlich zuerst nach Jericho.
Freilich nicht ohne Grenzkontrolle, denn Nazareth Jericho und Jerusalem waren politisch getrennt.
Nachdem auch Marias Gepäck durchsucht wurde kam die Erlaubnis zur Einreise.
Josef reitet mit Maria durch ein enges Tor in die Stadt hinein.
Der erste Eindruck ist nicht gerade überwältigend:
Überall sehen sie Blinde, verkrüppelte und Bettler.
Aber endlich sind sie mitten drinn im Geschehen der für Josef völlig fremden Stadt.
Josef kennt Jericho nur aus schwacher Erinnernung,
so sehr hat es sich verändert. Maria staunt nur.

Josef war seit seiner Geburt und dem Wegzug nach Nazareth nicht mehr unterwegs gewesen. Jericho war für ihn schon eine Großstadt. Reges Treiben durch Marktfrauen, aber auch durch Gaukler und Wahrsagerinnen beherrschten den Alltag. Maria war ganz aus dem Häuschen, denn sowas hatte sie noch nie gesehen.

Wohin sie auch blickten, überall standen Bettler.
Das hat sich bis heute noch nicht geändert.
Die Bettler waren zäh. Josef war nur noch erstaunt über ihre Hartnäckigkeit.
Es gab aber auch Straßenmusikanten die durch Musizieren
und andere Vorstellungen ihr Geld verdienten.
Eine Händlerin bietet Maria Gebäck an.
Maria greift zaghaft zu, da sie beide sparen müssen.
Die Händlerin sieht, dass sie bildhübsch und schwanger ist und liest ihr aus der Hand.
"Vielleicht weißt Du es nicht mein Kind,
aber du bist vom Herrn gesegnet", gibt sie ihr zur Antwort.
Aufgrund dessen, was sie in der Hand lesen konnte, wurde die Frau innerlich sehr ernst.

Die Händlerin war gleichzeitig auch Hellseherin und sie las in Marias Hand, dass dieses bildhübsche Mädchen eine ganz besondere Person war. Nach außen hin lächelte sie, aber im Inneren hatte sie große Ehrfurcht. Dieses Mädchen war von Gott gesegnet, das war ihr nicht entgangen. Sie schätzte sich glücklich, das Paar getroffen zu haben und dankte dem Herrn, dass ihr diese Gnade widerfahren war.

Die Händlerin, innerlich aufgeregt, wegen dem, was sie las, schenkt Maria eine handvoll Gebäck.
Der Magier von König Herodes begibt sich aus dem Palast auf den Tiermarkt. Er will opfern.
Dem Magier gefällt der Ochse. Der ist gut gezüchtet und passend für eine Opferung.
Der Magier kauft das Prachtstück von Tier und übergibt es anschließend den Priestern zur Opferung.
Ins heuchlerische Gebet versunken packt er ihn nochmals an den Hörnern...
...und übergibt ihn dem Priester, der dem Ochsen den Hals umdreht und ihm somit das Genick bricht.
Fast zur gleichen Zeit wie Maria und Josef, erreichen auch die drei Weisen Jerusalem.
Nach kurzem Aufenthalt in Jericho nahmen sie einen beschwerlichen Weg weiter nach Jerusalem.
Immer mal wieder müssen die beiden eine Pause einlegen.
Josef teilt das letzte Stück Brot und gibt davon sogar noch seinem Esel etwas ab.
Am nächsten Tag entdeckt Josef einen Gebirgsbach den sie leider überqueren müssen um nach Jerusalem zu kommen, denn einen anderen Weg gibt es leider nicht.

Aber sie sind nicht alleine, die diesen Bach überqueren müssen. Mit Ihnen sind noch viele andere Reisende untewegs in ihre Heimatorte. Allerdings hatten diese den Vorteil, keine schwangere Frau unter sich zu haben.

Wie erwähnt, für die anderen Reisenden war es leichter den Bach zu überqueren.
Josef betete zum Herrn während der Überquerung und bat Maria sich gut festzuhalten.
Der Bach war doch tiefer als usprünglich angenommen.
Bis zur Brusthöhe watete Josef durchs Wasser.
Doch Josef schaffte es hinüber. Er hatte sich allerdings den Fuß an einem Stein verstaucht.
Maria behandelt seinen Fuß so gut wie möglich unter diesen Bedingungen.
Aber sie mussten weiter und folgten den anderen Reisenden über die Berghöhe, die vor ihnen lag.
Alle Reisenden konnten schon fast den Atem der Stadt spüren, die hinter dem Berg liegen musste.

Jerusalem war um die Zeitenwende das nationale und religiöse Zentrum des jüdischen Volkes, was zum Wachstum und Wohlstand der Stadt beitrug. An Einwohnern dürfte es zu Zeiten Maria und Josefs ungefähr 50-60 Tausend gehabt haben. Nicht eingerechnet die vielen Pilger, die von überall herkamen und die Stadt dermaßen überfüllten, dass die meisten von ihnen kein Bett mehr bekamen und im Garten Gethsemane übernachten mussten. Maria und Josef übernachteten ebenfalls dort. Auch während der römischen Besatzung strömten Tausende Pilger in die heilige Stadt und vergrößerten mit ihren Weihegaben kontinuierlich den Tempelschatz.

Und tatsächlich: Jerusalem, die Stadt Davids, lag vor ihnen. Ihre Freude war riesengroß.