Deutschlands fünfter Bundeskanzler: Helmut Schmidt.
Altkanzler Schmidt: Die Deutschen jammern zu viel!
Sicher Herr Schmidt, sie haben auch nicht ihr Einkommen!
Schmidt lobt die "Agenda 2010" Gerhard Schröders.
Natürlich Herr Schmidt, es betrifft sie ja auch nicht.

Schmidt bezeichnet die Massenarbeitslosigkeit als das derzeit größte deutsche Problem. Er lobt die "Agenda 2010" Gerhard Schröders und sieht in ihr einen ersten Schritt zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels. Er hält das Reformprogramm jedoch für nicht ausreichend und sprach sich schon 1997 für eine Deregulierung des deutschen Arbeitsmarktes aus, darunter für eine Einschränkung des Kündigungsschutzes. Die Zumutbarkeitskriterien für Arbeitslose sollten weiter verschärft werden und das Arbeitslosengeld II für mehrere Jahre nominal eingefroren werden (beziehungsweise real sinken. Meinung des Autors: Aber natürlich, Herr Schmidt, und dafür brauchen wir noch mehr Arbeitslose in Form von Wirtschaftsflüchtlingen). Den Flächentarifvertrag sieht Schmidt als überholt an und fordert dessen weitgehende Abschaffung; der Einfluss der nach seiner Ansicht allzu mächtigen Gewerkschaften sollte zurückgeführt werden. Nur nach Umsetzung dieser Reformen könnte laut Schmidt ein (jedoch relativ niedriger) Mindestlohn eingeführt werden. Meinung: Selbstverständlich, Herr Schmidt, es betrifft Sie ja nicht - Hauptsache Sie kommen über die Runden. Zur Finanzierung der Renten sei eine allgemeine Arbeitszeitverlängerung (Lebens- und Wochenarbeitszeit) unumgänglich. Meinung: Am besten wäre es, man ließe die Menschen bis zum Ableben schuften, das müsste doch dann reichen, gelle Herr Schmidt.

Private Anmerkung des Autors:
Würde ich auch sagen, wenn ich meine Schäfchen im Trockenen hätte.

Altkanzler Helmut Schmidt hat den Deutschen vorgeworfen, verwöhnt zu sein und zu viel zu jammern: "Die Deutschen sind nach dem erstaunlichen Wiederaufbau nach dem Krieg und dem ebenso erstaunlichen Ausbau des Wohlfahrt-Staates verwöhnt worden und haben bis nach der deutsch-deutschen Vereinigung geglaubt, das ginge immer so weiter," sagte Schmidt dem Bonner Generalanzeiger. "Wir haben inzwischen die kürzesten Arbeitszeiten und die längsten Urlaubszeiten (aber auch die teuersten Politiker) in der ganzen Welt. Nun müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß die realen Löhne und Renten nicht mehr weiter so wachsen können. Jetzt sind die Deutschen enttäuscht und beklagen sich!"

Anmerkung des Autors: Zurecht, Herr Altbundeskanzler. Diese Worte hätten Sie ihrem Nachfolger Helmut Kohl sagen müssen, der die Rentenkassen geplündert hat. Und erst recht hätten Sie das Ihrem Parteigenossen und späterem Basta-Kanzler Gerhard Schröder vorwerfen sollen, der mit seiner Agenda 2010 ein Viertel des deutschen Volkes in die Armut trieb. Und immer mehr Rentner müssen noch zusätzlich arbeiten, wegen zu geringer Renten, obgleich sie ein Leben lang eingezahlt haben. Dabei vergessen Sie, Herr Altlanzler, dass man damals eben nicht soviel verdiente. Bei 1.900,-DM brutto kann eben auch nicht viel herauskommen. Erst recht nicht bei dem Euroschwindel. Aber das ist eine andere Sache. Die Geschichte wird beweisen, dass der Euro unser aller Untergang sein wird. Irgendwann wird es soweit kommen, dass die Menschen bis zu ihrem Ableben arbeiten müssen. Soll heißen: bis sie tot am Arbeitsplatz umfallen.

Deutschlands fünfter Bundeskanzler: Helmut Schmidt.

Der (inzwischen verstorbene) fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland setzte während seiner Amtszeit -1974 bis 1982- in der Außenpolitik die von seinem Vorgänger Willy Brandt begonnene Entspannungs-Politik mit geringerer Entschlossenheit und größerer Bedachtsamkeit fort. Im Innern wurde seine Kanzlerschaft von der unversöhnlichen Konfrontation zwischen Staatsgewalt und linksrevolutionärem Terrorismus überschattet, die in den blutigen Ereignissen des Deutschen Herbstes von 1977 ihren Höhepunkt fand!

Schmidts politischer Werdegang.

Vom 13. Dezember 1961 bis zum 14. Dezember 1965 amtierte Helmut Schmidt unter den Ersten Bürgermeistern Paul Nevermann und Herbert Weichmann als Senator der Polizeibehörde (ab Juni 1962: Innensenator) der Freien und Hansestadt Hamburg. In diesem Amt erlangte er vor allem als Krisenmanager bei der Sturmflut 1962 an der deutschen Nordseeküste in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 Popularität und sehr hohes Ansehen. Er koordinierte den Großeinsatz von Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und THW. Ohne dazu durch gesetzliche Grundlagen legimitiert zu sein, nutzte Schmidt bestehende Kontakte zur Bundeswehr und NATO, um auch mit Soldaten, Hilfsgütern, Hubschraubern und Pioniergerät von Bundeswehr und Alliierten schnelle und umfassende Hilfe zu ermöglichen. Schmidt schuf damit ein Vorbild für Einsätze von Bundeswehr und Militärressourcen im Inland im Rahmen von Amts- und Nothilfe bei Naturkatastrophen. Er wird hierzu mit den Worten zitiert: "Ich habe das Grundgesetz nicht angeguckt in jenen Tagen". Schmidts erfolgreiche Tätigkeit als Hamburger Innensenator und Fraktionsvorsitzender machten ihn zu einem der ersten Anwärter seiner Partei auf höhere Regierungsaufgaben in der Bundespolitik.

Helmut Schmidt wird als Bundeskanzler vereidigt.
Nach dem Rücktritt Willy Brandts als Regierungschef wählte der Bundestag Schmidt
am 16. Mai 1974 mit 267 Ja-Stimmen zum 5. Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Nach dem Rücktritt Willy Brandts als Regierungschef wählte der Bundestag Schmidt am 16. Mai 1974 mit 267 Ja-Stimmen zum 5. Kanzler der Bundesrepublik. Die größten Herausforderungen in seiner Amtszeit waren die weltweite Wirtschaftsrezession und die Ölkrisen der 1970er Jahre, die die Bundesrepublik unter seiner Führung besser überstand als die meisten anderen Industriestaaten...

Autobahnfreie Sonntage 1973 wegen der Ölkrise.

...sowie die Rentenfinanzierung 1976/77, und der Terrorismus der Rote Armee Fraktion (RAF) im sogenannten "Deutschen Herbst". Seine frühere Verhandlungsbereitschaft mit den Terroristen, speziell bei der Entführung von Peter Lorenz 1975, sah er später als Fehler an und verfolgte von da an eine unnachgiebige harte Linie, die ihm teils harte Kritik der Angehörigen von Opfern einbrachte. In einem Interview mit der Zeit sagte Schmidt im Jahr 2007, dass er die enorme Verantwortung für das Leben anderer bei Geiselnahmen wie der von Hanns Martin Schleyer als existenziell bedrückend empfunden habe. Insgesamt gesehen habe die Epoche des linken Terrorismus jedoch durch die Medien ein Gewicht bekommen, das ihre tatsächliche Bedeutung für die deutsche Geschichte deutlich übersteige.

Schmidt verbindet eine persönliche Freundschaft
mit dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing.

Gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing, mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verbindet, verbesserte Schmidt die deutsch-französischen Beziehungen und verwirklichte entscheidende Schritte hin zur weiteren europäischen Integration. So wurde kurz nach Schmidts Amtsübernahme der Europäische Rat etabliert, und auch die wirtschaftspolitisch bedeutendste Maßnahme seiner Regierungszeit ergriff er in Zusammenarbeit mit Giscard: die Einführung des Europäischen Währungssystems und der Europäischen Währungseinheit (ECU) zum 1. Januar 1979, aus denen später die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und der Euro hervorgehen sollten. Auf eine Idee Schmidts und Giscards ging auch die Gründung der Gruppe der 7 (G7) zurück.

Schmidt drängt auf NATO-Doppelbeschluss.

Im Jahr 1977 wies Schmidt als erster westlicher Staatsmann auf die Gefahren für das Rüstungsgleichgewicht durch die neuen SS-20 Mittelstreckenraketen der Sowjetunion hin: Er befürchtete, die Fähigkeit der Sowjetunion, Westeuropa atomar angreifen zu können ohne dabei seine Schutzmacht USA in Mitleidenschaft zu ziehen, könnte auf Dauer zu einer Entkoppelung der amerikanischen von den europäischen Sicherheitsinteressen führen. Er drängte daher auf den sogenannten NATO-Doppelbeschluss, der die Aufstellung von Mittelstreckenraketen in Westeuropa vorsah, dies aber mit einem Verhandlungsangebot an die Sowjetunion verband, beiderseits auf diese Waffensysteme zu verzichten...

Am 8. Dezember 1987, also 10 Jahre später, wurde der INF-Vertrag zum Abbau aller Mittelstreckenraketen aus Europa zwischen der UdSSR und den USA in Reykjavík unterzeichnet.

...Dieser Beschluss war in der Bevölkerung und vor allem in der eigenen Partei sehr umstritten. Aus der Protestbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluss, die sich mit der wachsenden Zahl von Umweltschützern verband, ging am Ende von Schmidts Regierungszeit die neue Partei der Grünen hervor. Auf dem Kölner Parteitag vom 18. und 19. November 1983 stimmten von rund 400 Delegierten der SPD nur 14 für den Nato-Doppelbeschluss; darunter Schmidt selbst und sein früherer Verteidigungsminister Hans Apel. Am 8. Dezember 1987 wurde der INF-Vertrag zum Abbau aller Mittelstreckenraketen aus Europa zwischen der UdSSR und den USA in Reykjavík unterzeichnet.

Konstruktives Misstrauensvotum am 1. Oktober 1982.
Helmut Kohl wird sein Nachfolger im Amt des Bundeskanzlers.
Schmidt unterliegt. Kohl wird sein Nachfolger.
Schmidt gratuliert seinem Nachfolger Helmut Kohl.

Im Spätsommer 1982 scheiterte – vor allem an Differenzen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik (Bundeshaushalt, öffentliche Verschuldung, Beschäftigungsprogramme) zwischen SPD und FDP – die von ihm geführte sozialliberale Koalition. Am 17. September 1982 traten sämtliche FDP-Bundesminister (Hans-Dietrich Genscher, Gerhart Baum, Otto Graf Lambsdorff und Josef Ertl) zurück. Schmidt übernahm daher zusätzlich zum Amt des Bundeskanzlers noch das Amt des Bundesministers des Auswärtigen (wie als einziger Bundeskanzler sonst nur Konrad Adenauer) und führte die Regierungsgeschäfte ohne Mehrheit im Bundestag weiter. Am 1. Oktober 1982 wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum mit den Stimmen von CDU, CSU und der Mehrheit der FDP-Fraktion Helmut Kohl zu seinem Nachfolger im Amt des Bundeskanzlers gewählt.

Besonderheiten des Berufspolitikers Schmidt.
Helmut Schmidt ruft 1975 den ersten Weltwirtschaftsgipfel ins Leben.

Helmut Schmidt wurde während seiner politisch aktiven Zeit wegen seines Redetalents gerade auch von Gegnern "Schmidt Schnauze" genannt. Sein ökonomischer Sachverstand fand breite Anerkennung. Schmidt befasste sich außerdem intensiv mit Fragen der Strategie und insbesondere der Nuklearstrategie und war als Kenner nahezu der gesamten einschlägigen Fachliteratur einer der ausgewiesensten Experten in der politischen Klasse der westlichen Welt auf diesem Gebiet. Eine große Freundschaft verbindet ihn mit dem früheren französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing sowie mit dem ehemaligen Außenminister der USA, Henry Kissinger. Zusammen mit Valéry Giscard d’Estaing rief Helmut Schmidt 1975 den Weltwirtschaftsgipfel ins Leben, der als eigentlich informelle Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der bedeutendsten westlichen Demokratien geplant war. Teilnehmer des ersten Treffens auf Schloss Rambouillet waren die Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, dem Vereinigten Königreich und den USA.

Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt.
Jeder Nichtraucher ist ein aktiver Steuerhinterzieher.
(Das war natürlich ein Joke des Autors).

Helmut Schmidt ist (war) bekennender Raucher. Seine Kolumne bei der Wochenzeitung "Die Zeit" hieß "Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt". Im öffentlichen Raum – etwa in der Hamburger Bürgerschaft – verbietet man ihm das Rauchen nach wie vor nicht. Selbst während Fernsehreportagen oder in Fernsehstudios raucht Helmut Schmidt. Im Plenarsaal des Bundestages, in dem bereits früh ein Rauchverbot herrschte, stieg er während der Sitzungen auf Schnupftabak um. Die aktuelle Verschärfung heiß debattierter Rauchverbote in den Bundesländern hält er für eine vorübergehende gesellschaftliche Erscheinung.

Im Herbst 1981 erkrankte Schmidt ernstlich, so dass ihm am 13. Oktober 1981 im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde. Zuvor musste der damalige Bundeskanzler aufgrund von Adams-Stokes-Anfällen zweimal wiederbelebt werden.

Schmidt im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz.
Schmidt lehnt Volksabstimmungen ab...

Eine häufig geforderte Ausweitung von Volksabstimmungen lehnt Schmidt ab, da sie zu sehr von der Stimmung des Volkes abhängig seien.

Anmerkung des Autors: Verständlich, denn das Volk schaut den Politikern nicht nur aufs Maul, sondern auch auf das, was sie verzapfen. Manche Gesetzentwürfe würden den Bundestag niemals passieren, gäbe es eine Volksabstimmung, die es den Politikern nicht mehr ermöglichen würde nach Gutdünken Gesetze zu verabschieden. Siehe Schöder mit seine "Basta-Politik" und Merkel, mit ihrer "Alternativlos-Politik" dem Euro-Rettungsschirmen und ihrer eigenmächtigen Aussetzung des Schengen-Abkommens, welches die Bundesrepublik mit einer wahren Flut von Wirtschaftsflüchtlingen überflutete. Hätte man das Volk gefragt wäre sie damit nicht durchgekommen. Aber jetzt haben wir den 'Salat' und jede Menge Muslime im Land.

Schmidt beklagt die deutsche "Regulierungswut."

Helmut Schmidt beklagt zeit seines Lebens eine übermäßige deutsche "Regulierungswut" und stellt bei der staatlichen Exekutive eine ausgeprägte "Paragraphengläubigkeit" fest. Die politische Klasse in Deutschland sei von einer "psychischen Epidemie" ergriffen, wovon unter anderem das 2003 eingeführte Dosenpfand und das bis 2008 durchgesetzte Rauchverbot zeugten. Daher sollten viele Gesetze abgeschafft und vereinfacht werden. Das Grundgesetz solle behutsamer und nicht so häufig geändert werden und das Bundesverfassungsgericht sich mit seinen "einengenden" Urteilen zurückhalten. Schmidt warnt vor einer Machtverschiebung zwischen Parlament und Bürokratie. Das beste Beispiel einer Behörde, die ohne Verstand und parlamentarische Kontrolle agiert, ist für ihn die KMK, die Kultusministerkonferenz, die das deutsche Rechtschreibchaos angerichtet habe.

Schmidt ist gegen den geplanten Beitritt der Türkei zur Europäischen Union.
(Da gibt ihm der Autor völlig recht). Das darf niemals sein.

Er befürchtet, dass der Beitritt die außenpolitische Handlungsfreiheit der EU gefährden würde, sowie ferner, dass der Beitritt und die damit verbundene Freizügigkeit die seiner Ansicht nach dringend gebotene Integration der in Deutschland lebenden türkischen Staatsbürger aussichtslos werden ließe. Überdies: Die Türkei erstreckt sich geografisch über zwei Kontinente. Anatolien, der asiatische Teil des türkischen Staatsgebiets, nimmt etwa 97 % der Fläche ein. Der europäische Teil bildet das östliche Thrakien und umfasst etwa 3 % der Landesfläche (23.623 km²).

Anmerkung des Autors. Ausserdem wurden unter Kohl Hunderttausende in Deutschland lebende Türken mit 100.000 DM abgefunden, damit sie wieder in ihre Heimat zurückkehren. Wozu dann all diese Abermillionen DM Abfindung, wenn sie durch einen Beitritt in die EU durch die Hintertür wieder nach Deutschland reinkommen? (Zusammengestellt und illustriert von MGB).

Lesen Sie als Nächstes: Der Einheitskanzler Helmut Kohl, der leider als Ehrenvorsitzender der CDU ausgerechnet von "seinem Mädchen" später abgesägt wurde, indem SIE den Parteivorsitz übernahm. Keiner hatte dieses alternativlose "Mädchen" gesucht, Kohl hat es gefunden, oder besser gesagt untergeschoben bekommen, von einem gewissen Lothar de Maizière.

   Helmut Kohl und die Wiedervereinigung