Die griechischen Gottheiten


Hera, Zeus's zweite Frau
Die eifersüchtige Göttin Hera

Als Gattin des Zeus war Hera hochgradig eifersüchtig. Das nicht ohne Grund. Denn ihr Gatte ging gern fremd. So beobachtete Hera dessen Liebschaften. Ihrem Ärger machte die durch Schmollen oder Streit deutlich. Doch gegen Zeus konnte sie wenig ausrichten. Aber in ihrer Eifersucht versuchte sie häufig den Geliebten ihres Gatten Schaden zuzufügen. So gab es einen ständigen Konflikt zwischen Hera und dem Helden Herakles, der ein Sohn von Zeus und einer Sterblichen war. Auch ließ sie Dionysos von den Titanen töten und verfluchte dessen Lehrer Athamas, der daraufhin seinen Sohn Learchos tötete. Zeus und Hera hatten miteinander vier Kinder:

Eilithyia wurde die Göttin der Geburt. Ares wurde die Rolle des Olympischen Kriegsgottes zugewiesen. Hebe amtierte als Göttin der Jugend. Hephaistos übernahm die Rolle des Schutzgottes des Feuers und der Schmiede.

Ihre Kinder – Ares, Hebe, Eileithyia – entstammen alle der Ehe mit ihrem Bruder Zeus. Ihr Sohn Hephaistos ist nach einigen Mythenversionen ebenfalls ein Sohn des Zeus, anderen zufolge wurde er allein von Hera geboren. Zu Heras Attributen zählen der Kuckuck, der Pfau, die Kuh und der Granatapfel. Sie wird gewöhnlich dargestellt mit Krone bzw. Diadem und einem Zepter.

Zornige HeraStolze Göttin

Die eifersüchtige Hera beoabachtet argwöhnisch des Zeus Schritte u. macht, wenn er ihren Wünschen nicht Folge leistet, ihrem Ärger durch unbändiges Gezänk Luft. Zu tätigem Widerstand fehlt ihr jedoch der Mut, droht er ihr, so lenkt sie alsbald ein. Dafür aber sucht sie andere zum offenen Widerstand heimlich anzureizen, und einmal macht sie sogar mit Poseidon und der Athene den Anschlag, den Zeus zu fesseln, aus welcher Gefahr ihn Thetis durch Herbeirufen des hundertarmigen Briareos rettet. Zeus selbst fürchtet ihre schnelle Zunge: bald bringt er sie durch heftigen Zornausbruch zum Schweigen, bald begnügt er sich, ihr seine Überlegenheit auszudrücken; bald aber droht er ihr auch mit Schlägen, hat auch wohl schon die Geißel gegen sie gebraucht, ja, einmal, wegen der feindlichen Nachstellungen, die sie dem Herakles bereitet, hat er sie in dem Äther und den Wolken schwebend aufgehängt, die Hände mit goldener Fessel gebunden und an den Füßen zwei Ambosse, und nur durch einen schweren Meineid weiß sie sich vor einem gleichen Ausbruch seines Zorns zu schützen.

Hera vor ihrem TempelVerführerische Schönheit
Eine schöne und in jeglicher Hinsicht verführerische Frau - aber raffiniert und tückisch.

Meist sucht sie durch List und auf heimlichen Wegen ihre Zwecke zu erreichen. Heimlich eilt sie mit Athene den Achäern zu Hilfe, heimlich regt sie auch den Achilleus zur Teilnahme am Kampf auf, und tückisch weiß sie die Troer durch Athene zum Bruch des geschlossenen Vertrags zu veranlassen. Am glänzendsten aber zeigt sie ihre List, als sie, des Zeus Schwachheit kennend, durch Liebeszauber ihn berückt, um seine Aufmerksamkeit vom Kampf abzuziehen, damit Poseidon den Achäern ihrem Verhältnis zum Titanen Eurymedon, von dem sie den Prometheus geboren haben soll, und von ihrer Liebe zu dem schönen Knaben Aetos, der in einen Adler verwandelt ward, zu erzählen. Vielmehr sind die Kinder, als deren Mutter sie in der ältern Sage erscheint, alle auch Kinder des Zeus. So Ares, Hebe, die Eileithyien, jene die reife, mannbare Jungfrau, diese die Geburtsgöttinnen, endlich Hephästos. Sie ist auch Wächterin über die Geheimnisse des ehelichen Lebens. Sie erscheint darum auch als Helferin in den Nöten der Entbindung, und in Argos wurde sie geradezu als Eileithyia, als Geburtsgöttin, verehrt. Wenn sie den Dionysos verfolgt und in Raserei stürzt und das gleiche Los über Athamas verhängt, weil er Erzieher des Gottes war, sowie über Ino, die denselben von Hermes zur Pflege empfangen hatte, so erscheint sie als Wächterin der Reinheit des olympischen Stammes.

Hera beobachtet eifersüchtig die zahlreichen Liebschaften von Zeus und bekundet ihren Ärger durch Schmollen oder Gezänk

Hera beobachtet eifersüchtig die zahlreichen Liebschaften von Zeus und bekundet ihren Ärger durch Schmollen oder Gezänk. Zu tätigem Widerstand fehlt ihr jedoch der Mut; droht er ihr, so lenkt sie schnell ein, weiß sich dann aber der List zu bedienen. Bereits Homer schildert dies nicht ohne Ironie (laut Egon Friedell hat er damit die "unverstandene Frau" charakterisiert). Sie verfolgt jedoch seine unehelichen Kinder. Dionysos wird in Raserei gestürzt, das gleiche Los trifft Athamas, weil er Erzieher dieses Gottes war, sowie Ino, die ihn von Hermes zur Pflege empfangen hatte.

Hera führt alle Götter gegen Zeus, um ihn zu stürzenPoseidon und Apoll mussten zur Strafe als Sklaven die Stadt Troja bauen

Als die Willkür des olympischen Zeus unerträglich geworden war, führte Hera alle Götter gegen ihn, um ihn zu stürzen. Sogar Zeus´ Bruder Poseidon und sein Sohn Apoll unterstützen sie nach Kräften. Die Götter überfielen Zeus und fesselten ihn, seinen "Blitz" versteckten sie – oder Hera nahm ihn wieder zurück. Zeus war hilflos und wütend, aber es nütze ihm nichts, die Gottheiten lachten ihn aus. Der Aufstand ging jedoch übel aus, denn eine Liebhaberin des Zeus holte einen hundertarmigen Riesen herbei. Dieser konnte die Fesseln des Zeus im Nu lösen. Zur Strafe hängte Zeus Hera, die den Aufstand angeführt hatte, mit goldenen Fesseln um die Handgelenke am Himmel auf und beschwerte jeden Fuß mit einem Amboß. Sie schrie mitleiderregend, aber kein Gott wagte, ihr zu Hilfe zu kommen. Erst als alle Zeus künftigen Gehorsam geschworen hatten, was sie widerwillig taten, entließ er Hera aus der Folter. Poseidon und Apoll mussten zur Strafe als Sklaven die Stadt Troja bauen. (Bild unten)

Das von Poseidon und Apoll der Sage nach gebaute Troja
Einmal im Jahr vereinigte sie sich auf Samos mit ihrem Gatten Zeus unter einem KeuschbaumEin Bad im Imbrasos erneuerte danach ihre Jungfräulichkeit

Hera wurde auf Samos unter einem Keuschbaum (Lygos) geboren. Einmal im Jahr vereinigte sie sich auf Samos mit ihrem Gatten Zeus unter einem Keuschbaum ("Heilige Hochzeit"). Ein Bad im Imbrasos erneuerte danach ihre Jungfräulichkeit. Die Feiern der Tonaia, bei dem das Kultbild der Göttin mit Keuschbaumzweigen umwunden wurde, erinnerte an dieses Ereignis. Dieser Baum stand am Altar im Heraion von Samos und wurde unter anderem von Pausanias beschrieben. Ihre Kinder – Ares, Hebe, Eileithyia – entstammen alle der Ehe mit ihrem Bruder Zeus. Ihr Sohn Hephaistos ist nach einigen Mythenversionen ebenfalls ein Sohn des Zeus, anderen zufolge wurde er allein von Hera geboren. Zu Heras Attributen zählen der Kuckuck, der Pfau, die Kuh und der Granatapfel. Sie wird gewöhnlich dargestellt mit Krone bzw. Diadem und einem Zepter.

Hera und Hephaistos

Um Hephaistos und Hera ranken sich verschieden Mythen. Einer beginnt bereits mit der Zeugung. Hephaistos gilt zwar als Sohn des Zeus. Doch wird auch behauptet, das Hera ihn ohne Zutun ihres Gatten selbst zeugte. Bei seiner Geburt war er klein und hässlich. Hera schleuderte ihn vom Olymp. Bei der Insel Lemnos stürzte er in den Okeanos und lahmte seitdem. Die Nymphen Thetis und Erynome retteten ihn, zogen den Knaben auf und brachten ihm die Schmiedekunst bei. Dann schenkte er seiner Mutter Hera einen goldenen Thron. Als die sich auf ihn setzte, da war sie gefangen und niemand außer Hephaistos selbst konnte sie befreien. Die anderen Götter des Olymps mussten den verstoßenen Sohn der Hera inständig um Hilfe bitten. Der kehrte schließlich auf den Olymp zurück, befreite Hera und wurde zum Schutzgott des Feuers und der Schmiede.

Hephaistos war bei seiner Geburt klein und hässlich. Hera schleuderte ihn deshalb vom Olymp. Die Nymphen Thetis und Erynome retteten ihn und ziehen ihn auf.

     Zurück zu Zeus     Weiter zum Gott Hephaestus