Über Haifa,Nazareth und Beersheba nach Eilat ans Rote Meer!
Panoramablick auf Haifa.

Die erste Siedlung dieses Gebietes war eine kleine Hafenstadt, die in der späten Bronzezeit (14. Jahrhundert v.Ch.) errichtet wurde und tausend Jahre bestand. Jüdische Grabhöhlen aus der römischen Zeit wurden in der Nähe entdeckt. Der Talmud erwähnt die Siedlung als Fischerdorf, später ist sie als Werft bekannt. Nach 400 Jahren türkischer Herrschaft wurde Haifa am 23. September 1918 von den Briten eingenommen...

(Haifa ist das Weltzentrum der Bahai-Religion. Der Shrine des Bab ist das Wahrzeichen der Stadt und enthält den Sarg des Märtyrer-Herolds der Bahai Religion. Er wurde 1850 in Persien wegen seiner religiösen Lehren hingerichtet und 1909 nach Haifa überführt). Bild oben.

Die "Hauptstadt des Nordens" und drittgrößte Stadt des Landes wird von manchen als ein Ort abgetan, wo die Leute zuviel arbeiten und zuwenig das Leben genießen. Doch wer sich ohne Vorurteile in die dynamischen Straßen Haifas begibt, entdeckt ein reiches Kulturleben und eine erstaunliche Vielfalt an Museen, Tempeln und - Gärten. Der Blick von der Panorama-Straße Yefe Nof reicht weit über Stadt, Hafen und Bucht. Eingebettet in die Hänge des Carmel-Gebirges heben sich die vornehmen Wohnviertel des Central Carmel von der modernen City wohltuend ab. Der 546 m hohe bewaldete Berg, auf hebräisch "Weingarten Gottes", ist heute ein Nationalpark. In den Wintermonaten nutzen die Israelis gerne die Ausläufe dieser Berge für diverse sportliche Aktivitäten.

...Während der Mandatszeit wurden Strassen und Eisenbahnlinien ausgebaut, der Hafen 1933 fertiggestellt. 1934 erfolgte der Ausbau zum Ölhafen am Ende der irakischen Pipeline. Der Hafen machte viele Industrien möglich: Ölraffinerien, Textilien, Glas, Baumaterialien. Die Entwicklung der Stadt wurde durch die Spannungen zwischen Juden und Arabern aufgehalten, vor allem während des arabischen Aufstandes 1936 - 1939. Als 1928 Land im Sebulun Tal an der Küste den Arabern abgekauft wurde, machte die Zionistische Bewegung den ersten Schritt zu einer grossangelegten Stadtplanung. Die Stadt wurde in eine Industriezione, ein Wohngebiet und einen Grüngürtel geteilt. Sofort nachdem die Briten im April 1948 Haifa verlassen hatten, übernahm die Haganah in einer militärischen Blitzaktion die Kontrolle über Haifa. Nur ungefähr 3000 der 50.000 arabischen Bewohner wählten den Verbleib in der Stadt. Die anderen folgten dem Befehl des arabischen Oberkommandos, lehnten es ab, die jüdische Regierung zu akzeptieren und verliessen ihre Häuser.

Mit dem Auto weiter nach:
     

Nazareth liegt am Nordhang des Jesreel-Tals und hat heute ca. 40 000 Einwohner, meist arabische Christen. Moslems gibt es nur wenige. Nur die Industrie-Neustadt Nazareth wird von Juden bewohnt. Älteste Spuren einer Besiedelung stammen von ca. 2000 v.Chr. Nazareth soll der Wohnort der Eltern Jesu gewesen sein und danach hat er wahrscheinlich auch seine Kinderjahre hier verbracht, bevor er nach Kapernaum zog. Es gibt auch Historiker, die es für wahrscheinlich halten, daß Jesus hier geboren wurde und sein Geburtsort von den Evangelisten nachträglich nach Bethlehem verlegt wurde um die Prophezeiungen aus dem Alten Testament zu erfüllen.

Oben: Blick über Nazareth
Links:Nazareth bei Nacht -Rechts: Die Altstadt
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Andere wiederum halten es für möglich, daß die Bezeichnung "Nazarener" die Evangelisten irreführte und in Wirklichkeit "Beschützer", abgeleitet vom syrischen Wort "nesarja" bedeutet. Östlich von Nazareth liegt der Berg Tabor (Har Tavor). Er wird als Berg der Verkündigung (Richter 4, Deborah) angesehen, weshalb Anfang des 20. Jh. ein Franziskanerkloster und eine griechisch-orthodoxe Kirche auf seinem Gipfel errichtet wurden. Ruinen aus den verschiedensten Epochen weisen auf eine Besiedlung über lange Zeit hin. Jesreel (Yisreel) -Tal, durchflossen vom Kishon-Fluß bildet die Grenze zwischen Galiläa im Norden und Samaria. Schon ver 2000 Jahren nutzten die Menschen den fruchtbaren Boden. Nach der Vertreibung der Juden verwandelte es sich in eine gefürchtete, malariaverseuchte Sumpflandschaft. Nach dem Befreiungskrieg wurde es wieder kultiviert.

Durch die enge Iron-Schlucht weiter durchs Jesreel-Tal führte die wichtige Handelsstraße Via Maris, die Ägypten mit Mesopotamien verband. Auf einem leicht zu verteidigendem Hügel liegt die Festungs-Ruine Megiddo. Von hier aus ließ sich die Handelsstraße gut kontrollieren. Wegen der großen strategischen Bedeutung wurde sie sehr oft zerstört und wieder aufgebaut. (Bild unten)

Jeanette und ich auf dem Berg Megiddo.
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Ausgrabungen brachten Schichten aus über 20 Epochen zutage. In Ägypten gefundene Hieroglyphen beschreiben, wie Pharao Thutmosis III. im 15. Jh. v.Chr. Megiddo belagerte und einnahm. Richtung Haifa erstreckt sich das Karmel-Gebirge. Hier versammelte sich nach 1. Könige 18,19 das Volk Israel um einem Wettstreit zwischen dem Propheten des Gottes Baal und Elija beizuwohnen. Ein Kloster erinnert an diese Begebenheit.

Bild oben und unten: Vergangenheit und Gegenwart
Von der Altstadt kommend.
Nazareth Nachts.
Von Nazareth nach Beesheba und weiter nach Eilat
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