Unten: Das Goldene Horn bei Nacht
In mondbeschienenen Nächten werden zwischen Fabrikschornsteinen und Bankgebäuden die Märchen aus Tausendundeiner Nacht wach. Das Goldene Horn, das doch einer der schönsten Meeresarme sein könnte und so gar nicht golden aussieht, weil Werften, Schiffsfriedhöfe und Fabrikanlagen es entstellen - was ist es heute gegen die Zeiten, als Boote mit verschleierten Haremsdamen auf ihm schaukelten?
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Und das Serail, wo einst die Lieblingsfrauen des Padischah aus ihrem goldenen Käfig schlüpften, um dem hohen Herrn im Lusthaus eine Nacht zu vertreiben, ist im Fremdenführer als Museum deklariert. Das Volk, das einst das ganze Abendland in Angst und Schrecken versetzte, trägt heute westliche Kleider. Schreibmaschine und Fernseher und Computer verdrängten Briefeschreiber und Märchenerzähler.
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Jeanette und ich am Goldenen Horn
Wir vor dem Topkapi Palast kurz vor dem Reingehen
Der Topkapi-Palast (wörtlich Kanonentor-Palast) in Istanbul war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches. Mit dem Bau des Palastes wurde bereits kurz nach der Eroberung Konstantinopels (1453 durch Sultan Mehmet II.) begonnen. Ursprünglich ordnete er die Errichtung eines Palastes auf dem heutigen Beyazitplatz (Beyazit Meydani) an. Doch bald änderte er seine Meinung und ließ den Palast letztendlich an einem Ort errichten, der heute den Namen Sarayburnu trägt. Dabei wurden Teile des byzantinischen Mangana-Palastes überbaut. Umfangreiche Renovierungen und Erweiterungen beendeten den Komplex erst Anfang des 18. Jahrhunderts. Alle osmanischen Herrscher residierten zunächst im Topkapi-Palast, bis Sultan Abdülmecid I. im Jahre 1856 in die neue Residenz am Ufer des Bosporus, das Dolmabahçe Sarayi, umzog. Beide Paläste sind heute Museen.
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Am Eingang in den Palast. Wegen des Gedränges warteten wir noch ein kleines Weilchen
Im Inneren des Topkapi Palasts
Im Inneren des Sultanpalasts
Der Palast besteht nicht aus einem einzigen Block, sondern aus mehreren einzelnen Gebäuden, die auf einen großen Garten getreu der türkischen Hausbauweise verteilt sind. Die mit der Zeit zunehmende Population und Bedürfnisse des Hofes weiteten den Palast immer wieder aus, und überall ist die Kunst der osmanischen Beschmückung und Dekoration sichtbar. Der Palast war mit seiner Größe von über 69 Hektar eine eigene Stadt. Bis zu 5000 Menschen lebten in den Räumlichkeiten. Sein Name lautete anfangs noch Yeni Sarayi (Neuer Palast), bevor sich im 18. Jahrhundert der Name Topkapi Sarayi durchsetzte, der sich von der palasteigenen Kanonengießerei ableitete.
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Erbaut wurde der Palast auf der Spitze einer Halbinsel. Der Blick vom Palast erlaubt eine beispiellose Panoramasicht auf Istanbul, den Bosporus und das Goldene Horn. Er ist in vier Höfe unterteilt, die jeweils durch eigene Tore erreicht werden. Seit 1923 ist im Topkapi-Palast ein Museum untergebracht. Es beherbergt Sammlungen von Porzellan, Handschriften, Portraits, Gewändern, Juwelen und Waffen aus dem osmanischen Reich, ferner die islamischen Reliquien, wie Waffen Mohammeds... (Anmerkung des Verfassers: wobei bemerkt werden muss, dass, wie Mohammed behaupet, Jesus nur ein Prophet gewesen sein soll, nicht aber der Sohn Gottes, es schon wundert, dass gerade eben dieser unser Herr Jesus im Gegensatz zu Mohammed, keine Waffen benötigte. Seine "Waffen" waren seine 2 segnende Hände, viel Liebe, Güte und Barmherzigkeit. Jesus hat weder jemanden gezwungen an ihn zu glauben, noch hat er jemals gemordet oder geraubt) ...und der ersten Kalifen, eines der ältesten Koranexemplare oder auch Barthaare des Propheten Mohammed. Konservative Muslime fordern deswegen eine Schließung des Palastes für den Tourismus.
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Wir verlassen das Innere des Topkapi Palasts
Der elektronisch verstärkte Ruf des Muezzins geht unter im rasenden Autolärm Istanbuls. Nur die Basare gleichen noch ein wenig sich selbst - summende Bienenkörbe, durchtränkt von einer Mischung aus Gestank und Wohlgerüchen. Doch heute ist nicht nur in den stets dämmrigen Gewölben Markt. Ein ganzes Stadtviertel mit Fahrbahn und Gehsteigen dient als Warenumschlagplatz...Die Händler verzichten längst auf Begrüßungssorbet und stundenlanges, genußvolles Feilschen bei Mokka und Wasserpfeife. Zeit ist Geld, auch in Istanbuls Basaren.
Doch heute ist nicht nur in den stets dämmrigen Gewölben Markt. Ein ganzes Stadtviertel mit Fahrbahn und Gehsteigen dient als Warenumschlagplatz...Die Händler verzichten längst auf Begrüßungssorbet und stundenlanges, genußvolles Feilschen bei Mokka und Wasserpfeife. Zeit ist Geld, auch in Istanbuls Basaren.
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