Ankunft im Hafen von Shanghai am späten Abend. Hier kreuzen wir ein chinesisches Schiff.

Als eine der schönsten Städte Chinas und auch ganz Asiens wird Shanghai bezeichnet. Dies liegt nicht zuletzt auch an der bewegenden Geschichte, die diese Stadt mitgemacht hat und die weit bis in die Vorzeit zurückreicht. Immer wieder werden in Shanghai nämlich archäologische Funde entdeckt, die zeigen, dass diese Metropole bereits vor etwa 6000 Jahren ihre Anfänge hatte. Etwa 4000 vor Christus wurde nämlich das heutige Stadtgebiet Shanghais erstmalig besiedelt und diese Besiedlung wurde ständig aufrechterhalten bis heute. Näheres etwas später. 

Übernachtung auf der Liberty am Pier bis zum nächsten Morgen.

Shanghai ist zurecht als Chinas Wirtschaftsmetropole bekannt. Obwohl die Stadt für chinesische Verhältnisse noch relativ jung ist, entwickelt sie sich rasend schnell und fasziniert Chinesen wie auch Ausländer gleichermaßen. Momentan ist sie das Zuhause von fast 20 Millionen Menschen. Wer Shanghai besucht erlebt eine Wirtschaftsmetropole mit unzähligen Einkaufszentren, Wolkenkratzern, einem der modernsten Geschäftsviertel der Welt, daneben hat man aber auch Gelegenheit im Shanghai Museum oder dem Yu Garten einen Eindruck vom alten China zu bekommen. Also eine perfekte Mischung aus Tradition und Moderne!

In Shanghais Innenstadt.

Ein Tagesausflug erschloss uns das ehemalige "Paris des Ostens", auch "Stadt über dem Meer" genannt. Wir besichtigten den Jade-Buddha-Tempel aus dem 19. Jahrhundert, der zwei unschätzbare Buddhastatuen beherbergt, die jeweils aus einem einzigen Jadestück gefertigt sind. Außerdem besuchten wir die Altstadt, die mit ihren engen Straßen, den Düften von Garküchen, Fisch- und Gemüseständen, pittoresken Märkten und einem unglaublichen, scheinbar unentwirrbarem Verkehrsgewusel aus Fußgängern und Fahrzeugen aller Art einen krassen Kontrast zu den modernen Geschäftsvierteln bildet. Der Yu-Garten im Herzen der Altstadt, auch Mandaringarten genannt, ist ein hervorragendes Beispiel chinesischer Gartenbaukunst. Anschließend besichtigten wir das Shanghai-Museum, in dem über 120.000 Objekte aus chinesischer Kunst und Kultur ausgestellt sind. Am Abend kehrten wir wieder auf die Liberty zurück. Doch zunächst einige Bilder unseres heutigen Tages. 

    Entlang der Uferpromenade Zhongshan Donglu Yiduan. (Wird aber Bund genannt).      

Spaziergang entlang der Uferpromenade 'Bund' mit ihren alten Kolonialgebäuden.

Die Uferpromenade mit kolonialen Prachtbauten heißt eigentlich Zhongshan Donglu Yiduan, wird aber nur noch Bund genannt. Hier treffen Vergangenheit und Zukunft aufeinander: am anderen Ufer in Pudong stehen den Kolonialbauten am Bund modernste Gebäude gegenüber. Die moderne Flaniermeile, die von eindrucksvollen Kolonialbauten gesäumt wird, wird morgens zum Treffpunkt für Ruhe und Kraft Suchende, tagsüber zur Touristenattraktion der Stadt und abends zum Laufsteg für elegant gekleidete Shanghaier. So vielseitig wie die gesamte Stadt zeigt sich auch der Bund.

Auf der Promenade. Rechts: Weiter auf der Flaniermeile.

Ups, was war plötzlich mit dem Wetter los? Wo blieb die Sonne?
Ah, sie hatte sich nur hinter einer Wolke versteckt.

    Stadtbummel durch die Innenstadt von Shanghai.       

Im moderneren Teil Shanghais. My Lady hatte es nicht eilig. Sie genoss den Bummel.

Und jetzt hinein ins Getümmel von Shanghais Innenstadt.

Shanghai ist heute die modernste und dem Westen ähnlichste Stadt in der Volksrepublik China. Der historische Kern (welchen wir später noch besuchten), ist nur noch als Touristenattraktion vorhanden, während der Bau von Wolkenkratzern bei 24-stündiger Bautätigkeit zunimmt. Egal, jetzt ging es erst einmal in die modernere Innenstadt.

Nun waren wir mitten drin. Im Trubel der Massen waren auch wir fast untergegangen.

    Allgemeines über Shanghai.     

Wie bereits erwähnt: Mit einer Einwohnerzahl von fast 20 Millionen ist Shanghai die größte Stadt Chinas. Sie liegt am Huangpu-Fluss (ein Nebenfluss des Jangtsekiang), nicht weit entfernt vom Ostchinesischen Meer und ist daher eine wichtige Hafenstadt. Shanghai ist darüber hinaus ein wichtiges Industriezentrum. Die Siedlung, aus der Shanghai entstand war in der Song-Dynastie (960 - 1279). Übersetzt heißt Shanghai "über dem Meer". Nachdem China den 1. Opiumkrieg (gegen Großbritannien) verloren hat musste es 1842 der Öffnung von 5 chinesischen Hafenstädten (Kanton (Guangzhou), Xiamen, Fuzhou, Ningbo und Shanghai), für den Handel, zustimmen. Im Zuge dieses Vertrages kamen viele Europäer nach Shanghai.

Hier half nur noch aus dem Weg gehen. Aber langsam wurde es nicht mehr so hektisch.

Es entstanden europäische Viertel mit Gebäuden im europäischen Stil. Noch heute stehen die Gebäude der ehemaligen französischen Konzession. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung Shanghais kamen Anfang des 20. Jahrhundert viele Ausländer nach Shanghai. Zu dieser Zeit war es eine luxuriöse und teure Stadt. 1937 wurde Shanghai von Japan besetzt. Nach dem 2. Weltkrieg unterdrückten die Kommunisten das westlich orientierte Leben in Shanghai. Unter dem strengen kommunistischen Regime hat es stark gelitten und konnte sich nicht weiterentwickeln. In den 90er des 20. Jahrhunderts änderte es sich jedoch und es entstanden mehr und mehr moderne Wolkenkratzer.

    In der Altstadt Shanghais.     

Oben und unten: Mitten in der Altstadt.

Mitten in der Altstadt

Hier hieß es ausweichen.

Binnen kurzer Zeit setzte eine vollkommene Modernisierung ein. Sehr bekannt ist die Uferpromenade Shanghais (wie oben schon gesehen), die Bund heißt. Bund ist ein Mischwort das aus dem Englischen und dem Indischen entstanden ist. Diese Uferpromenade befindet sich am Huangpu-Fluss. Auf der einen Seite des Huangpu befinden sich eher ältere Gebäude und viele davon sind im europäischen Baustil gebaut. Sie stammen aus der Zeit als Großbritannien und andere westliche Mächte großen Einfluss in China hatten. Besonders auffällig ist das Gebäude der ehemaligen Hongkong & Shanghai Bank von 1923. Auf der anderen Uferseite des Huangpu befindet sich Pudong (Bezirk in Shanghai) mit vielen modernen Wolkenkratzern.

Die Strassen wurden immer enger. Rechts: Verwinkelte Gassen in der Altstadt.

Der Fernsehturm in Pudong ist 468 m hoch und zählt zu den höchsten Gebäuden der Welt. Er heißt Oriental Pearl Tower. Der Hafen von Shanghai gehört zu den größten Häfen der Welt. Das Zentrum Shanghais bildet die Straße Nanjing Lu. Im Zentrum von Shanghai gibt es auch den Volkspark. Am Volkspark befindet sich auch ein modernes Opernhaus. Ebenfalls in der Nähe des Volksparks befindet sich das Shanghaier Museum mit einer großen Sammlung chinesischer Kunst.

Hier kann man laufen wie man will - sollte sich einmal ein Auto verirren, dann hört man das Geknattere schon von Weitem. Als Europäer fällt man nicht nur wegen der weißen Hautfarbe auf, sondern auch wegen seiner Größe gegenüber den Chinesen, die uns ja 'Langnasen' nennen.

Neben all den modernen Gebäuden besitzt Shanghai auch eine Altstadt. Die Altstadt besteht aus schönen kleinen Gassen und Gebäuden (zu welchen wir noch kommen werden), die im typisch chinesischen Stil erbaut sind. Besonders interessant ist hier der Garten des Erfreuens. Der Beamte Pan En ließ diesen Garten im 16. Jahrhundert bauen. Bis heute kann man diesen schönen chinesischen Garten bewundern. Neben den Gebäuden mit geschwungenen Dächern findet man, in diesem Garten, auch Teiche, Bäume und bizarre Felsen (Elemente eines typisch chinesischen Gartens). Es befinden sich auch ein 400 Jahre alter Ginkgo und eine 100 Jahre alte Magnolie in dem Garten. In Shanghai gibt es auch einen Jade-Buddha-Tempel. In diesem Tempel befinden sich zwei Jade-Buddhas die ein Mönch 1881 aus Burma mitgebracht hat. Darüber hinaus gibt es viele buddhistische Schriften in diesem Tempel. Der Tempel wurde 1918 erbaut.

    Besuch des Yuyuan Gartens.     

Über den Bund zum Yuyuan Garten.

Der Yuyuan Garten, (Bild unten), ist ein traditionell eingerichteter und sehr schöner Garten, in den jeder Tourist gehen muss. Vorbei am Bund, (Bild oben) der um die Mittagszeit erstaunlich leer ist. Der 400 Jahre alte klassisch-chinesische Yu Yuan Garten in Shanghai liegt in der Altstadt nicht weit vom Bund entfernt. Pan Yunduan wandte 20 Jahre und seine gesamten Ersparnisse auf, um diesen Garten zu errichten und seinen Eltern einen schönen Lebensabend zu ermöglichen.

Im wunderschönen Yuyuan Garten.

Der Yuyuan Garten oder auch der Garten des Erfreuens.

Im romantischen Yuyuan Garten. Rechts: An der Treppe im Yu Garten.

Der Basar im Yuyuan Garten.

Der märchenhafte Yuyuan Garten am Abend.

Übrigens: Die ersten Spuren der Besiedelung in der Region reichen bis etwa 4000 v. Chr. zurück. Im Jahre 960 wurde Shanghai erstmals als Dorf erwähnt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Jangtse-Deltas wuchs auch Shanghai. 1074 erhielt Shanghai ein eigenes Steuerbüro. 1264 wurde es mit drei anderen Dörfern zusammengelegt. Die Stadt besaß zu dieser Zeit einen wichtigen Handelshafen, von dem die stattliche Baumwollernte der Region nach Peking ins Hinterland und nach Japan verschifft wurde. Bis zur Qing-Dynastie (1644–1911) hatten sich große, durch den Handel organisierte und äußerlich den niederländischen Gilden ähnelnde Kaufmannszünfte gebildet, die sich die wirtschaftliche und teilweise auch politische Kontrolle über die Stadt teilten.

    Bauwerke in Shanghai.     

Zu den größten Attraktionen Shanghais zählen die siebenstöckige "Long-Hua-Pagode" aus der Zeit der Song-Dynastie (960–1279) und das Long-Hua-Kloster mit einer drei Meter hohen Buddha-Statue.

Die eben erwähnte Longhua Pagode.

Am Lon Hua Kloster. Rechts: Am Long Hua Märtyrer Denkmal.

Der Friedhof ist im Südwesten Shanghais gelegen. Er gedenkt der Märtyrer, die während der Jahrzehnte im Kampf für den chinesischen Kommunismus ihr Leben ließen. Auf dem Gelände finden Sie eine verglaste Ausstellungshalle mit einem großen Ehrenmal für 250 Gefallene. Noch heute legen die Menschen hier Blumen nieder.

Ein sehr sehr langer Tag ging zu Ende, in welchem wir fast einen Marathonlauf hingelegt hatten. Nun waren wir am Hafen angekommen und sahen unser Schiff. Majestätisch ragte es über alle anderen hinweg.

Der abendliche Bund

Man soll es nicht glauben wie schnell der Tag sich verabschiedet und zur Nacht wandelt. Nun, wir waren im fernen Osten und da ist das nicht ungewöhnlich: Es wird hier früher dunkler als bei uns im westlich gelegenen Europa. Wir jedenfalls waren froh wieder auf der Liberty zu sein und endlich zum Dinner gehen zu können und dann erschöpft unsere Kabine aufsuchten. 

Spät nachts stach die Liberty in See Richtung Soul.

Weiter mit der Liberty in den Hafen von Incheon Südkorea. 

Zurück nach Hongkong letzter Tag    Weiter mit der Liberty in den Hafen von Incheon-Südkorea