Am nächsten Morgen waren wir schon sehr früh unterwegs, denn heute war der letzte Tag in Manila.

Die schöne Uferpromenade Manila Baywalk, die zwischen dem Manila Yacht Club und der amerikanischen Botschaft verläuft, wird jeden Abend zum Treffpunkt für Romantiker, die das Eintauchen der roten Abendsonne im Südchinesischen Meer beobachten wollen. Spaziergänge auf der hübsch gepflasterten Promenade sind bei den Filipinos und Touristen gleichermaßen beliebt. Und wenn wir ihn schon zeigen, dann auch bei Nacht - auf unserem Rückweg zur Liberty. 

Der Roxas Boulevard bei Nacht.

 Die Schlacht um Manila am 1. Mai 1889 

Zu obigem Laufbild: Die Philippinische Revolution gegen die spanische Kolonialmacht begann im April 1896 und gipfelte zwei Jahr später in der Erklärung der Unabhängigkeit und der Einrichtung der ersten Philippinischen Republik. Indes übergab der Pariser Frieden nach Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges im Jahre 1898 die Kontrolle des Landes in die Verantwortung der Vereinigten Staaten von Amerika. Eine Übereinkunft, die von der neu eingerichteten philippinischen Regierung nicht anerkannt wurde und am 2. Juni 1899 zur Kriegserklärung gegenüber den USA führte. Der Philippinisch-Amerikanische Krieg hatte dabei massive Verluste unter den einheimischen Kämpfern zur Folge.

Wir am Rizal Monument.

Im Südosten des Rizalparks befindet sich das Rizal Monument über Grab des philippinischen Volkshelden Jose Rizal. An dieser Stelle wurde Rizal 1896 von spanischen Militärs exekutiert. Das Monument besteht aus einem Obelisken der mit mehreren Bronzestatuen versehen ist und von einer Ehrengarde bewacht wird.

Zu Joese Rizal:

Infolge seiner politischen Aktivitäten gegen die spanische Regierung der Inseln wurde er vor Gericht gestellt. Zuerst wurde er zum Exil in Dapitan in der Provinz Zamboanga del Norte (auf Mindanao) verurteilt. Dort baute Rizal eine Kinderschule und ein Krankenhaus. Außerdem konstruierte er ein Wasserversorgungssystem für die Bevölkerung. Nach Verbüßung seiner Strafe im Jahre 1896 begehrte er zugunsten Spaniens zu dienen, ein Wunsch der ihm persönlich vom spanischen Gouverneur genehmigt wurde. Er reiste in Richtung Kuba ab, um dort als Mediziner für die spanische Armee zu arbeiten; aber dann brach die Philippinische Revolution aus. Er wurde an Bord des Schiffes in Barcelona verhaftet und auf die Philippinen zurückgebracht. Dieses Mal verurteilte man ihn wegen Anstiftung zur Rebellion und zum Verrat, obwohl er sich trotz persönlicher Einladungen geweigert hatte, an der revolutionären Bewegung Katipunan teilzunehmen. Zitat aus seinemletzten Brief: Prof. Fernando Blumentritt - My dear Brother, when you receive this letter, I shall be dead by then. Tomorrow at 7, I shall be shot, but I am innocent of the crime of rebellion... (auf Deutsch: Mein lieber Bruder, wenn du diesen Brief erhältst, werde ich tot sein. Morgen, um sieben, werde ich erschossen, aber ich bin des Verbrechens der Rebellion unschuldig...). Am 30. Dezember wurde Rizal in Bagumbayan (heute Rizalplatz genannt ) hingerichtet.

Links und rechts: Denkmal zur Erinnerung an die Execution von Jose Rizal.

Bild unten: Am Eingang zu China Town, dem Chinesen-Viertel von Manila. Hier und in Chinatown selbst ist es ratsam auf seine Wertsachen zu achten. Wir selbst waren immer vorsichtig, und hatten uns stets gegenseitig im Blick. Und wie gut: Denn als wir uns an einem gutbesuchten Brunnen hingesetzt hatten um etwas auszuruhen, sprach uns ein kleiner netter Jungen an, aber Gutes hatte der Schlingel nicht im Schild, das sah man schon seiner Schlitzohrigkeit an.

Bummel mit wachsamen Augen durch Manilas Chinatown.

Hier kann man getrost über die Strasse gehen, es hält sich eh niemand an die Verkehrsregeln

Hier kann man getrost über die Strasse gehen, es hält sich eh niemand an die Verkehrsregeln. Die einen schlendern die Strasse runter, die anderen hoch. Es ist immer reger Betrieb in Manilas Chinatown.

Manila hat wie jede andere Metropole dieser Welt auch ihre Sicherheitsmakel. Wenn man sich mit gesundem Menschenverstand fortbewegt und dunkle Bereiche meidet wird einem aber kaum etwas passieren. Gewisse Sicherheitsvorkehrungen sollten aber immer getroffen werden, da man als Ausländer besonders hervorsticht. Wenn man protzig auftritt, wird man auch eher in die Bekanntschaft von Raubtaten kommen als wenn man sich gelassen gibt und sein Hab und Gut nicht übermässig zeigt. Manila hat eine hohe Mordrate, jedoch trifft das eher die einheimische Bevölkerung als die Touristen. Solche Gewalttaten treten vermehrt in ärmlichen Vororten und Slums im Allgemeinen auf, wo man als Tourist ohnehin nicht hingeht. Im Falle einer Demonstration aus dem Weg gehen, es kommt oft zu Randalen und Auseinandersetzungen. Frauen sollten besonders Acht geben, auf Schmuck und protzige Sachen verzichten und nachts auf gar keinen Fall allein durch die Gegend laufen! Nun, das kam für uns nicht in Frage - (wir liefen eh stets zusammen) - da wir ja am Abend wieder auf der Liberty sein mussten.

So lieb er auch schaut, man muss auf der Hut sein. Diese Schlingel haben es faustdick hinter den Ohren. Mitten im Gewühl. Man beachte den 'Kabelsalat' über den Köpfen.

Ein kleines Fazit: Auch wenn viele meinen in Manila gäbe es nicht viel zu sehen, so sind das Leute, die nicht genau hingeschaut haben oder nur ganz ganz wenig Zeit hatten. Die hatten wir zwar auch nicht, dennoch blieb genug davon übrig, um Vieles zu sehen, was an anderen Stellen gar nicht oder kaum Erwähnung findet. Uns z.B. hat das Fort Santiago sehr interessiert, sowie der Kokosnuss Palast. Die Kathedrale, (schon auf der vorhergehenden Seite gesehen), auch Manila Cathedrale genannt, ist sehr imposant und beeindruckend. Da wir einen kleinen "Tick" für alte und romantische Gebäude haben, mussten wir natürlich ebenfalls die San Augustin Kirche ansehen. Wir waren rundherum begeistert von ihr. Außerdem existieren hier noch einige sehr interessante Museen, doch für alles hat unsere Zeit leider nicht gereicht. Der Aufenthalt in Manila war auf jeden Fall sehr interessant, und wir würden jederzeit wieder kommen. Diesmal aber ohne Schiff.

Die Kirche San Augustin im Innern. Man findet immer jemanden der einen fotografiert. Leider nur für diese Aufnahme in der Kirche. Die nächste musste ich alleine machen. Bild aufgenommen von der Empore.

Vor dem Haupttor des Fort Santiago

Vor dem Haupttor des Fort Santiago.

Im Stadtzentrum am Pasig River gelegen befindet sich das historische Fort Santiago. Im Fort befinden sich ehemalige spanische Kasernen, die von den japanischen Besetzern als Gefägniss für Kriegsgefangene umfunktioniert wurden. Der philippinische Volksheld Jose Rizal war hier in den Tagen vor seiner Exekution eingesperrt, an ihn erinnert heute eine Austellung in einem der Gebäude (Rizal Shrine). Der Ausblick über den Fluss wird etwas durch dessen Gestank gestört. Der Pasig wird immer noch als eine Hauptabwasserleitung verwendet.

Im Park des Fort Santiago.

Der Kokosnuss Palast (Bild unten), er wurde von Marcos gebaut um den Papst zu beherbergen, der hat dann aber doch nie darin gewohnt. Zeitweise diente er als Gästehaus. Derzeit wird er zwar gut unterhalten, aber praktisch nur als Museum. So wird der Pool zwar schön sauber gehalten, das Wasser soll aber so voll Chemie sein, daß man besser nicht reingeht. Auch wenn er noch so verlockend aussieht. (Bild ganz unten).

Im Hof des Kokosnuss Palasts.

Der verlockende Pool im Hof des Kokosnuss Palasts.

Eines der schlimmsten Verkehrschaose der Welt

Manila genießt die Reputation, eines der schlimmsten Verkehrschaose der Welt zu beherbergen. Besonders in den frühen Abendstunden 17-21 Uhr bewegt man sich oft kaum vor und zurück. Eine Strecke die Nachts nur 15 Minuten dauert kann sich dann schon mal über eineinhalb Stunden hinziehen. Den Verkehr sollte man immer einplanen wenn man sich abends fortbewegt. Nun, wir hatten noch 2 Stunden Zeit bevor der Hauptverkehr einsetzte und machten uns langsam auf den Rückweg zur Liberty in den Hafen, denn wir hatten noch den obigen Stau in schlechter Erinnerung. Das war aber auch das einzigste Manko, welches wir von Manila mitnahmen.  

'

Auf dem Rückweg zum Hafen. Noch war der Verkehr 'normal.

Da lag nun unser Schiff vor Anker und wartete auf seine Passagiere. Drei Stunden später fuhr sie mit einem kleinen Feuerwerk aus dem Hafen von Manila Richtung Hongkong.

Weiter nach Hongkong. 

Zurück zu Manila erster Teil    Weiter nach Hongkong