Das Königreich Marokko      Rabat
Die weiße Königsstadt

Seit 1956 ist Rabat Hauptstadt von Marokko. Die weiße Königsstadt ist mit ihren 1.722.860 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Der königliche Palast sowie fast alle Verwaltungsorgane, Ministerien und Botschaften haben ihren Sitz in Rabat. In die schöne Stadt an der Atlantikküste verirren sich nur wenige Reisende, so dass man hier einen ruhigen Urlaub abseits des Massentourismus verbringen kann.

Auf dem Flug nach Rabat.
Die Sonne ging gerade auf, als wir zur Landung auf den Airport Rabat ansetzten
Glücklich gelandet. Noch keine 15 Minuten später, als wir auscheckten, schien die Sonne von einem strahlend blauen Himmel
Glücklich gelandet
Jeanette und ich im Flughafengebäude von Rabat
Unser Hotelzimmer in der Hauptstadt Rabat
Endlich in unserem Hotelzimmer. Das Gepäck wurde uns gebracht.
Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick auf den Atlantik.  
Was kauft Frau am liebsten?...Schuhe,Schuhe und nochmals Schuhe

Es war noch früh am Tag und ausserdem viel zu warm als dass wir schon schlafen gehen konnten. So entschlossen wir uns noch einen kleinen Abendbummel an der South Beach zu machen, auf welche wir zufällig gestossen waren bei unserem Bummel. Natürlich konnte mein Frauchen mal wieder nicht widerstehen und musste etwas an Klamotten einkaufen. (Weil sie ja auch so wenige hatte). Und was kauft Frau am meisten ein? Natürlich: Nicht nur Kleider, sondern Schuhe, Schuhe...  

Erster kleiner Stadtbummel.

So ganz wohl fühlte sich Jeanette nicht in diesem bunten Kleid, weshalb sie mich bat ob wir nicht nochmals ins Hotel gehen könnten? Sie wollte ein paar Jeans anziehen und ihr Handy mitnehmen. Nun, der Wunsch meiner Frau war mir Befehl. Aber ich ließ meine Kombination an.

Durch Rabats Straßen. Jeanette fotografierte, was ihr vors Handy kam.

Wie immer fotografierte mich Jeanette heimlich und betrachtete anschließend das aufgenommene Foto. Doch eines konnte sie nicht verstehen: Warum trugen die Leute alle feste Kleidung? Es war doch warm genug. Dazu muss man wissen, dass Marokkaner ein anderes Klima gewohnt waren, als wir in Deutschland. Also wir froren jedenfalls nicht. Ausserdem hellte sich das Wetter schnell wieder auf - zumindest empfanden wir das so.

Es war doch ein weiter Weg zum Königspalast. Unserem eigentlichen Ziel, weshalb wir uns oft verliefen.

  
Irgendwann hatten wir ihn dann doch erreicht. Noch 'ne kurze Aufnahme als ich hinter der Kanone stand und dann fuhren wir mit dem Taxi zurück ins Hotel.

Rabat (Ar-Ribat für Befestigter Ort) ist, wie oben schon erwähnt, die Hauptstadt Marrokkos. Rabat ist seit 1956 die Hauptstadt Marokkos mit dem Regierungssitz und der Residenz des Königs, sowie Hauptort der Region Rabat-Salé-Zemmour-Zaer. Rabat liegt an der Atlantikküste am südlichen Ufer des Bou-Regreg gegenüber der Nachbarstadt Salé. Das Ballungsgebiet (Wilaya) Rabat-Salé wird in vier Präfekturen aufgeteilt, die Präfektur Rabat umfasst ein überbautes Gebiet mit dem Verwaltungs- und Geschäftszentrum. Rabat ist neben Fès, Meknès und Marrakesch eine der vier Königsstädte Marokkos. Der Name geht auf eine islamische Grenzfestung (Ribat) zurück, die Zanata-Berber im 10. Jahrhundert an der Flussmündung errichteten. Im 12. Jahrhundert ließen die Almohaden den Ribat zu einer befestigten Stadt (Kasbah) erweitern, die bis ins 19. Jahrhundert mit und in Konkurrenz zu Salé eine bedeutende Handelsstadt blieb. Im 17. Jahrhundert sorgten die unabhängige Piratenrepublik Bou-Regreg für eine wirtschaftliche Blütezeit und von der Iberischen Halbinsel zugewanderte Andalusier für ein Bevölkerungswachstum. Mit Beginn des Französischen Protektorats wurde Rabat 1912 Sitz des Generalresidenten. Seit der Jahrtausendwende entsteht am Bou-Regreg das großangelegte Bab el-Bahr-Projekt, mit dem das bisher unbesiedelte Flussufer zu einem kulturellen Zentrum gemacht werden soll.

Malerisches Viertel in Blau und Weiß: Hinter den mächtigen Mauern der Wehrburg tauchen wir ein in ein malerisches Altstadtviertel mit blau-weiß getünchten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In den letzten Jahren ist die Kasbah zu einer begehrten und zunehmend teuren Wohnlage geworden. Manche Einheimische nutzen das, indem sie ihre Häuser an Touristen vermieten.

Schon früh am Morgen, noch vor dem Frühstück, machten wir einen kleinen Morgenspaziergang, welcher uns durch die Altstadtgassen von Rabat führte.

So, heute nahmen wir uns eisern vor endlich das Mausoleum sowie den Königspalast und anderen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Natürlich nicht im Sauseschritt, denn wir hatten viel Zeit. Hier spazieren wir gerade durch die Altstadt in welcher schon ziemlich viel los war.

Es dauerte nicht sehr lange, bis wir an einer geeigneten Stelle standen von welcher aus wir einen schönen Blick zum Mausoleum hatten. Und selbstverständlich machten wir eine Aufnahme. Soll heißen, es war ein freundlicher Marokkaner, der sich anbot uns zu fotografieren.

Nun waren wir endlich vor dem Mausoleum. Regungslos stehen die beiden Wächter auf einem schmalen Streifen aus aufgeschüttetem Sand, die Pferde den Kopf gleichmütig geradeaus gerichtet, der Reiter uns zugewandt – mit einem Blick, der seine Gedanken nicht verrät. Die traditionelle Kleidung der königlichen Garde, weißrote Uniform mit grüner Kopfbedeckung, wirkt wie abgestimmt auf das mit grünen Ziegeln gedeckte Mausoleum aus italienischem Marmor, das hinter ihm auf einem dreieinhalb Meter hohen Sockel in der Sonne strahlt. Jetzt wollten wir auch das Grab Mohammed's V. sehen.

  

Mohammed V. war ab 1927 Sultan und ab 1957 König von Marokko. Mohammed V. wurde 1909 in Fès geboren. Nachdem er seinem Vater Mulai Yusuf (1913–1927) am 18. November 1927 auf den Thron der Alawiden gefolgt war, sympathisierte er mit der Nationalbewegung, die die Unabhängigkeit Marokkos von Frankreich forderte. Am 11. April 1947 unterstützte Mohammed V. öffentlich bei einer Rede in Tanger die Forderungen der Nationalisten, indem er eine Einigung Marokkos unter ihm forderte, ohne dabei die Kolonialmächte zu erwähnen. Nachdem Verhandlungen Frankreichs mit Mohammed V. gescheitert waren und auch der Druck oppositioneller Berberstämme unter dem profranzösischen Pascha von Marrakesch, Tihami al-Glawi, erfolglos war, wurde Mohammed V. am 20. August 1953 abgesetzt. Sein Exil verbrachte er zunächst auf Korsika, dann in Madagaskar. Doch wegen zunehmender Proteste und Unruhen in der Bevölkerung musste Mohammed V. aus seiner Verbannung zurückgeholt und am 16. November 1955 erneut inthronisiert werden. Am 2. März 1956 musste Frankreich die Unabhängigkeit Marokkos anerkennen. Auch Spanien räumte bald darauf das besetzte Nordmarokko. Nach der Proklamation zum König (14. August 1957) übernahm Mohammed V. 1960 auch bis zu seinem Tod das Amt des Premierministers. Er starb am 26. Februar 1961. Nachfolger wurde sein Sohn Hassan II. (1961–1999).

Dieses Bild ist Copyright bei flickr.com (natürlich ohne unser Konterfei oben auf der Galerie rechts)

Runter, direkt an den Sarkophag, durfte man nicht. Am anderen Ende der großen Terrasse befindet sich das zwischen 1961 und 1967 errichtete Mausoleum von Mohammed V. aus weißem Marmor. Der in den Boden eingetiefte Grabraum des Gebäudes kann von einer umlaufenden Galerie besichtigt werden. Neben Mohammed V. befinden sich hier auch die Kenotaphe König Hassans II. und des 1983 verstorbenen Prinzen Mulai Abdallah, einem Bruder von Hassan II. Übrigens: Dieses Bild ist Copyright bei flickr.com (natürlich ohne unser Konterfei oben auf der Galerie rechts)

Wir verließen das Mausoleum in Richtung Königspalast.
Endlich hatten wir es geschafft und standen vor dem Palast.

Der Königspalast von Rabat steht nahe der Moschee El-Fahs und stellt einen weitläufigen Komplex dar, der sich aus Bauten des 18. und 20. Jahrhunderts zusammensetzt. Imposant sind die maurischen Dekorationselemente. Links vom Haupteingang befindet sich das Familiengrab der Alaouiten-Herrscher. Leider sind der eigentliche Palast und die Familiennekropole (wie oben am Mausoleum schon mal erwähnt) für Touristen nicht zugänglich.

Der gesamte Palast ist mit grünen Ziegeln bedeckt. Der Gund dafür ist, dass Grün die Farbe des Propheten Mohammed darstellt und damit besonders hervorgehoben werden soll, dass sich die Alaouiten-Dynastie auf den Islam stützt. Ab hier beschlossen wir mit dem Taxi ins Hotel zurückzufahren, denn es war ein sehr langer Tag gewesen. Irgendwann ist es auch mal genug. Übrigens: Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Tja, so war sie nun mal, meine liebe Frau. Unkompliziert, ehrlich und offen. Kein Wunder, stammte sie doch aus einem skandinavischem Land. Dort gehen die Frauen viel offener um, als hier in Germany oder sogar im prüden Amerika.

Kalif Yaqub al-Mansur (1184-1199) ließ den Rabat großzügig ausbauen, eine grosse Hassan-Moschee errichten und Rabat zur Hauptstadt seines Reiches erheben. Er ließ die mächtige über 5 km lange Stadtmauer errichten sowie eine gigantische Moschee, die allerdings nie vollendet wurde. Noch heute beeindruckt der Wald von Säulen vor dem wuchtigen Turm. Nach Yaqubs Tod wurden dessen Pläne nicht länger verfolgt und die Residenz der Almohaden wieder nach Marrakesch verlegt. Aus jener Epoche existieren heute noch der Hassan-Turm und Reste der damaligen Stadtmauer Rabats. Unter den nachfolgenden Herrscherdynastien des Landes – insbesondere den Meriniden – kam es zu einer Vernachlässigung Rabats und Salés, die sich auch in der wirtschaftlichen Situation der Städte niederschlug.

Bab el-Oudaïa - Oudaïa Tor

Dieses Tor ist der Haupteingang zur Festung Kasbah des Oudaïa. Zurück geht es auf die Almohaden-Periode und wurde in derselben Zeit wie der Hassanturm erbaut - das war im 12. Jahrhundert. Der Bau ist simpel, aber voller Kontraste und geht über drei Stockwerke. Interessant ist auch die Torrückseite, die ebenfalls reich verziert ist. Bild unten: Fünf Km zieht sich die Stadtmauer durch Rabat. Und von oben hat man eine wunderschöne Aussicht aufs auf's Meer.

Am Platz Mohammeds V, der als der schönste Platz der Stadt gilt und von einem großen Springbrunnen geziert wird.
Am Platz Mohammed V, der als der schönste Platz der Stadt gilt
und von einem großen Springbrunnen geziert wird.

Zu einem unerwarteten Aufschwung Rabats und Salés kam es im 17. Jahrhundert, als moriskische Flüchtlinge aus Spanien sich in den Städten ansiedelten. Beflügelt durch die wirtschaftliche Blüte schlossen sich Rabat und Salé 1627 zur unabhängigen Republik Bou-Regreg zusammen. In der Folge stieg der Reichtum der Städte durch Freibeuterei und Sklavenhandel, so dass in diese Epoche auch die Errichtung der Medina von Rabat fällt. 1666 wurde die Republik Bou-Regreg von den Alawiden eingenommen, die Freibeuterei stellte sich jedoch nicht ein, so dass die Freibeuter von Salé auch in den folgenden hundert Jahren fremde Schiffe kaperten. 1755 wurden große Teile der Stadt durch ein Erdbeben zerstört. Zehn Jahre später, im Jahr 1765, folgten weitere Zerstörungen in Form eines französischen Vergeltungsschlages auf Grund der nicht enden wollenden Piraterie. Sehenswürdigkeiten: Auf einem Felsen hoch über der Flussmündung liegt die Festungsanlage Kasbah des Oudaia, die einen kleinen Palast (heute ein Museum), eine Moschee und einen zauberhaften Garten birgt. Die Mauren brachten die Gartenkunst aus Spanien nach Marokko. Deshalb heißen die Gärten auch heute noch Andalusische Gärten.

Als letztes Ziel an diesem Tag, (es war schon spät geworden und wir waren wirklich müde), machten wir noch einen Bummel durch den Souk. Wir waren jetzt schon eine Woche in Rabat und hatten immer noch nicht alles gesehen. Aber es ist einfach unmöglich alles zeigen zu wollen. So beschlossen wir, am nächsten Tag auszuchecken, um dann weiterzureisen nach Marrakesch.

Jeanette und ich auf dem, oder besser gesagt, im Souk von Rabat
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