Willkommen in Maputo der Hauptstadt von Mozambique
Anflug auf den Flughafen Maputo
Anflug auf den Flughafen Maputo.

Maputo (bis 1976 Lourenço Marques) ist die Hauptstadt von Mosambik. Die Stadt Maputo bildet eine eigene Verwaltungseinheit, Maputo Cidade, die umgebende Provinz Maputo ist seit 1998 verwaltungstechnisch von der Landeshauptstadt getrennt und besitzt eine eigene Provinzhauptstadt, Matola. Die Stadt Maputo liegt an der Delagoa-Bucht am Indischen Ozean und hat nach offiziellen Angaben 989.386 Einwohner, da viele Menschen in den informellen Siedlungen, Slums und Obdachlose bürokratisch nicht erfasst sind bzw. über keine Aufenthaltserlaubnis verfügen, dürfte die Zahl in Wirklichkeit weit höher liegen. Laut Schätzungen dürften es weit über 1,1 Mio Einwohner sein. In Maputo befinden sich ein katholischer Bischofssitz, ein anglikanischer Bischofssitz und eine Universität.

Im Terminal des Flughafens

Viele Schwarzafrikaner auf dem Bild links und rechts sitzend zu sehen waren gar keine Fluggäste und lungerten nur in der Halle herum. Was sie im Schilde führten weiß keiner. Nur soviel war mir aufgefallen, dass sie meiner Frau in ihrem kurzen Kleid nachstierten. Gut war es zu sehen, dass da noch andere, tatsächliche Flugpassagiere anwesend waren.

Mit dem Taxi durch Maputo
Mit einem Privat - Taxi in unser Hotel Polina.

Die Hauptstadt des Landes Mosambik Maputo liegt im äußersten Süden des Landes und ist üblicherweise die erste Station einer Anreise, die meistens über Südafrika erfolgt, wie in unserem Fall. Von Johannesburg aus gibt es zwar sehr gute Busverbindungen, doch wir bevorzugten den Flug. 1781 errichteten die Portugiesen in der Delagoabucht ein kleines Fort und nannten die Siedlung Lourenco Marques. Aufgrund der widrigen Umstände entwickelte sich der Ort jedoch kaum. Der erste Eindruck der Stadt ist immer noch der einer heruntergekommenen Stadt. Es gibt bereits viele moderne Gebäude, aber die Maputo versprüht immer noch einen morbiden Charme, ähnlich wie Havanna. Die Stadt ist von breiten, schachbrettartig durchzogenen Avenidas geprägt. Die Alleebäume blühen ganzjährig, besonders schön ist es jedoch im September, wenn die Jacarandabäume in Blüte stehen. Beixa ist das Stadtzentrum von Maputo und liegt direkt am Ufer der Bucht. Es gibt eine kilometerlange Uferpromenade, an der man in den Abendstunden gemütlich spazieren gehen kann.

Unterwegs bat Jeanette den Taxifahrer an einer Bank anzuhalten, denn wir brauchten unbedingt Geld, da wir kein Bargeld mehr hatten. Und Bargeld ist wichtig in Maputo. Sicher, wir hatten noch einige US-Dollars, die unser Taxifahrer gerne genommen hatte, als wir sie ihm anboten. Besser ihm, als der Bank vor uns. Dennoch: Geld brauchten wir - wenn auch nicht für den Einkauf - falls Jeanette mal wieder etwas finden sollte, denn man konnte auch mit Karte bezahlen, aber für Kleinigkeiten und hier und da mal ein Trinkgeld brauchten wir es schon.

Die Währung in Mosambik heißt Metical. Ein Mosambik Metical besteht aus 100 Centavos. Geldscheine gibt es im Wert von 1.000, 500, 200, 100, 50 und 20 Metical. Münzen sind in den Nennbeträgen 10, 5, 2 und 1 Metical sowie 50, 20, 10, 5 und 1 Centavos im Umlauf. Für einen Euro erhält man derzeit etwa 43.300 Metical. Man fühlte sich irgendwie an die alte Währung Italiens erinnert, dessen Lire-Banknoten bald so groß waren wie eine Zeitung.

Endlich sahen wir unser Hotel auftauchen. Der erste Eindruck war nicht schlecht.
"Willkommen die Herrschaften", begrüßte er uns - sogar auf Deutsch.
Wie schon so oft erwähnt: Es ist überall auf der Welt das gleiche, man muss sich immer erst anmelden.
Wenigstens zwei drei Stündchen Schlaf wollten wir uns gönnen, denn wir kamen früh an.

Überrascht waren wir über das freundliche Entgegenkommen mit dem Frühstück, zumal wir doch etwas später aufgestiegen waren. Alle Achtung, über diesen vorzüglichen Service. Wir ließen uns daher auch nicht lumpen und gaben ein großzügiges Trinkgeld. Wir durften am Personaltisch frühstücken, da andere Gäste breits gefrühstückt hatten und schon ausser Haus waren und die Tische schon für das Mitagsessen vorbereitet wurden.

1544: Portugiesen besetzen die Delagoa-Bucht (Delagoa Bai); sie erheben Anspruch auf die Bucht und erkunden sie, allerdings erfolgt keine dauerhafte Inbesitznahme, Besiedlung oder Befestigung; 1721 die Niederländer gründen mit Fort Lydsaamheid eine Niederlassung an der Delagoa-Bucht am Ort des heutigen Maputo; das Gebiet zwischen Sabi und Limpopo hatte bisher außerhalb der portugiesischen Einflußzone gelegen (von sporadischen Vorstössen einiger Elfenbeinhändler oder Missionare einmal abgesehen); 1730 geben die Niederländer ihre Siedlung wieder auf. 1777 wurde die Delagoa-Bucht zu einer österreichischen Kolonie. 1778-1781 kommt es wieder zu einer europäischen Ansiedlung, als ein Engländer in österreichischen Diensten dort eine Faktorei gründet; 1781 gründen die Portugiesen eine Handelsstation, die als Stützpunkt für den Elfenbeinhandel und als Ankerplatz für Walfänger dient; 1787 beginnt der Bau der Festung; 1796 schwere Zerstörungen durch französische Truppen; 1869 Grenzvertrag mit dem Burenstaat Transvaal: die Delagoa-Bucht wird der portugiesischen Kolonie Mosambik zugeschlagen.

Durch den Hinterausgang in die Altstadt

Was my Lady wohl alles in ihrer Tasche mitschleppte? Ich sollte es bald erfahren. My Lady wollten schwimmen gehen, aber am Strand. Und meine Badehose hatte sie eingepackt, wie sie mir auf meinen überraschten Blick versicherte. "Willst du die Klamotten durch die Stadt tragen?", fragte ich. "Ist doch kein Problem, mein Schatz", erwiederte sie. "Ausser einem Badetuch und meinem Bikini und deiner Badehose ist ja nichts weiter darin und das Geld, welches wir benötigen hast du ja in deiner Hosentasche".

In der Innenstadt

Etwas irritiert fragte ich my Lady, was wir hier wollten? "Wir spazieren durch die Stadt an den Strand von Mabuto, Darling." "Aha!", sagte ich.

Plötzlich landeten wir am historischen Bahnhof von Mabuto. Was my Lady am Bahnhof wollten blieb mir schleierhaft. "Hey, Jenny" meinte ich etwas grinsend," geht's hier zum Strand ? "Sie grinste nur zurück und meinte: "Da haben wir uns eben verlaufen. Also zurück!"

1875 Gründung von Lourenço Marques in der Delagoa-Bucht; benannt wird die Stadt nach einem portugiesischen Händler, der die Region 1544 als erster Vertreter der späteren Kolonialmacht erforscht hatte; 1887 bekam Lourenço Marques Stadtrechte; 1895 wurde eine Eisenbahnlinie nach Pretoria in Südafrika errichtet, was der Stadt zu schnellerem Wachstum verhalf. 3. Februar 1976 Umbenennung in Maputo, den heutigen Namen der Stadt.

Nachdem wir nun fast 2 Stunden vertrödelt hatten indem sich meine Frau ständig verlaufen hatte, (sie war es ja, die Englisch und auch Portugiesisch lesen konnte), war sie es leid und begab sich mit mir an einen Taxistand. Da sie noch die Nummer unseres Privat-Taxi-Fahrers hatte, rief sie diesen an, der auch fünf Minuten später eintraf. Hinterher stellte es sich heraus, dass sie wirklich keine Schuld traf, denn zum Strand hätte sie eine völlig andere Route nehmen müssen, wie uns der freundliche Taxifahrer erklärt hatte. "Wären Sie von ihrem Hotel aus nicht hinten heraus gegangen sondern von vorne, hätten Sie den Strand leichter gefunden", sagte er sehr freundlich. "Und wenn Sie wieder einmal ein Taxi benötigen, ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung. Einfach anrufen und mir Ihren Standort durchgeben, dann komme ich. Sie beide erkenne ich schon auf 200 Meter", lachte er.

Jenny gefiel es wunderbar hier am Strand
Es war ein herrliches Badevergnügen.

Jenny hatte mal wieder den richtigen Riecher gehabt, denn es wurde noch ein sehr schöner, aber auch ein heißer Nachmittag am Strand. Sie hatte ja, ohne dass ich es wusste, in ihrer Handtasche ihren Bikini und meine Badehose eingepackt und diese Tasche die ganze Zeit mit herumgeschleppt. Ich sagte ihr noch, warum sie mir nichts gesagt hatte. Ich hätte die Tasche doch gerne getragen. Darauf sie: "Es sollte doch eine Überraschung werden, Mister "MGB. Überdies, wie hätte das denn ausgesehen, ein Mann trägt eine Damen-Handtasche"? Ich entschuldigte mich trotzdem, denn es war mir peinlich gewesen. Später fuhren wir wieder mit dem gleichen Taxi ins Hotel zurück mit dem wir gekommen waren, denn der Fahrer hatte uns ja seine Handynummer gegeben.

Die nächsten Tage in Maputo
Besuch des Jardim Tunduru Garden
und des Natural History Museums
Vorm Eingang zum Botanischen Garten Jardim Tunduru.
Im Park.
Bummel durch den Park.

Der Jardin Tunduru oder der Botanische Garten, wird als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Maputo angesehen. Honney ( ein bekannter englischer Gärtner ) war für die Gestaltung von Gärten für einen griechischen König und türkischen Sultan bekannt. Obwohl der Botanische Garten manchmal eher überwachsen zu sein scheint, bieten die schönen Gärten eine wunderbare Gelegenheit für Entspannung, vor allem an heißen Nachmittagen.

Direkt hinter der Statue des ersten Präsidenten Mosambiks Samora Machel, sind die Tunduru Gärten eines der schönsten Wahrzeichen in Maputo. Als Heimat von einer Vielzahl von exotischen Pflanzen, Blumen und Bäumen, ist es der perfekte Ort, um ihn im Frühjahr und Sommer zu besuchen, wenn alles üppig und in voller Blüte steht. Dieser Ort hält auch eine ganze Reihe von musikalischen und Tanz-Shows pro Jahr parat. Einrichtungen wie Restaurants, einen Spielplatz und sogar ein Boot-und Erholungsgebiet sind in der Nähe des Tunduru Gärten, so dass es ein bequemer Ort für so ziemlich alles ist.

Wir vor dem Denkmal des ersten Präsidenten von Mozambik: Samora Machel.
Erholsamer Rundgang im Jardim-Tunduru-Garden.
Einer schönsten Gärten die ich je gesehen habe.

Den weiten Weg zurück ins Hotel wollten wir nun aber nicht mehr zurücklaufen. Zum Glück hatte meine Frau noch die Handynummer unseres Taxifahrers, welcher auch nach 10 Minuten kam. Es war eben Verlass auf diesen freundlichen Mann.

Mit unserem mittlerweile fast zu einem Freund gewordenen Taxifahrer, dessen Handynummer Jeanette immer noch aufbewahrt hatte, ließen wir uns abholen und kehrten erstmal ins Hotel zurück, wo wir uns umziehen wollten, bevor wir das Natural History Museum besuchten. Er war aber auch eine treue und ehrliche Seele. Und immer zur Stelle, wenn wir ihn brauchten. So mieteten wir ihn für die gesamte Zeit die wir in Maputo verbrachten. Aber dafür nahm er sein Dienstfahrzeug. Anscheinend wegen dem Neid seiner Kollegen. Irgendwie mussten sie ihn beobachtet haben, dass er uns ständig mit seinem Privatwagen durch die Gegend gondelte.

Zurück im Hotel.
In einem der vielen Slums von Maputo

Unser Taxifahrer war überrascht, als wir ihn baten, uns einmal in ein Armenviertel der Stadt zu fahren. Er erzählte uns auf der Fahrt dorthin folgendes: "In den vielen Slums vor den Toren der Stadt sei es einmal erwähnt, dass die Kriminalität längst nicht so hoch ist, wie viele vielleicht denken. Wie Sie vielleicht wissen, ist die Kriminalität drüben in Südafrika, allen voran in Johannesburg, deutlich höher. Selbst das deutsche Auswärtige Amt warnt mehr vor Reisen nach Südafrika, immerhin beliebtes Touristenland, als vor Mosambik. In Armenvierteln" (wie auf obigen Bildern zu sehen), "kann man sich, zumindest tagsüber, uneingeschränkt bewegen. Natürlich sollte man gesunden Menschenverstand walten lassen und sein Glück nicht herausfordern. Mosambikaner sind zudem, das muss auch mal gesagt werden, ausgesprochen freundliche Menschen". (Trotzdem verzichteten wir darauf Bilder von uns zu machen). Unser freundlicher Fahrer hatte viel Verständnis, dass wir noch ein paar andere Sehenswürdikeiten sehen wollten. Er fuhr uns zu unserem Hotel, wartete geduldig auf uns und fuhr uns dann ans Natural-History-Museum. Er wurde dafür von uns fürstlich belohnt. Ich glaube, dass er noch nie solch großzügige Fahrgäste gehabt hatte wie uns.

Nachdem wir umgekleidet waren fuhren wir zum Natural Museum.
Lange standen wir nicht alleine, da kamen schon die Besucher.
Auf der Heimfahrt ins Hotel besuchten wir noch das alte Fort.
Und selbstverständlich machte unser Fahrer noch ein Foto von der alten Kanone.
Mit dieser Aufnahme beendeten wir unseren Aufenthalt in Maputo.
Resümee:

Obwohl der Bürgerkrieg und die Überflutungen schon lange der Vergangenheit angehören, zieht Mosambik nur wenig Touristen an. Die Infrastruktur ist noch am Aufbau, dennoch hat die ehemalige portugiesische Kolonie viel zu bieten. Der 2500 km lange Küstenstreifen, übersät mit Kokospalmen und perlweißen Stränden und dem immer warmen Indischen Ozean machen Mosambik zu einem Paradies für Strandgänger und Wassersportler. Die Koralleninseln des Bazaruto Archipel – mit beeindruckenden Sanddünen, Süßwasserseen voller Krokodile und Savannen mit 164 Vogelsorten – und des Quirimbas Archipel – mit den Riffen der Sankt Lazarus Bank als Hauptattraktion – sind der Traum eines jeden Tauchers, Sportfischers oder Naturliebhabers.

Einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und Geschichte Maputos gibt der Historiker Rainer Grajek in seinem Buch "Berichte aus dem Morgengrauen. Als Entwicklungshelfer der DDR in Mosambik". Dabei geht er von der Entdeckung der Bucht von Maputo durch den Portugiesen João da Nova in den Jahren 1501/1502 aus. Er beschreibt detailliert die Entwicklungsstadien des Ortes aufgrund der Handelstätigkeit verschiedener Nationen und spannt den Bogen über die Erringung der Unabhängigkeit bis hin zur Situation der Stadt im Jahr 2005.

Von unserem Fahrer verabschiedeten wir uns gesondert mit einem besonderen Geschenk. Da wir nun wirklich keine armen Leute waren, sondern über reichlich Geld verfügten, welches wir in unserem gesamten Leben nie verbrauchen würden, gaben wir ihm, im Beisein seiner Familie (er hatte 6 Kinder) die er uns bei unserem Abschied vorgestellt hatte, einen Scheck in nicht unbeträchtlicher Höhe, so dass er sich ein eigenes Haus kaufen konnte. Der Mann war so gerührt, dass er weinte...Er bedankte sich überschwänglich, wünschte uns alles Liebe und alles erdenklich Gute, Gottes Segen und eine glückliche Heimfahrt. "Bleiben Sie, Madame, und Sie guter Mann, allzeit gesund".

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