In Rom hat jeder Stein seine Geschichte. Es gibt unzählige Steine und unzählige Geschichten. Ganze Bücher könnte man allein über römische Brunnen, römische Plätze, Brücken und Treppen schreiben. Die edelste der Treppen, die "Spanische Treppe" - hier in einer Nachtaufnahme -, gilt als Treffpunkt der Verliebten.
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In der warmen Jahreszeit stehen am Fuss der Spanischen Treppe drei Blumenstände. Eine Römerin kann sie benutzen, um dem Mann, der dort auf sie wartet, durch die Blume ihre Zuneigung kundzutun. Wenn sie die schneeweissen Marmorstufen hinuntergeht und sich dem linken Kiosk zuwendet, heisst das "Ja". Der Weg am rechten Blumenstand vorbei bedeutet "Nein". Geht die Dame aber zielstrebig auf den mittleren Kiosk zu, meint sie "Vielleicht".
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Es heisst, man brauche ein Leben, um Rom kennenzulernen. Aber jeder, der in die Ewige Stadt kommt, fühlt sich, als habe er sein Lebtag hier verbracht. Der englische Dichter Longfellow nannte Rom "die einzige Stadt, die vollkommene Befriedigung gewährt". Unzählige "Wahlrömer" sind ihrem Zauber erlegen. Sie kamen als Ausländer, als Vertreter von Regierungen und Firmen, und quittierten lieber ihren Dienst, als sich anderswohin versetzen zu lassen, weil sie ohne das eigenartig helle römische Licht nicht mehr leben konnten. Unzählige Dichter haben es besungen, unzählige Maler mit dem Pinsel festgehalten.
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