Das römische Nachtleben spielt sich, zumindest an lauen Sommerabenden, im Freien ab. Dann sind die Altstadt, der Campo de Fiori, die Piazza Navona und die Straßen rund um das Pantheon voller Flaneure. Im Herzen der römischen Altstadt finden sich die meisten Bars, Cafés und Restaurants, die Luft sirrt und summt von Gesprächen und Lachen, Künstler und Alleinunterhalter geben ihr Können zum Besten. Jede Menge Nightlife gibt es zudem im Szeneviertel Testaccio. Hier drängen sich Kneipen, Musikclubs, Diskotheken und kleinere Theater.

Mitunter werden die Schätze der Vergangenheit zur drückenden Last. Rom hat Probleme, Verkehrsprobleme vor allem. Es ist eine Bürokratenstadt. Das Heer der Verwaltungsbeamten, der Verbands- und Wirtschaftsfunktionäre, das Personal der öffentlichen Dienste und zweier diplomatischer Korps (eins bei der Republik Italien, eins beim Heiligen Stuhl) machen mit ihren Familien die Hälfte der drei Millionen Einwohner aus. Sie alle wollen ebenso wie Roms Künstler und Filmleute als "signorile", als rein gelten. Dazu gehört, sich unbedingt im eigenen Wagen zu bewegen. Diese Einstellung und das steinerne Erbe der Römer bescherten den Strassen Roms das grösste Verkehrschaos der Welt.

Erträglich ist es nur im Sommer, wenn die ganze Stadt den Touristen - und den Katzen gehört. Nur eine erweiterte Untergrundbahn und unterirdische Strassentunnel könnten auf die Dauer verhindern, dass Rom erstickt. Sie kommen aber im Bau nur langsam voran. Denn mit Roms Unterwelt hat es seine eigene Bewandtnis. Dauernd muss beim Buddeln auf die Historie Rücksicht genommen werden, das heisst auf alles, was dem Denkmalspfleger wichtig erscheint.

Und doch - was Goethe in der "Italienischen Reise" schrieb, gilt noch immer: "Es ist nur ein Rom in der Welt und ich befinde mich hier wie der Fisch im Wasser. Man müsste mit tausend Griffeln schreiben, was soll hier eine Feder."

Zeittafel von Rom vor Christus

753 vor Chr. sagenhafte Gründung Roms.
Um 510 Vertreibung des letzten Königs. - Errichtung der Republik.
451/450 Zwölftafelgesetze.
390 Plünderung Roms durch die Gallier.
287 Ende des Ständekampfes zwischen Patriziern und Plebejern.
Bis 282: Rom erringt Herrschaft über Mittel- und Unteritalien.
264-201 Rom besiegt Kartahgo und wird Vormacht im westlichen Mittelmeergebiet.
200-133 Rom erobert Griechenland und die Provinz Asia (das westliche Kleinasien); Vormachtsstellung auch im östlichen Mittelmeerraum.
133/123 Die Volkstribunen Tiberius (133) und Gaius (123) suchen nach einer Lösung der aufgehäuften sozialen Probleme.
107 Marius wird Konsul, Einrichtung einer Berufsarmee.
102/101 Marius besiegt Kimbern und Teutonen.
88-31 Bürgerkriege erschüttern die Republik.
49-45 Cäsar siegt im Bürgerkrieg und erringt die Alleinherrschaft.
44 Ermordung Cäsars
27 Oktavian (Augustus) begründet den Prinzipat.
Zeittafel Roms nach Christus

98-117 größte Ausdehnung des römischen Reiches unter Kaiser Trajan.
313 unter Kaiser Konstantin dürfen Christen ihre Religion öffentlich bekennen.
330 Konstantinopel wird Hauptstadt des römischen Reiches.
391 Christentum wird Staatsreligion.
395 Teilung des Reiches in eine west- und eine oströmische Hälfte.
410 Plünderung Roms durch die Westgoten Alarichs.
476 Absetzung des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustus durch den germanischen Heerführer Odoaker.

Die Überreste des antiken Rom beeindrucken durch ihre Größe und ihr Stehvermögen; das Pantheon, die größte freitragende Kuppel der Welt, ist in ausgezeichnetem Zustand, das Forum Romanum, Machtzentrum des Römischen Weltreiches, zeigt seine gewaltigen Umrisse. Ein Machtzentrum anderer Art, der Vatikan, zieht mit dem wunderbaren Petersdom und seinen wertvollen Kunstsammlungen nicht nur gläubige Katholiken an. Vielleicht lässt der kleine Staat etwas Lebhaftigkeit vermissen. Die findet man aber garantiert in der Altstadt: Auf der Piazza Campo dei Fiori treffen sich die Römer zu einem Schwätzchen, oder sie essen in einer der gemütlichen Tavernen, flanieren vor den Geschäften der bekanntesten Designer in der Via Condotti. Sehenswert sind auch unzählige andere Piazze, Kirchen, Quartiere oder Gärten, die Kunstwerke des Michelangelo nicht zu vergessen. Um sich die Rückkehr nach Rom zu sichern, sollte man es nicht versäumen, der Fontana di Trevi ein Münzen-Opfer zu bringen!

Auf dem Weg in den Vatikan
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Besuch im Vatikan