Das Ernst Maruschka - Märchen
Fahrt nach Ungarn und Krönung zum Königspaar
Sissi gewährt Graf Gyula Andrassy eine Privataudienz.

Später beim Bankett erkennen auch die anderen ungarischen Grafen die Kaiserin als ihre Kaiserin an und laden das Kaiserpaar nach Ungarn ein, wo beide als König und Königin gekrönt werden sollen.

Mit allem Pomp früherer Jahrhunderte erfolgte am 8. Juni 1867 in der Matthiaskirche von Buda (vorher deutsch als Ofen bezeichnet, später rechtsufriger Teil von Budapest) die feierliche Krönung des Königs und der Königin Elisabeth, die sich in besonderer Weise für den Ausgleich eingesetzt haben soll. Das Königspaar erhielt anlässlich der Krönung vom ungarischen Staat Schloss Gödöllö zur persönlichen Disposition. Damit war die Versöhnung der Magyaren mit der Dynastie besiegelt. Die heimgekehrten Flüchtlinge schlossen sich ehrlich der neuen Ordnung der Dinge an, das Volk bestätigte bei jeder Gelegenheit seine Loyalität, und der Reichstag, in welchem die gemäßigte Deakpartei zunächst noch die entschiedene Mehrheit hatte, nahm 1868 bereitwilligst das Wehrgesetz in der Fassung der Regierung an, nicht nur das stehende Heer, sondern vorerst auch die Landwehr wurde unter den Befehl des Reichskriegsministeriums gestellt, die letztere jedoch als Honvedarmee unter dem Kommando von Erzherzog Joseph besonders organisiert.

Sissi winkt dem ungarischen Volk zu und steht zur Krönung bereit.
Sissi wird zur ungarischen Königin gekrönt.
Franz Joseph I.ist nun König und Elisabeth Königin von Ungarn.
Das war die echte Krönungsfeierlichkeit vor 125 Jahren in Ungarn.
Graf Gyula Andrássy versichert seiner Königin und ihrem Mann seine uneingeschränkte Loyalität und Treue.

Am 17. Februar 1867 wurde Graf Gyula Andrássy von Franz Joseph I. zum ungarischen Ministerpräsidenten berufen. Dem Reichstag, wie der Landtag nun wieder hieß, wurde am 18. Februar 1867 die Wiederherstellung der Verfassung von 1848, für welche nur wenige Modifikationen ausbedungen wurden, angezeigt. Zwei Tage später bildete Graf Andrássy seine Regierung. Siebenbürgen und das Banat wurden wieder mit Ungarn vereinigt. Am 27. Februar 1867 wurde der ungarische Reichstag wiederhergestellt. Am 15. März leistete Graf Andrássy mit seiner Regierung in Ofen König Franz Joseph I. den Treueeid.

Nicht zu vergessen der stets ausgelassene und etwas schusselige - genauso wie auch auf Madeira, und verliebte Oberst Böckel auf der Suche nach einer Frau. Hier beim Tanz bei ungarischer Musik.

Eines der äußeren Symbole des Ausgleichs war der jährliche mehrwöchige Aufenthalt des Kaisers und Königs Franz Joseph I. in Buda (später Budapest). Als König von Ungarn residierte er auf der Budaer Burg und nahm in dieser Zeit – in ungarischer Sprache und in eine ungarische Uniform gekleidet – mit den Ministern des Königreiches Ungarn und dem königlichen ungarischen Reichstag seine ungarischen Ämter wahr. Seine Gattin, Kaiserin und Königin Elisabeth (ungar. Erzsébet királyné), verkehrte oft in der ungarischen Hocharistokratie und hielt sich gern in Schloss Gödöllö bei Budapest auf, das dem Königspaar vom ungarischen Staat zur Verfügung gestellt worden war.

Kaiserin und Königin Elisabeth verkehrte oft in der ungarischen Hocharistokratie und hielt sich gern in Schloss Gödöllö bei Budapest auf, das dem Königspaar vom ungarischen Staat zur Verfügung gestellt worden war.

Erzherzogin Sophie läßt noch immer keine Gelegenheit aus, um Spannungen in der glücklichen Ehe des österreichischen Kaiserpaares hervorzurufen. Während dringende Staatsgeschäfte Franz Joseph in Wien festhalten, fährt Sissi nach Ungarn. Mit Unterstützung des ihr treu ergebenen Grafen Andrassy gelingt es Sissi, den revolutionären Grafen Batthyani für die österreichische Krone zu gewinnen. Inzwischen unterrichtet Sophie ihren Sohn von Gerüchten, die von einer unstatthaften Neigung des Grafen Andrassy zu Sissi sprechen. Der Kaiser glaubt kein Wort und fährt seiner Frau entgegen. Das Wiedersehen mit Franz Joseph wird zum offiziellen Anlaß. Mit einem glanzvollen Auftritt auf dem Markusplatz in Venedig findet der Besuch, der unter einem ungünstigen Stern begann, ein glückliches Ende...

Das Kaiserpaar trifft in Venedig ein, wo es zunächst kühl empfangen wird.
Wohlgesonnen ist man dem österreichischen Kaiserpaar in Venedig nicht - noch nicht...
Die Stimmung in der Bevölkerung ändert sich jedoch schlagartig, als Sissis Tochter entgegenkommt,
Die kinderliebenden Italiener jubeln, die politische Lage momentan ausser acht lassend, einstimmig...
"Viva la Mama, viva la Mama, viva la Mama!"
Die Kaiserfamilie ist glücklich über diesen Ausgang. Franz Joseph I. salutiert der Bevölkerung.

Was im Film nicht zu sehen war: Sissi erkrankte wieder an einer Lungenentzündung und erholte sich auf Corfu im Palais Achilleion.

Kaiser Franz Joseph ist unglücklich weil seine geliebte Frau erneut erkrankt ist..
Das Palais Achilleion mit den neun Musen auf der griechischen Insel Corfu.

Das Achilleion ist ein Palast auf Korfu bei Gastouri, etwa sieben Kilometer südlich der Inselhauptstadt Korfu, den die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) in den Jahren 1890–1892 erbauen ließ. Das Achilleion wurde auf dem Grundstück des bekannten Korfioten Petros Brailas-Armenis (eines Freundes Sisis) nach seinem Tod errichtet. Benannt wurde es nach Achilleus, den Sisi wegen seiner Kraft bewunderte. Anfangs setzte sich Sisi mit Theophil Hansen in Verbindung, um den Palast zu entwerfen. Nach ersten Zeichnungen Hansens entschied sie sich jedoch aus unbekannten Gründen für Raffaele Carito (und Antonio Landi) aus Neapel. Carito stellte die Entwürfe bis 1889 fertig. Im Schlosspark ließ sie die 1884 von Ernst Herter geschaffene Marmorskulptur Sterbender Achill aufstellen. Die Einrichtung sowie der pompejische Baustil thematisieren die griechische Mythologie. Im Obergeschoss des Treppenhauses, von der Terrasse aus durch ein Fenster sichtbar, befindet sich ein großes Fresko des österreichischen Malers Franz Matsch aus dem Jahr 1892. Es zeigt den siegreichen Achilleus, wie er, auf einem Streitwagen stehend, den besiegten Hektor vor den Toren von Troja schleift. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1898 besuchte Sisi das Achilleion immer wieder. Ihre beiden Kinder Gisela und Marie-Valerie waren nur einmal dort, ihr Gatte Kaiser Franz Joseph hat es nie besucht. Sisi ließ sich einen Teil der Lebensmittel von Hoflieferanten aus Wien mit der österreichischen Lloyd bringen, bei den Weinen bevorzugte sie hingegen stets griechische. Die Möbelage des Achilleion wurde zum Teil später zurück nach Österreich geschafft, um dort "korfiotische Zimmer" einzurichten, ebenso Tafelgeschirr, Bestecke und Gemälde. Diese Gegenstände wurden von den Erben dann großenteils auf dem freien Markt veräußert.

Der Eingang zum Palais Achilleion.
Aussentreppe des Palais Achilleion.
Sissi auf der Aussentreppe des Palais Achilleion.
Sissi auf der Terrasse des Palais Achilleion.
Zusammenfassung:

1860 litt Elisabeth unter starkem Husten. Den offiziellen Vorwand für die erneute Reise der Kaiserin, die Diagnose einer Lungenkrankheit und die Empfehlung einer Kur auf Madeira, nutzte sie zum Ausbruch aus dem Hofleben und zur ersten ihrer Auslandsreisen, die sie allein unternahm. Kaum in Wien zurück erlitt sie einen schweren Rückfall. Die Ärzte vermuteten "Lungenschwindsucht". Dieses Mal fuhr die Kaiserin nach Korfu im Ionischen Meer. Die Insel gefiel ihr sehr, und später, zwischen 1889 und 1891, ließ sie dort ihr griechisches Schloss im pompejischen Stil erbauen, das Achilleion.

Die "Flucht" vor dem Wiener Hof 1860/61 war der Anfang einer Odyssee, die sie bis zu ihrem Tod fortführen sollte. Neben Europa bereiste sie Kleinasien und Nordafrika, ab 1867 besonders häufig Ungarn, ihre Lieblingsinsel Korfu und Großbritannien. Sie reiste 1885 auch in das Osmanische Reich, um dort die von Schliemann entdeckten Reste des antiken Troja zu sehen. Als Elisabeth nach fast zweijähriger Abwesenheit an den Wiener Hof zurückkehrte, war sie von einer als schüchtern und blass geltenden jungen Frau zu einer selbstbewussteren Monarchin geworden, die ihre Anmut durch Haltung in Szene setzte und Forderungen stellte. In dieser Zeit entstanden die Porträts von Franz Xaver Winterhalter. Das als am bekanntesten geltende ist das Gemälde aus dem Jahr 1865, das Elisabeth in Hofgala mit Diamantsternen im Haar vom Hofjuwelier A. E. Köchert zeigt. Dennoch fühlte sich Elisabeth nie wohl bei Hofe in Wien und nutzte jede Gelegenheit, um der Etikette auszuweichen. Mit den Jahren war sie zunehmend abwesend. Die Zeitgenossin Fürstin Nora Fugger beschrieb die Kaiserin in ihrer Biographie: Die Repräsentationspflichten lasteten schwer auf der Kaiserin, die Diamantkrone drückte ihr Haupt. Jede prunkvolle Veranstaltung, jedes Hoffest war ihr ein Greuel. Es war auch immer etwas Gezwungenes in ihrem Wesen, wenn sie an den Hoffestlichkeiten teilnahm. [...] Die Kaiserin entzog sich immer mehr der Gesellschaft, auch den Blicken des Volkes.

Franz Joseph hatte sich längst an die Abwesenheit seiner Frau gewöhnt. Um seine Einsamkeit zu lindern, arrangierte die Kaiserin 1885 die Bekanntschaft ihres Mannes mit der Schauspielerin Katharina Schratt. Schratt wurde fortan Ansprechpartnerin und Vertrauensperson des Kaisers. Diese Freundschaft wurde durch die Kaiserin vor jedem Skandal bewahrt und ausdrücklich gefördert. Auch nach Elisabeths Tod blieb die Freundschaft des Kaisers zu Katharina Schratt aufrechterhalten, jedoch wurde sie nie wieder so intensiv, wie sie zu Elisabeths Lebzeiten gewesen war, die diese Beziehung überwacht hatte. Kaiser Franz Joseph genoss jeden seltenen Besuch Elisabeths bei Hof und blieb ihr zeitlebens mit großzügiger Nachsicht ergeben. Während sie durch Europa reiste, entstand zwischen dem Kaiserpaar ein umfangreicher Briefwechsel, der teilweise erhalten ist. Seitens des Kaisers wird vor allem seine Sorge um Gesundheit und Sicherheit Elisabeths deutlich. Er, der Schifffahrten nicht mochte, besuchte sie nie in ihrem Palast, dem Achilleion, sondern reiste meist in Zivil nach Cap Martin, einen der liebsten Aufenthaltsorte Elisabeths an der französischen Riviera. Gräfin Irma Sztáray berichtet vom harmonischen Beisammensein der Majestäten, von zahlreichen Ausflügen, Frühstücksessen in Hotels sowie einem Besuch Kaiser Franz Josephs im Casino von Monte Carlo.

In Abwesenheit des Kaisers setzte Kaiserin Elisabeth ihr gewohntes Leben fort: Stundenlange Gewaltmärsche in den abgelegensten Gegenden und tagelange Schifffahrten auf ihrer Jacht quer durch das Mittelmeer - selbst bei stürmischem Wetter. Dabei leisteten ihr vor allem ihre Hofdamen und griechischen Vorleser Gesellschaft, die sie mit Werken antiker Schriftsteller sowie französisch- und englischsprachiger Literatur unterhielten. Elisabeth nahm das Studium des Alt- und Neugriechischen sehr ernst und sprach Zeitgenossen zufolge besser Griechisch als alle deutschen Königinnen von Griechenland. Sie übersetzte unter anderem Theaterstücke wie jene von Shakespeare ins Neugriechische. Griechenland wurde laut Aussagen ihres Vorlesers Constantin Christomanos zur "Heimat ihrer Seele". 1888 ließ sie sich einen Anker auf ihre Schulter tätowieren.

Sissis Statement