Überblick auf Sofia.
Wir vor der Alexander Nevski Kathedrale.

Die Alexander-Newski-Kathedrale im Zentrum von Sofia, ein Prachtwerk der Kirchenbaukunst, ist der augenfälligste Beweis bulgarischer Dankbarkeit den Russen gegenüber. Sie wurde nach 1878 zum Andenken an die Befreiung von den Türken errichtet. Die Türken sind längst vergessen. Die Dankbarkeit blieb.

Manchmal darf man sogar mal bei ihnen stehen,
wenn man ihnen nicht gerade ím Weg steht.

Hier und da erinnern in Sofia dekorative Minaretts zwischen den noch spärlich spriessenden Hochhäusern an die fünfhundert jährige Türkenbesetzung. Ein Volk, das ein halbes Jahrtausend von fremder Kultur beherrscht wird und überlebt, ist ein Wunder. Die Bulgaren schafften es. Kein Wunder, daß sie schworen, ihren Befreiern vom Türkenjoch, den Russen, ewig dankbar zu sein. Hinter der vielzitierten Moskauhörigkeit der "Preussen des Balkans" steckt mehr als die Geschichte der Nachkriegszeit. So ist es zu erklären, daß Iwan, der Vielkritisierte, in Sofia tatsächlich Onkel Iwan ist und der gefeierte Befreier.

Hier wurden wir gerade Zeugen einer Wachablösung...

Der Bulgarienbesucher kann unter den goldenen Kuppeln der Alexander-Newski-Kathedrale das vielleicht eindrucksvollste Schauspiel erleben, das Sofia zu bieten hat. Sechs Popen und ein großer Chor inszenieren jeden Morgen mit echt bulgarischen Bässen ein einmaliges Musikfestival mit Stimmen wie aus dem Opernchor, Solisten wie im Konzertsaal.

...und hier und oben einer folgenden Militärparade durch Sofia.
Ja, es ist das Bukarester Volkstheater und die Musikhalle,
aber eine Arie habe ich nicht geschmettert.

Die Bulgaren waren schon immer ein musikalisches Volk. Wenn im Restaurant Musik fehlt, schmeckt ihnen das Essen nicht. Auf dem Boulevard Ruski in Sofia gibt es die einzige "Schule für Schlagersänger" auf der Welt. Die jungen, auf Staatskosten für die leichte Muse ausgebildeten Sänger und Sängerinnen sind längst ein echter Exportschlager geworden. Im Sommer werden sie an die Erholungszentren der Schwarzmeerküste abkommandiert, um die Touristen zu unterhalten. Im Winter reisen sie durch den ganzen Ostblock. Die Sofioter sind stolz auf ihre Nachtigallen.

Sofia heißt die Stadt erst seit dem 14. Jahrhundert. Die Thraker nannten sie Serdica, die Römer Ulpia Serdica. Von den aus der Donauebene eingewanderten Slawen wurde sie Serdetz genannt.

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Sofia - Die saubere Stadt