Lazarus Bendavid - der Kriminalist!

Herr Lazarus Bendavid (1762-1832) lebte in Berlin als Philosoph und Mathematiker, war Direktor der jüdischen Freischule und überhaupt den Realitäten offen: er war auch Redakteur der angesehenen Spenerschen Zeitung. Zeitgenossen berichten über Bendavid; daß er ein als "Gelehrter und Philosoph bekannter Jude" war, dem der Nachweis gelungen sei, "daß die Stiftshütte zu Moses Zeiten einen ziemlich vollständigen Apparat elektrischer Instrumente enthalten und überdies auch Wirkungen geäußert habe". Lazarus Bendavid war nicht nur ein kluger Mann, er war seiner Zeit auch weit voraus. Hatte er als orthodoxer Jude im Buch Sohar gelesen? War ihm dort der "Urahn der Tage" über den Weg gelaufen? Hatte er ihn stutzig gemacht? Gab er sich mit den ihm bekannten Recherchen nicht zufrieden? Natürlich wußte er, daß der Zutritt zu Stiftshütte nur einem festgesetzten, genau definierten Kreis von Personen gestattet war und daß selbst die Hohepriester nicht täglich die Stiftshütte betreten durften. Denn die Stiftshütte hatte es in sich: sie war gefährlich! Lebensgefahr muß nach den Talmudisten immer mit diesem Gange in das Allerheiligste verbunden gewesen sein; der Hohepriester trat ihn stets mit einer gewissen Ängstlichkeit an und machte sich einen guten Tag, wenn er glücklich zurückkam."

"So sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: "Schicket die Lade des Gottes Israel wieder fort, dass die heimkehre und nicht uns und unser Volk töte! Denn es war eine tödliche Bestürzung über die ganze Stadt gekommen; die Hand Gottes lastete schwer auf ihr. Die Leute aber, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen, und das Wehgeschrei der Stadt stieg empor zum Himmel." Sieben Monate lang waren die Philister im Besitz des Teufelsdings. Dann wollten sie die Beute nur noch loswerden. Sie lud den Kasten auf einen Wagen, spannten zwei Kühe davor und peitschten die brüllenden Viecher bis an die Grenze von Beth-Semes. Morgens, als die Leute von Beth-Semes ins Tal kamen, um Weizen zu ernten, sahen sie den Wagen mit der Lade. Sofort schlachteten sie die Kühe, und dann riefen sie die Leviten-Priester herbei, die als einzige mit der Lade umzuge­hen wußten. Schrecklicherweise kamen noch 70 junge Leute um, die keine Ahnung von der Gefahr der Lade hatten: sie waren, neugierig, wie Kinder sind, zu nah an die gefährliche Fracht herangekommen, da "erschlug sie der Herr."

Besitzwechsel!

Der Krimi verkompliziert sich. Die Bundeslade wechselte die Besitzer! Nach einem gewonnenen Krieg konfiszierten die Philister, ein hebräischer Stamm westlicher Herkunft, die Lade des Herrn. Sie hatten beobachtet, wie wichtig den Israeliten die geheimnisvolle Apparatur war und erwarteten sich Vorteile von deren Besitz. Doch die Philister hatten keine Gebrauchsanweisung bekommen, sie kannten sich mit dem Ding nicht aus. Jedenfalls sahen sie sich nur eine Weile an, wie alle Leute, die in die Nähe der Lade kamen, erkrankten oder starben. Sie begannen, das requirierte Ge­rät - wie einen bösen schwarzen Peter - von Ort zu Ort zu verschieben, aber überall passierte dasselbe: Gaffer, die in die Nähe der dubiosen Beute kamen, wurden von Beulen, Schuppen und Haarausfall betroffen; ob Kinder oder Erwachsene, alle überkam das große Erbrechen, und viele gingen auf gräßliche Weise ein. Richter Samuel beobachtete es:

Tatobjekt wieder bei den Konstrukteuren!
Die Bundeslade

Nun war die Lade wieder in Besitz ihrer Konstrukteure, und sie hatten sie wieder in Gewalt. Im doppelten Sinne des Wortes. Aber: wir wissen immer noch nicht, was denn diese Apparatur eigentlich war. Der Krimi geht weiter, aber eine Lösung zeigt sich an. Denn: 1978 erschien in London das Buch 'THE MANNA­MACHINE', eine Gemeinschaftsarbeit des Naturwissenschaftlers George Sassoon und des Ingenieurs Rodney Dale. Die britischen Forscher hielten sich an die so exakte Sohar- Beschreibung des "Urahn der Tage", die sie aus heutigem technischen und biologischen Wissen interpretierten und nachkonstruierten. Sie stellten fest, daß es sich bei der Bundeslade de facto um eine technische Apparatur gehandelt hat - wie auch Bendavid annahm -, die die Israeliten auf ihrem Wüstentreck mit einem eiweißhaltigen Nahrungsmittel, dem Manna, versorgte.

Fahndungsfortschritt!!

Nun sind die Ermittlungen einen Riesenschritt vorangekommen: Bundeslade = Urahn der Tage = Mannamaschine. Eine Rechnung - irrtumsfrei wie das kleine Einmaleins! Da Technik nicht gerade ein besonderes Anliegen der Theologen ist, könnte man sie nun aus dem Kriminologenteam herausnehmen. Dies ist nun evident:

1. Die Bundeslade war keineswegs das Allerheiligste, sondern Behälter für eine Maschine, die Nahrungsmittel herstellte.

2. Es durften nur "Auserwählte" in ihre Nähe kommen, nämlich die, die sich in ihrer Bedienung auskannten.

3. Unbefugte wurden versehrt, krank oder starben, weil die Maschine hochgradig radioaktiv strahlte.

So stellt sich der "Fall Bundeslade" aus den gewonnenen Erkenntnissen dar:

Außerirdische hatten aus uns nicht bekannten Gründen ein Interesse daran, eine Gruppe von Menschen von der Umwelt abzusondern und über zwei Generationen jeglichen Kontakt mit dem "Rest der Menschheit" auszuschließen. Über ihren Mittelsmann, einen Propheten, befahlen sie den Abzug der bevorzugten Gruppe aus der Zivilisation. Mose - es kann auch ein anderer Auserwählter gewesen sein - führte die Israeliten durch die Wüste. Die Außerirdischen hielten dem wandernden Volk die Feinde anfänglich vom Leib, denn die heranrückenden Ägypter wurden buchstäblich ersäuft: "Die Wasser strömten zurück und bedeckten die Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgefolgt war, so daß nicht einer von ihnen am Leben blieb."

Himmlische Logistig!!

Das FBI, wie jede andere qualifizierte Fahndungsbehörde würde theologische Annahmen, die zur Erklärung herangezogen werden, als gegen jede Vernunft "gebürstet" abweisen. Da wird nämlich argumentiert, die Israeliten wären bei Ebbe durch ein Schilf- oder Wattenmeer marschiert, derweil die ihnen folgenden Ägypter vom zurückflutenden Wasser der Flut überrascht worden seien. Man mag dem auserwählten Volk manche besondere Begabung zugute halten, aber man kann den Ägyptern, die als erste das Jahr in 365 Tage einteilten, die sie aus der Beobachtung der regelmäßig einsetzenden Nilschwelle gewannen nicht unterstellen, sie hätten über Ebbe und Flut nicht mindestens genauso Bescheid gewußt wie die Israeliten. Nein, die Ägypter rannten nicht blindlings ins Verderben! Sie wurden von geheimnisvollen "Engeln" absichtlich irregeführt - durch eine Feuersäule:

Marschrichtung: Feuersäule!

Da machte der Engel Gottes sich auf, der vor dem Heer Israels einherzog, und trat hinter sie, und die Wolkensäule vor ihnen ging weg und stellte sich hinter sie. Und jener kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels zu stehen. Es geschah aber, daß die Wolke sich verfinsterte, da zogen sie während der Nacht hindurch, so daß während der ganzen Nacht keiner dem anderen nahe kam. Bei dieser 'Wolke' hat es sich nicht, was auch zu erörtern wäre, um eine meteorologische Zufallserscheinung gehandelt. Mose vermerkt ausdrücklich, daß die "Wolkensäule" Führungssignal für die Israeliten war:

"Der Herr aber zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie bei Tag und bei Nacht wandern könnten. Nie wich die Wolkensäule am Tage und nie die Feuersäule bei Nacht von der Spitze des Zuges." Meteorologische Zufallserscheinungen pflegen sich für Momente, für Minuten, meinetwegen Stunden, zu zeigen, nicht aber über Monate und viele Jahre. Diese Erklärung hält einer Prüfung nicht stand. Da wir nicht die Spur eines einzelnen oder einiger Israeliten verfolgen, haben wir es verhältnismäßig einfacher als Kriminalisten, die eine nur schmale Fährte aufdecken müssen. Vor uns liegt der breite Weg eines Riesentrecks, der sich langsam durch die Wüste schob. Die Feinde waren vernichtet, es war freie Bahn. Trotzdem blieb es ein ungeheures Wagnis, Tausende, Frauen, Kinder, Greise, Männer und Jugendliche durch ein Gelände zu führen, in dem man sich weder von wildwachsenden Früchten noch von Wildbret ernähren konnte. An mangelndem Nachschub scheiterten sogar moderne Heere! In den Heißwüsten mit ihrer lebensfeindlichen Umwelt schwanken die Temperaturen zwischen + 58° C und -10 °C. Die jährlichen Niederschläge erreichen im Schnitt kaum 10 cm. Die Natur ließ nichts gedeihen, mit dem der Hunger des Riesenheeres hätte gestillt werden können. Trotzdem wagte Anführer Mose den Marsch seines Volkes durch die endlose, glühend heiße Wüste.

Wer versorgte das Volk Israel mit Nahrung?

Die Außerirdischen halfen, und Mose wußte es. Denn "der Herr", der ihm im "brennenden Dornbusch" erschienen war, zeigte ihm eine Apparatur, die für alle Jahre der Wanderung die Nahrungssorgen beheben würde. Es war eine wunderbare Maschine. Während sie aus dem Tau der Nacht Wasser speicherte, mischte sie ihn mit einem mikroskopisch kleinen Typ der Grünalge (Chlorella) und produzierte Nahrung in jeder notwendigen Menge. Es soll zwar Beschwerden über den immer gleichen Speisezettel gegeben haben, aber Hunger mußte niemand leiden. Darauf konnte Mose verweisen, als man rebellierte. Die Nahrungssynthese aus Tau und Grünalgen erfolgte mittels Bestrahlung. Bestrahlung benötigt Energie. Woher sollte man sie in der Öde der Wüste nehmen? Was konnte das für eine Energiequelle sein, die 40 Jahre lang nicht versiegte? Heute können wir die Fragezeichen streichen. Es kann aus unserer Kenntnis der technischen Möglichkeiten nur ein Mini-Kernreaktor gewesen sein. Reaktoren dieser Art gibt es, sie sind längst im Einsatz. Seit dem Februar 1978 wissen wir es offiziell.

Mini-Reaktor in Kanada abgestürzt!

Der russische Spionage-Satellit "Kosmos 954" stürzte in Kanada in den Weiten um den Großen Sklavensee ab. Das Strategische Bomberkommando der US-Air-Force bekam Alarm. An die in den Weltmeeren operierenden U-Boote gingen chiffrierte Meldungen und Befehle. Die Mannschaften der Raketenstationen bekamen Ausgangssperre. Die roten Telefone im NATO-Bündnis liefen heiß. An Bord trug "Kosmos 954" über 45 kg radioaktives Uran 235, eine Energiequelle, die nach Ansicht von Experten 1000 und mehr Jahre lang strahlen und Land und Menschen mit radioaktiven Giftwolken verseuchen kann. Beim Absturz von "Kosmos 954" war der Reaktor durch die Reibungshitze geschmolzen, seine tödliche Fracht frei geworden. Nach freundlichem Shakehands der Politiker wurde Entwarnung gegeben. Sie haben mit ihrem Händeschütteln die radioaktiven Strahlen nicht beseitigt, lediglich die politische Brisanz entschärft.

Nur kurze Zeit später verlautbarte die indische Regierung, das amerikanische CIA habe schon vor Jahren durch hochqualifizierte Bergsteiger am Himalaya einen Mini-Reaktor anbringen lassen, als nie versiegende Energiequelle für Geräte, die Lauschoperationen nach China hinein nonstop vornehmen. Mini-Reaktoren setzen Energie durch Plutonium-Zerfall frei, es wird Strahlungsenergie direkt in Elektrizität umgewandelt - ein anderes Verfahren also als das der großen Atomkraftwerke, die schweres Wasser und Kernbrennstäbe einsetzen. Der Mini-Reaktor strahlt. Er ist zwar gefährlich, wirkt aber nicht tödlich, sofern man sich nicht zu lange in seiner Nähe aufhält. Schließlich trugen ja die kühnen Bergsteiger so ein Ding auch auf den Himalaya und kamen heil zurück.

Mini-Reaktoren sind, zum Beispiel, als Energiequellen in zukünftigen Raumschiffen unerläßlich. Ein Apparat, der aus Wasser und Grünalgen durch Bestrahlung ein nahrhaftes Eiweißnahrungsmittel produziert, wird auch für interstellare Raumfahrt von größter Wichtigkeit sein. Ich bin mir sicher, daß die Entdeckungen der Briten Sassoon-Dale längst von Raumfahrtexperten unter die Lupe genommen werden. Eine Mannamaschine an Bord - die Frage des Grundnahrungsmittels der Raumfahrer ist gelöst. Die Lade, die "der Herr" dem klugen Mose auf dem heiligen Berg zeigte, durfte offensichtlich nicht im Freien stehen. Vielleicht war sie vorm Treibsand der Wüste zu schützen, vielleicht schadeten ihr die hohen Hitzegrade der Tage, vielleicht sollte auch das wandernde Volk nicht erfahren, aus welcher geheimnisvollen Fabrik seine Nahrung bezogen wurde. Jedenfalls wurde eine Lade, ein fugendichter Kasten nach Weisung und Modell drumherumgebaut. Ergo war nicht die Bundeslade die Mannamaschine, sie war lediglich der Behälter, in dem sie aufbewahrt und transportiert wurde. Das Klassenziel war erreicht: der empfindliche Apparat war vor schädigenden äußeren Einflüssen und zugleich vor neugierigen Blicken geschützt. Während langer Rastzeiten wurde um die "Fabrik" herum ein Zelt gebaut, wegen der Gefährlichkeit der Strahlung wurde es nie inmitten des Lagers errichtet: "Mose aber nahm jeweilen das Zelt und schlug es ausserhalb des Lagers in einiger Entfernung vom Lager für ihn (den Herrn) auf, und er nannte es "Zelt der Zusam­menkunft."

Bleiben wir dem Tatobjekt auf den Fersen.

Wir wissen nun schon eine ganze Menge darüber, sogar, wie es funktionierte: Wie Sassoon-Dale dem Buch Sohar folgend unser Objekt rekonstruierten, ergab sich, daß der "Urahn der Tage" zuverlässig an jedem Morgen von sechs aufeinanderfolgenden Tagen das klebrige Nahrungsmittel hervorbrachte, den Markenartikel Manna. Sechs-Tage-Woche. Am siebten Tag wurde die Maschine gereinigt. Diese Überholung war Sache der Leviten, die von Aaron, dem Bruder von Mose, instruiert worden waren. Aaron war mit Mose auf den Berg gestiegen und wohl in einem Schnellkurs ausgebildet worden. Der "Herr" hatte ihn unterwiesen: Da sprach der Herr zu ihm: "geh, steige hinab und komme dann wieder herauf, du und Aaron mit dir, die Priester aber und das Volk sollen nicht vordringen, um zu dem Herrn heraufzusteigen, damit er nicht eine Lücke reiße unter ihnen."

Zwischenbilanz der Fahndung.

Welche Schlüsse sind beim derzeitigen Stand der Untersuchung zu ziehen?

1. Die außerirdischen Begleiter des wandernden Volkes wollten eine Gruppe aus ihrem 'Milieu' herauslösen.

2. Den Außerirdischen stand keine Flotte von Zubringern zur Verfügung, sie hätten sonst den Transport ihrer Schützlinge per Raumschiffen vorgenommen.

3. Die Extraterrestrier waren mit einer ziemlich kleinen Gruppe gelandet. Als ihr Raumschiff auf dem Berg niederging, bekam Mose vom Kommandanten den ausdrücklichen Befehl, einen Zaun um den Berg zimmern zu lassen, damit niemand hereinbrechen könne. "Da sprach der Herr zu Mose: "Steige hinab und warne das Volk, daß sie nicht zu dem Herrn vordringen, ihn zu sehen, sonst müssten viele unter ihnen umkommen..." Mose aber sprach zum Herrn: "Das Volk kann ja nicht auf den Berg Sinai steigen, denn du selbst hast uns gewarnt und gesagt: 'ziehe eine Grenze um den Berg und erkläre ihn für heilig."

Wie ging es weiter?

Was geschah mit der Lade und ihrem mysteriösen Inhalt? Wo ist sie geblieben? Gibt es sie noch? Können wir das Tatobjekt wiederfinden? Wie? Ein solches Monstrum an Umfang und Gewicht kann sich nicht in Luft aufgelöst haben! Setzen wir die Spurensicherung fort.

Der Schilderung des Exodus ist zu entnehmen, daß die Maschine funktionierte, solange sie ordnungsmäßig gewartet wurde. Und nach der Heimkehr ins gelobte Land war sie nicht mehr nötig, denn daheim floß "Milch und Honig", endlich eine Abwechslung im eintönigen Speisezettel. Trotzdem hatte es sich scheinbar herumgesprochen, dass die Heimkehrer bei ihrem Treck ein seltsames Ding zur Verfügung gehabt hatten, das sie mit Nahrung belieferte. Werkspionage setzte ein. Jedes Herrscherhaus wollte die nimmermüde Maschine besitzen. Wir haben Kenntnis genommen vom siegreichen Kampf der Philister über die Israeliten und die Beutenahme der Maschine, die sie der vielen Unfälle wegen in einer Nacht- und Nebelakton zurückbrachten.

Wo blieb die Lade, als die in Beth-Semes abgesetzt worden war? - Die kleine Gruppe der Außerirdischen demonstrierte ihre Überlegenheit mit technischen Tricks - mit der lenkbaren Feuersäule, mit der Ertränkung des ägyptischen Heeres. Mindestens 20 Jahre war sie in einer Hütte abgestellt: - "Da kamen die Leute von Kirjath-Jearim, holten die Lade des Herrn hinauf und brachten sie in Abinadabs auf den Hügel, seinen Sohn Eleasar aber weihten sie ein, dass er die Lade des Herrn hüte. Und von dem Tag an, da die Lade des Herrn in Kirjat blieb, verging eine lange Zeit, verstrichen 20 Jahre; da wandte sich das ganze Haus Israel dem Herrn zu. Eindeutig: die Maschine funktionierte nicht mehr, niemand kümmerte sich um sie, sie geriet in Vergessenheit. Die Lade hat's immer noch in sich!

Tipp vom Schwiegervater:

Erst Saul, der erste König von Israel, der etwa um 1000 v. Chr. lebte, erinnerte seinen Schwiegersohn, König David (1013-973 v. Chr.), wieder an die Lade, die seinerzeit soviel Aufsehens gemacht hatte. Als David sich für das rätselhafte Ding zu interessieren begann, stand es noch in der Hütte Abinadabs, so, wie man sie ihm angeliefert hatte. Das Interesse Davids war geweckt, aber er kam nicht auf die Idee, die Lade an einem würdigen Platz in dem Palast unterzubringen, den er sich gerade errichten ließ. Vielleicht machten ihn die haarigen Geschichten ängstlich, die man landauf, landab erzählte, vielleicht war ihm das Monstrum auch nicht so wichtig, dass er dafür einen eigenen Raum bereitstellen wollte. Es dauerte jedenfalls eine ganze Weile, bis er dem Tipp seines königlichen Schwiegervaters folgte und sich mit 30.000 Mann auf den Weg "nach Baala in Juda machte, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen" Beim Abtransport ereignete sich gleich wieder ein spektakulärer Unfall:

"Und sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und führten sie hinweg aus dem Hause Abinadabs, das auf dem Hügel stand. Ussa und Ahjo, die Söhne Abinadabs, leiteten den Wagen. Ussa schritt neben der Lade Gottes her, während Ahjo vor der Lade herging. Als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Ussa mit der Hand nach der Lade Gottes und hielt sie fest, weil die Rinder sie umwerfen wollten. Da entbrannte der Zorn des Herrn wider Ussa, und der Gott schlug ihn dort, weil er mit der Hand nach der Lade gegriffen hatte, so daß er dort neben der Lade Gottes starb." Ein neues Indiz für die Suche des Apparates zeigt sich an: die 20 Jahre abgestellte Maschine teilte immer noch elektrische Schläge aus! Also strahlte der Mini-Reaktor immer noch Energie ab. Für die weitere Verfolgung des Objekts sehr wichtig! Kleine Pannen wurden überstanden, die Lade samt Inhalt gelangte nach Jerusalem, und König David war darüber so glücklich, dass er einen Freudentanz aufführte:

Er entkleidete sich und sprang splitternackt herum. Nur Besitzerfreude? Oder hoffte er, mit seinem Herrschertanz Jahwe wohlzustimmen, damit er das Gerät wieder in Gang brachte? Wollte er Manna für sein Volk herbeizaubern? Stolz, die Lade zu haben, konnte sich David keineswegs entschließen, sie in seinen Palast zu nehmen, er ließ sie auch in keinem Tempel aufbauen: "Nachdem man aber die Lade des Herrn hereingebracht, stellte man sie an ihren Platz, in das Zelt, das David für sie aufgeschlagen hatte."

Wieder wurde es still um das mysteriöse Objekt. Erst Davids Nachfolger, König Salomo (etwa 965-926 v.Chr.), ließ die Lade im Allerheiligsten, einem besonders abgeschirmten Raum des Tempels, aufstellen. Dort blieb sie volle 300 Jahre über Kriege und Umstürze im israelitischen Reich unangetastet stehen. Während dieser Verweildauer räumten Plünderer mindestens viermal Edelsteine und Goldschätze aus dem Tempel aus - doch die Lade blieb unberührt. Sie wird jedenfalls in keiner Aufzeichnung mehr erwähnt. Plünderer nahmen auch weniger kostbare Dinge als Edelsteine mit. Hatten sie keine Ahnung von der Lade? Fürchteten sie sich vor ihrem geheimnisvollen Inhalt? Hatten die Israeliten das Ding als hochgeschätzte Erinnerung an ihren Wüstenzug eigens versteckt und gesichert? Wußte man nicht, wo sie sich befand? Ist das der Grund, weswegen über so lange Zeit die Spur verwischt ist? Jedenfalls ist der letzten Aktennotiz zu entnehmen, daß der Lade kaum noch Bedeutung beigemessen wurde: "Bringet die heilige Lade in den Tempel, den Salomo, der Sohn Davids, der König von Israel, gebaut hat, ihr braucht sie nicht mehr auf den Schultern zu tragen."

Um diese spannende Story weiter zu verfolgen empfehle ich das Buch mit dem Titel "Prophet der Vergangenheit".

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