Schloss Vaduz: ist das Wahrzeichen Liechtensteins und Sitz der Fürstenfamilie. Es ist nicht für die Öffentlichkeit geöffnet.
Unser Zimmer in Vaduz für eine Nacht
Ganz relax durch Vaduz

Vaduz ist der Hauptort und die Residenz des Fürstentums Liechtenstein. Die Dorfstadt ist Sitz der Regierung des Fürstentums Liechtenstein und des Erzbistums Vaduz. Besonders bekannt ist Vaduz in seiner Eigenschaft als internationaler Finanzplatz.

Man muss schon unverschämtes Glück haben die Fußgängerzone mal für sich zu haben. Geht aber nur wenn man sehr früh unterwegs ist. Abgesehen davon: In Liechtenstein hat man hat den Absatz noch nicht richtig drin, da schaut die Schuhspitze schon wieder raus.

Die Fußgängerzone schon etwas belebter.

Mit dem Gesehenen dürften Durchlaucht zufrieden sein. Von der fürstlichen Familie abgesehen - die Liechtensteiner gehören zu den ärmsten Millionären der Welt - herrscht in dem Zwergstaat zwischen der Schweiz und Österreich eitel Reichtum. Die Hauptstadt dieses glücklichen Ländchens ist ein liebliches Dorf mit 4000 Einwohnern. Weit auseinandergezogen erstreckt es sich entlang der großen Straße, die Liechtenstein von Norden nach Süden durchzieht.

Nun füllte sich die "Stadt" aber schnell.

Früher nagelten die alemannisch sprechenden Bauern und Viehzüchter von Vaduz rote Holzfiguren an die Stalltüren, als Dank für einen glücklichen Almauftrieb. Heute hängen sie Schilder an die blumenumrankten Fassaden ihrer schmucken Häuser, die sie als Repräsentanten einer oder mehr ausländischer Firmen ausweisen.

Am Rathaus von Vaduz
Am Regierungssitz von Liechtenstein

Liechtenstein verdankt seinen Wohlstand 10000 sogenannten "Sitzgesellschaften". Ausländer sind herzlich eingeladen, in Vaduz Kapitalgesellschaften zu gründen. Außer Geld brauchen sie dazu nur noch einen Liechtenster Bürger, der im Handelsregister als Repräsentant eingetragen wird. Dazu muß man nicht Jura studiert haben. Eine Bäcker - oder Schneiderlehre tut es auch. Solche Repräsentanten haben nicht viel mehr zu tun, als regelmäßig die Briefkästen zu leeren und fingierte Rechnungen zu unterschreiben. Die Exporteure verkaufen ihre Waren billig nach Liechtenstein. Von Vaduz aus werden sie um etliches teurer weiterverkauft - zum Schaden der benachbarten Finanzbehörden.

Auf geht's Richtung Burg
Vorbei an einem schönen Landgasthaus
Vor der Burg des Fürsten von Liechtenstein
Na wenigstens mal direkt vor der Burg stehen,
rein durften wir ohnehin nicht.

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts war das Schloss Vaduz Sitz der Grafen von Vaduz. 1719 wurden die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg unter dem Namen Liechtenstein zum reichsunmittelbaren Fürstentum. 1723 erhielt es Sitz und Stimme im Reichstag. 1932 wurde Vaduz vom Fürsten als erster Liechtensteiner Gemeinde ein Wappen verliehen, das 1978 durch das jetzige ersetzt wurde.

Wieder unten in der Stadt - und Jeanette vor einem Geschäft

Die Einkommensteuer der Sitzfirmen, einige Millionen Fränkli aus dem Zollabkommen mit der Schweiz und nicht zuletzt die berühmten Liechtensteiner Briefmarken füllen das Staatssäckel. All das macht, daß die Liechtensteiner von den unter Abgaben ächzenden Steuerzahlern der ganzen Welt um ihre lächerlich niedrigen Steuern beneidet werden. Darüber hinaus sattelten sie von Ackerbau rechtzeitig auf Industrie um. Hinter dem dörflichen Idyll von Vaduz verbergen sich florierende Fabriken. Unter anderem wird hier ein guter Teil des Weltbedarfs an künstlichen Zähnen gedeckt.

Ein langer Tag ging zu Ende: Wir gegenüber unseres Hotels

Dem Fürsten und seiner vielköpfigen Familie sind solche Einnahmequellen nach ungeschriebenen Gesetzen verwehrt. Gut gebrauchen könnte er sie. Er muß allein 2000 Verwandte unterstützen. Wenn der Fürst nicht mehr aus noch ein weiß, greift er auf die weltberühmte Vaduzer Gemäldegalerie zurück, 1500 herrliche Gemälde, die seine Vorfahren mit Liebe und Sachverstand zusammengetragen. Am nächsten Tag erfahren die Liechtensteiner dann empört aus der Zeitung, daß ein Leonardo da Vinci in die Staaten, ein Frans Hals nach München wandern mußte, um die fürstliche Privatschatulle zu füllen.

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Mit dem Bus nach Bern