Symbol des Absolutismus
Bild oben: Das Grand Trianon wie es im 17. Jahrhundert aussah.

Bild oben: Dieses Bild von Pierre Patel zeigt Versailles mit dem von Louis Le Vau angelegten Rundhof. Später gliederte ihn Jules Hardouin-Mansart in die Gesamtanlage des Schlosses ein. Bild unten: Versailles heute.

Beginn der Schlossbesichtigung

Bild oben: Den Salon de la Guerre (Salon des Krieges) dekorierte Coysevox mit Medaillons, die die Siege des Sonnenkönigs zeigen. Das bekannteste Stuckrelief ist wohl "Ludwig XIV. zu Pferde", das einen Teil der Wandverkleidung darstellt. (Hier leider nicht mehr zu sehen). Bild unten: Ludwig XIV. liess sich gerne als Friedensbringer darstellen. Das Gemälde Lemoynes, das den König in dieser Funktion zeigt, gab dem Salon de la Paix seinen Namen.

Wissenswertes!

Versailles, des Sonnenkönigs Lieblingskind, gilt bis heute nicht nur als Wahrzeichen der französischen Monarchie, sondern als Symbol absolutistischer Macht. So stilbildend wirkte die gewaltige Anlage, dass Fürsten und Herrscher bis ins entfernte Russland sie nachzubilden versuchten, und noch heute bezeichnet fast jedes europäische Land irgendein Schloss voller Stolz als sein Versailles. Bevor Ludwig XlV. sein Großprojekt in Angriff nahm, befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses ein einfaches Jagdschloss, das Ludwig XIII. im Jahr 1624 inmitten einer sumpfigen, von Wäldern und Ried umgebenen Ebene hatte erbauen lassen. Bereits als Knabe lernte der Thronfolger das Jagen. "Ich werde nie verstehen", schrieb der Herzog von Saint­Simon später in seinen Memoiren, "warum der König Saint-Germain-en ­Laye mit seinen Wäldern, Flüssen und Weiden gegen Versailles eintauschte: den tristesten und unwirtlichsten Platz auf Erden, ohne Ausblick, Wasser oder Ackerland, dafür aber umso sandiger und sumpfiger."

Bild unten: Der persönliche Geschmack des Königs und sein Wille, jeden Besucher in Erstaunen zu versetzen, spiegeln sich deutlich im Salon de Mars wider. Der Raum mit der vergoldeten, bemalten Decke und dem roten Damast an den Wänden gehörte ebenfalls zu den Grands Appartements. In diesem Saal fanden Bälle und Konzerte statt.

Hauptmerkmal des Salons de l'aeil-de-boeuf ist das grosse ovale, von goldenem Stuckwerk eingerahmte Fenster. (Hier leider nicht mehr zu sehen).

Bild unten: Der Salon de l'Abondance gehört zu den persönlichsten Räumen in den königlichen Gemächern. Der üppige Dekor umfasst viele Gemälde, darunter Porträts von Königen in Barockrahmen, ausserdem Büsten von Philosophen und kostbare Möbel. Die Wandbespannung wechselte man im Rhythmus der Jahreszeiten aus.

Die Salle des Gardes de la Rheine gehört zu den Räumen, in denen Handwerker und Architekten den Fekor besonders üppig gestalteten. Marmor, Flachreliefs und die Gewölbedecke, die Noèl Coypel mit mythologischen Fresken bedeckte, bilden die Ausstattung.

Bild oben: Das Schlafzimmer des Königs, das Herz des Schlosses, wurde im ursprünglichen Stil wieder hergestellt. Die Gemälde an den Wänden hatte der 1715 verstorbene Sonnenkönig zum grössten Teil persönlich ausgewählt.

Bild oben: Das Schlafzimmer der Königin wurde meisterhaft restauriert. Eine Lyoner Seidenmanufaktur bildete sämtliche Stoffe und Teile des Vierpfostenbetts auf der Grundlage von Stichen und Originalstoffragmenten nach. Der Raum gehört zu den geschichtsträchtigsten des Schlosses, denn hier kamen immerhin 19 blaublütige Kinder zur Welt. Zwei französische Königinnen und zwei Prinzessinnen starben hier. Marie Antoinette hielt sich am 6. Oktober 1789 in diesem Raum auf, als die Revolutionäre das Schloss umstellten.

Das Uhrenkabinett gehört zu den Petits Appartements und öffnet sich zur Cour de Marbe hin. Der helle Raum mit vergoldeten Stuckverzierungen verdankt seinen Namen der astronomischen Uhr aus dem 18. Jahrhundert.

Noch Wissenswertes über Versailles

Ab 1661 errichtete Louis Le Vau den Kernbau um die Cour d'honneur (Ehrenhof), heute Cour Royale. Der ursprüngliche Bau ist noch in der Cour de Marbre (Marmorhof) zu erkennen. Bevor mit dem Umbau des Schlosses begonnen wurde, legte Andre Le Notre das grandiose Gartenareal an, das für die Vergnügungsfeste des Königs genutzt wurde. Höhepunkt dieser Feste war 1664 das drei Tage dauernde "Fest der verzauberten Inseln", das in die Geschichte einging. Ludwig XlV. wollte das geliebte Jagdschloss seines Vaters keinesfalls aufgeben, deshalb beschloss er, es zu vergrößern. Das Modell, an dem er sich orientierte, hatte er bereits vor Augen: Es war das herrliche Schloss von Vaux-le-Vicomte, das von 1656 bis 1661 für seinen Finanzminister Nicolas Fouquet nordöstlich von Melun erbaut worden war. Ludwig XlV. zog den Architekten Louis Le Vau, den Maler Charles Le Brun und den Gartenarchitekten Andre Le Natre heran. Le Vau baute die erste Orangerie und entwarf die Menagerie. 1668 begann man nach seinen Plänen mit dem Erweiterungsbau an der Gartenfassade, deren Gliederungssystem auch für das gewaltige Erweiterungsprojekt Jules Hardouin-Mansarts verbindlich blieb. 1672 nahm Le Vau das Appartement des Bains sowie die Botschaftertreppe (Escalier des Ambassadeurs) in Angriff.

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Noch im Schloss des Sonnenkönigs