Überblick

Wyoming ist mit gut 500.000 Einwohnern der bevölkerungsärmste Bundesstaat der USA und nach Alaska der Bundesstaat mit der zweitgeringsten Bevölkerungsdichte. Er liegt im Westen der Vereinigten Staaten und steigt von den Plains Ost-Wyomings zu den Rocky Mountains hin an. Sein Name stammt aus der Sprache der Algonkin-Indianer und bedeutet Große Ebenen. Er wurde dem Gedicht Gertrude of Wyoming entnommen, welches Thomas Campell 1809 geschrieben hatte. Der größte Ort ist die Hauptstadt Cheyenne. Der Spitzname ist "Equality State".

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Wyoming zu einem großen Teil von Indianern folgender Stämme bewohnt: Absarokee, Arapaho, Bannock, Cheyenne, Lakota, Pawnee, Nördliche und Östliche Shoshone sowie Ute. Nachdem die Weißen von Osten weiter und weiter nach Westen vordrangen, gerieten die Indianerstämme Wyomings immer stärker unter Druck. Seit Ende des 17. Jahrhunderts gehörte Wyoming mit Ausnahme des Südwestens zur französischen Kolonie Louisiana. 1762 ging das Territorium an Spanien, 1800 wiederum an Frankreich. Drei Jahre später erwarben die USA mit dem Louisiana Purchase das Gebiet der Louisiana-Kolonie für fünfzehn Millionen US-Dollar. Der südwestliche Teil gehörte erst zu Utah.


Cheyenne, die Hauptstadt von Wyoming, liegt 1.850 m ü. NN hoch am Rande der Laramie Mountains. Das Bild der Stadt ist von breiten Straßen geprägt, die in der Woche nahezu menschenleer bleiben, am Wochenende jedoch von den Cowboys gefüllt werden, die von den nahen Ranches kommen. Cheyenne wurde am 1. Januar 1867 gegründet, als die Union Pacific hier einen Bahnhof errichtete. Mit der Eisenbahn kamen neben Siedlern auch viele Revolverhelden. Bald besaß die Stadt um die 60 Bordelle und Saloons. Nachdem die zweifelhaften Gestalten um 1875 weiterzogen, gewann Cheyenne durch die Landwirtschaft zunehmend an Reichtum, so dass die Stadt bald Paris der Prärie genannt wurde. Der harte Winter von 1887 beendete diese Phase; die Stadt verlor immens an Bedeutung. Cheyenne ist auch heute noch ein Zentrum der Viehzucht (Cowboy Capital). Jedes Jahr finden in der letzten Juliwoche die Frontier Days statt, ein Festspiel mit über 300.000 Besuchern. Seit 1897 werden diese Reiterspiele veranstaltet.

Im 19. Jahrhundert führten viele Indianer-Stämme Wyomings einen verzweifelten Verteidigungskrieg gegen die einströmenden Weißen. Die verbündeten Lakota, Arapaho und Cheyenne siegten zwar in einigen Scharmützeln und Schlachten über Truppen der US-Armee - den bekanntesten Sieg trugen sie von der Schlacht am Little Bighorn (1876) davon - gegen Ende des 19. Jahrhunderts mussten sie aber vor der weißen Übermacht kapitulieren. Ein wesentlicher Faktor dabei war, dass die Weißen die Bisons systematisch abschossen und damit den Indianern die Lebensgrundlage entzogen. Einer der sich bei der Bisonjagd besonders hervortat war William Frederick Cody, besser bekannt als Buffalo Bill. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten alle Indianer Wyomings in Indianerreservationen, meist außerhalb Wyomings. In Wyoming wurde einzig die Wind-River-Reservation gegründet, die von den Östlichen Shoshone und den nördlichen Arapaho bewohnt wird. Am 10. Juli 1890 wurde der Bundesstaat als 44. den USA angeschlossen. 1892 kam es nach Landstreitigkeiten zwischen Weißen zum Johnson-County-Krieg.

Rundgang durch das Cheyenne Museum.

Es war ein langer Tag in Cheyenne gewesen und wir dachten, dass es für heute genug sei. Die Nachtruhe hatten wir uns redlich verdient. Ich musste immer wieder über meine Frau staunen, der man die Strapazen des Tages überhaupt nicht ansah. Sie wirkte frisch und munter, als sei sie gerade erst aufgestanden.

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