Adam Eva

"Von Eden in die Pfalz".


1.Kapitel:
Gottvater kündigt den Pachtvertrag!

Was nützte jetzt ein Schlüssel mit dem allerbesten Bart, wenn der Schlüssel sich nicht drehte, weil das Schloß geklemmt hat - das vor Stunden noch ging, wie der Abschluß bewies und das nun einfach seinen Mieter ins Paradies nicht mehr ließ?

Eden an einem Freitag des Jahres 4004, die Sonne zeigte Drei, wollt' grad weiter Richtung Vier,
als mit noch nie gehörten Lärm und für Adams übersensibles Ohr - soeben ins Schloß krachte das paradiesische Tor.
Es ward aus himmlischem Material und nur die Angeln war'n von Erden, das Schloß ward vom Herrgott und nur versehn mußt' s noch werden,
mit einem irdischen Schlüssel den Adam mußte machen - so konnt' der Himmel sich rausreden, falls der Bart sollte krachen...
Doch was nützte jetzt ein Schlüssel mit dem allerbesten Bart, wenn der Schlüssel sich nicht drehte, weil das Schloß geklemmt hat - das vor Stunden noch ging, wie der Abschluß bewies
und das nun einfach seinen Mieter ins Paradies nicht mehr ließ?

Etwas grantig nahm der Pächter beide Hände an den Mund, rief nach oben in Richtung Himmel und tat dem Meister nun kund:
"Erbarme dich, HERR, denn der Schlüssel will nicht mehr passen und meinen anderen der Reserve hab' ich drin liegen lassen.
- Und da mein Evchen noch schläft, sie tut's ja oft um diese Zeit, hab' ich innerlich gedacht, du erklärst dich bereit,
mir einen Engel zu schicken, wie's auch früher tat gelingen, um mir zu helfen wo es Not tut, damit die Flügel wieder gingen?"

Und während Adam der Hilfe harrte, es ward der Himmel ja ziemlich weit, er lag ja oben in Richtung Sterne, weshalb sein Flehen auch brauchte Zeit- gingen rückwärts die Gedanken, als die Haupttür zugekracht und wo er auswich an jenes Türchen das als Notausgang ward gedacht.
Sicher, er gab es zu, das stand zweifelsfrei außer Frage, flog es öfter aus den Angeln und es dauerte dann Tage, bis der Sturm es ihm erlaubte nach jenen Notausgang zu suchen, wobei sich Adam noch beherrschte, um Richtung Herrgott nicht zu fluchen.
"Beim nächsten Mal", so dachte Adam, "laß das Türchen ich verrotten, ich bin Sein Pächter, Sein Ebenbild bin kein Gleichnis der Hottentotten.
Ah,ich tu doch nicht ständig in dieser Wildnis rumtouren: Ich zahl Miete für diesen Garten und bin nicht zuständig für Reparaturen".

Tatsächlich - er hielt Wort, als der Sturm es wieder riss, der durch die Lüfte es zerrte und dann woanders hinschmiß.
Er ließ es liegen und suchte nicht mehr, ging auf die Jagd mit seinem Falken, doch als er heimkam und hinten nachsah, da war das Loch zu - mit ein paar Balken.
"Na also bitte", durchlief es Adam, "warum nicht gleich so, mein lieber Gott, doch warum Balken und dürre Zweige - ja ist dein Himmelreich jetzt schon bankrott?"
Mitnichten, wie er's jetzt rausfand, denn zwischen den Balken befand sich Heu das stammte niemals von IHM da oben, das war von Evchen, das hatte Scheu:
Das hatte Angst vor wilden Tieren und ganz besonders vor dicken Spinnen, doch ein Hindernis war das nun keines, denn wenn die wollten, dann war'n se drinnen
Und auch der Herrgott der schimpfte später ziemlich arg in rüdem Ton- als Er wieder einmal durchging - für Seine Garteninspektion:
"Also Adam, so geht das nicht, hier muß das Türchen wieder dran, weil das Türchen mir einen Weg spart und Ich abkürzen kann. Und im übrigen muß man lesen", hat Er weiter dann gegrantelt, "dass sich' s beim Türchen wie Ich's vorsah, um einen Notausgang handelt."

"Ja selbstverständlich, mein großer Meister", erwiederte Adam mit Esprit: "Ich such das Türchen, und die Latten, und die Farben bring ich noch mit."
Bei Erwähnung genannter Farben hat er grinsend zwar geschaut, war dann schnellstens jedoch verschwunden und hat das Türchen neu gebaut.
Aber gekennzeichnet war es anders, als wie vom Herrgott irgendwie, denn anstelle von jetzt 'AUSGANG' stand 'Exit only'.
Das heißt: von außen war noch zu lesen für den Vermieter im Zenit: Dies ist ein Ausgang und kein Eingang - also Emergency-Exit'...

Soll heissen: Man konnt zwar rausgehen, doch von außen nicht hinein, also genau wie Er's gewollt hatte und wie's von Anfang sollte sein,
doch wollt' der Herrgott, wie's Ihm zustand auch von außen in den Garten, Er wollte kommen wie's Ihm paßte, als Vermieter mußt' Er nicht warten.
Und da Er öfters einmal auftauchte, was dem Adam zu oftgeschehen, tat den 'Notausgang' er eben außen mit einem Riegel nicht versehen.
(Doch für sich selber da hat er innen und zwar geheim für alle Fälle, einen Riegel installiert der ihm öffnete die Ausgangsstelle,
so daß von außen er hineinkam, jedoch nicht der liebe Gott), der sollte klopfen wie sich' s gehörte und wie's der Anstand auch gebot
Apropos Haupttor - welches zu ward gekracht und das er dennoch trotz seines Schlüssels nicht wieder auf hat gebracht:
Inzwischen hat der Himmel doch sein Flehen längst vernommen?? Aber seit etlichen der Minuten war von oben nichts gekommen.
Was sollte denn das bedeuten, war dem Himmel er einerlei? (Doch was Adam nun nicht wußte: Es war inzwischen bereits Drei).

Und zur neunten der Stunde - man darf jetzt wirklich nicht lügen, sollten Adam und auch seine Evchen aus Seinem Garten rausfliegen.
Gott Senior ließ es Ernst werden, was erfüllen sich sollte , Er ließ den Adam draußen stehen als durch's Tor der eben wollte.
Aber selbiges wußte Adam nicht, als nach oben er rief , und auch das nicht, dass sein Evchen grad' zur Hauptpforte lief -
welches hinten hat gewartet und sich die Beine reinstand , indessen Adam, der es suchte, sich noch vorne befand.
Und während Adam jetzt deutlicher an die Armleuchten, ähm Himmelsleuchten, appellierte , seine Eva nach vorne und er nach hinten nun marschierte,
wo vergeblich er suchte nach dem Riegel, dem Geheimen, den Gott Senior aber entfernt hatte, denn Er fand ihn, den Gemeinen.
Der 'Nicht-Rein-Gang' war also verschlossen - aber sein Evchen war noch drin: "Ja,was hab' ich denn nur verbrochen?" ging es Adam durch den Sinn
Er durchraste in Gedanken alle Fehler die er begangen und wenige waren 's nicht, die ihm in kurzer Zeit gelangen ,
aber das war immer noch kein Grund für das Verhalten seines HERRN,oder trug Er Evchen noch nach, was sie mal klaute samt Kern?

Zum Kuckuck mit seiner Eva, an die er eben erst gedacht , "vielleicht hat sie ja selber sämtliche Türen zugemacht?
Aber glauben mag ich's nicht - die ist froh wenn sie mich erblickt , hinter allem steckt 'Der Fuchs' - der hat die 'Kündigung' geschickt"
Der 'Pächter' vom Garten Eden war jetzt nicht grad entzückt, denn schon pünktlicher als üblich wurde die Pacht von ihm geschickt,
die der Göttliche ja wünschte, in einem Korb in Naturalien, und so standen pünktlich am Monatsersten am Eingang die 'Fressalien'.
Natürlich kam Er nicht selber um die 'Pacht' zu kassieren , Mischwesen schickte Er runter um den Korb zu entführen -
den er herrlich mit Petersilie und mit Schnittlauch tat gestalten und als Dank tat Er ihm heute sogar sein Evchen einbehalten.
Womöglich noch als Pfand - nicht weil Er brauchte seine Frau , bestimmt will Er sie behalten bis ich Ihm abgebe von meiner Sau -
die ich letzthin erlegt habe in der Gegend von Akkaten, aber dann soll Er doch was sagen, ich geb' Ihm gern von meinem Braten.

(An der Sau hat Gottvater überhaupt nichts gelegen, die zur Strecke er hat gebracht, Er war ja selbst mal in jener Gegend, wo die Wutzen werd'n g'schlacht.
Aber selbiges ist eine Geschichte, wo man sich kringelt bis zum Hals, Gottvater war am Anfang höchstpersönlich in der Pfalz...)
Adam war am Verzweifeln und tat einen Narren sich schalten, vielleicht so seine Gedanken, könnt ich MICHAELeinschalten.?
Denn selbiger ist Advokat, ist Jurist in Person - aber rechtzeitig fiel ihm ein, der gehört zur gleichen Institution.
Also nichts wars mit Michel, der kam nun auch nicht in Frage , aber so ging's ja nun auch nicht, und schon garnicht heutzutage.
Und laut schrie er deshalb in den Himmel hinein: "Kündigen muß man mit Einschreiben und mit Rücksendeschein!"

Auf's Schreien war der Himmel aber gleich garnicht versessen und wie man von unten hinaufbrüllt, wird es droben gemessen,
denn die 'Rache' war dem HERRN, nicht dem Adam und nicht der Seinen, die jetzt vorne auf den Koffern saß und bitterlich tat weinen.
Weinen war gar kein Ausdruck, sie tat hier herzzerreißend schluchzen , ein gar jämmerlicher Anblick - selbst der Adam mußte uchzen.
"Herrrr!",schrie er nach oben und zwar zornig und verbittert , "was hast Du mit ihr angerichtet, daß sie bibbert und so zittert?"
(Selbst Evchen war erschrocken und hatte das Schluchzen eingestellt , denn niemals in seinem Leben hatte ihr Adam mal so gebellt.)
"immerhin sind wir beide noch polizeilich hier gemeld' - und kein Wunder, daß sie heult, wenn die 'Kündigung' sie erhält,
denn entsprechend Deiner Zeitrechnung wohnten der Stunden wir nur drei , und jetzt ist das alles mit einem Schlage vorbei?
Ich hoffe doch sehr, daß dies ein Mißverständnis ist - ein Versehen Deines 'Prokuristen', der schon öfters baute Mist.
Oder sollte es am Ende gar nur ein Scherzelein sein ?, na gut, ich hab' Verständnis, dann laß uns bitte wieder rein!"

"Adam, was machen wir jetzt, Er hat die Kündigung geschickt!" "Mach' dir mal keine Gedanken, Evchen, das renkt sich alles wieder ein. Er ist jetzt sauer, weil du Seine Lieblings-Äpfel gekostet hast. Zugegeben, der Apfel schmeckte nicht schlecht, denn seine Wirkung war einmalig, wie ich jetzt an dir sehen kann". "Naja", erwiederte sie ihm, "du siehst aber auch nicht schlecht aus - besonders unter den Hüften". Sie schaute an Adam herunter und staunte. "Aber mehr von dieser Frucht möchte ich nicht mehr haben. Ich hab' ja jetzt schon Probleme..." Eva grinste und meinte: "Ich seh' es, Adam, das war mir vorher gar nicht aufgefallen. Ich wundere mich nur, dass ich das nicht habe." Adam erwiederte ihr grinsend: "Wie ich sehe hast du schon wieder einen Apfel geklaut und das gefiel IHM halt nicht, so dass Er dir zur Strafe zwei Äpfel an der Brust wachsen ließ, auf dass du ewig daran erinnert wirst, dass man nicht klauen darf ".