Sechster Teil!
Doch hinter diesen Zwölfen, die alle regierten, noch weitere Brocken, wie Soldaten marschierten. Elohim dachte sich: 'Ei der Daus, die Bagage sieht ja völlig anders aus'. Die kann ich gebrauchen, wie ich es seh, die werden meine himmlische Verteidigungs-Armee.
Nur eines gefiel dem Göttlichen nicht, die "Offiziere" brauchten alle ein anderes Gesicht. Und so tat Er sich innerlich schon vorbereiten, jeden einzelnen der "Offiziere" neu einzukleiden.
Auch seine Fantasie ließ Er frei einmal walten, und gab den "Offizieren" völlig andere Gestalten.
Nehmen wir's vorweg, also jetzt schon voraus, die "Offiziere" sahen später als unsere Erzengel aus, bis auf den einen, den Luzifer, denn diesen zu beschreiben, fiel auch mir ziemlich schwer. Aber noch gab ihnen der Meister irdische Normen, soll heißen, sie alle bekamen Uniformen. Natürlich für den Leser eine Art Fantasie, denn ausgesehen hatte ein Erzengel im Himmel so nie.
Später in Seinem Himmel, gar keine Fragen, da durften sie alle ihre Engels-Kleidchen tragen.
|
Und nun weiter im Göttlichen Dialog:
"Ja
ist es denn die Möglichkeit da bekam ich gar nichts mit, die verfolgen
mich ja wie Bettler, auf Schritt und auf Tritt"
Doch
hinter diesen Zwölfen,die alle regierten, noch weitere Brocken,wie
Soldaten marschierten. Tausende waren es, also mehr als eine Division,
eine richtige Armee, mit militärischem Ton...
Der
Senior war gerührt,aber auch mächtig erschrocken, es handelte
sich schließlich um erzreiche Brocken. Und dennoch marschierten sie,
in Reihe und Glied, niemand von der Truppe aus der Reihe ausschied. Im
Gegenteil: Die sangen noch, gaben IHM mächtig Applaus, marschierten
im Gleichschritt mit den Augen geradeaus...
"Unterliege
ich denn hier einer kosmischen Vision? die bilden ja direkt eine Ehrenformation...
Bewegen sich gedrillt, ganz anders als die Replikanten, die unflätig
in den Gängen der 'Mystika' rumstanden".
Der
Herrgott mußte staunen, wie das alles tat gehen, denn plötzlich
blieb alles auf ein Kommando nun stehen. "Diiiie Augeeeen liiinks!", schrie
einer in Rage, "oder habt ihr nichts gelernt, ihr faule Bagage... Grüßt
eueren Meister, unseren Herrscher und Befreier", klangs irgendwoher in
militärischer Leier, obgleich Er den Schreier überhaupt nicht
gesehn, verständlich bei der Masse, da konnte man nichts sehn.
Zunächst
schmiß der Herrgott sie alle in einen Topf, trat einem von ihnen
auf den kantigen Kopf: "Wer bist du?" - fragte Er - ganz ohne sich zu genieren,
so geht man aber nicht um, mit Generälen und Offizieren. Die hatten
nämlich gelernt wie eine Armee wird geführt, zum Dank wurde
man hinterher von der Führung dekoriert. Und nicht wie's der Herrgott
eben ein tat nun führen, sie mit Tritten an den Kopf zum Depp zu degradieren.
"Es
ist scheinbar nicht gut, ihnen Tritte zu verpassen, das werden sie sich
auf Dauer auch nicht gefallen von mir lassen!" Das sagte Er laut und fügte
ergänzend hinzu: "Ich bitte um Verzeihung, ich geriet aus der Ruh...
Ihr müßt mich verstehen, denn auch ich bin geschafft, diese ganze
Aktion kostete Unmenge Kraft".
Die
Nerven des Göttlichen waren zum Bersten gespannt, ob sie es wohl
merkten?, Er hatte eine List angewandt. Er wollte die 'Bagage' zum Sprechen
endlich bringen, beim Exerzieren tat's vorhin doch auch schon gelingen.
Da,
ganz plötzlich - beim ersten in der Reih', hörte Er etwas ähnliches, wie einen menschlichen Schrei.
Obgleich ja
die Menschheit noch nicht ward bekannt, gab IHM die Gestalt in ihrer Stimme
bekannt:
"Wir
können dich hören, oh Meister der Gewalten, doch die Ehrfurcht
gebot uns das ' Maul ' noch zu halten.
Der
Allmächtige erstarrte, die Kinnlade fiel herab, "woher weißt
du von einer Schnute, einer Gosche oder Klapp'? Auf unserem Planeten -
also im ehemaligen Rund, da nannte man eine Schnauze zu jeder Zeit noch den M u
n d... Aber wie dem auch sei,ich bin endlich befreit, ich erhielt von euch
Antwort, nun sagt, wer ihr seid?"
"Wir
sind ehrliche, gutmütige, fleißige Wesen, waren bisher noch
Gefangene der Materie gewesen, die uns ständig und immer hat Angst
eingeflößt, doch nun kamst ja du und hast uns erlöst.
Das heißt - noch nicht ganz - noch siehst du Kobolde in den Reih'n, aber
du, mit deinem Siegelring, du könntest uns befrei'n".
"So?",erwiederte
Gott,"ich wär gerne dazu bereit, doch hinterher hab' ich bösartige
Geschwulste befreit!"
"Aber
Herr!", - der Erzbrocken ward 'erzbeleidigt', verständlich, daß
er sich und die Kameraden hat verteidigt. "Traurig von dir, daß du
so etwas denkst, wären wir nämlich böse, dann wüßtest du das
längst. Wir sind nicht so schlecht, deine Gedanken tun schmerzen,
du, als unser Erlöser, warum sollten wir uns das verscherzen?"
Das
leuchtete auch Gott ein, so sicher wie das Amen, "dann sag' mir jetzt endlich
deinen richtigen Namen... Aber sag jetzt bloß nicht 'Fafnir' oder 'Alberich'
gar, sonst waren deine 'Erzgeweide' die längste Zeit da..." Seine
Hand hatte Er mittlerweile zum 'Kobold' geführt, drückte etwas
den Hals zu und hatte ihm die Luft abgeschnürt.
"Mein
Name ist nicht Alberich", hörte Gott ihn dann sagen, "und ich bin
weder Fafnir noch der grimmige Hagen. Zwar kannst du mich noch nicht sehen",
röchelte der Brocken, "aber w e n n du mich siehst, dann haut's dich
von den Socken. Meine Name ist Luzifer, ich bin von großer Gestalt,
meine Funktion im Ballon war Energie-General-Anwalt..."
"...Also
zuständig für's Licht?", meinte grinsend der Herr, "aber jetzt ist es dunkel, dein Atomwerk existiert nun nicht mehr..."
"...Das
hat gar nichts zu sagen", stieß Luzifer hervor, "sobald ich erlöst bin, brennt er wieder - der Atom-Reaktor..."
Die letzten seiner Worte kamen nur noch gepreßt, der Herr lockerte die Hand, sie griff wirklich zu fest.
(Er hätte am besten noch fester zugedrückt, von dem Kerl war Er hinterher überhaupt nicht entzückt.
'Errare
humanum est' - also 'irren ist menschlich - aber auch Gott kann sich
irren,das ist allzuverständlich. Er konnte ja nicht fragen, das 'Gesetz' war
nicht da, und so dachte Er Seine Entscheidungen seien unfehlbar. Ein Trugschluß,
wie sich zumindest bei Luzifer rausstellte, das 'Gesetz' aber später
keine Fragen mehr stellte
"Da
du nun unser Meister und oberster Befehlshaber bist, hab' ich alles zu
respektieren - selbst den allergrößten Mist.. !"
Der Senior musste schlucken was er öfter mal tat meist, "du tust ja
grad so, als hättest du h e i l i g e n Geist?"
(
Das Wort ward gefallen, wir hören später noch davon, es fehlte
noch einer: der göttliche S o h n).
Kehren
wir aber zurück zur "leuchtenden Gestalt", noch war der 'Reaktor' nicht
auseinandergeknallt:
"Erhebe
dich vom Boden", sprach Gott voll Entzücken, und half der Gestalt
- auch wenn's IHM wehtat - im Rücken. "Ich ernenne dich zum Engel,
das sind jetzt keine Witze, und mache dich zum Stellvertreter - genannt auch
mein VIZE. Und da du auch nicht die Gabe hast, wie ich so zu schweben,
wachse dir ein Trägersystem um dich frei hier zu bewegen. Und noch etwas
merke dir- versuch' nie, mich zu bescheißen, sonst werd' ich dich
in einen deiner Glutöfen schmeißen. Denn Erze schmilzen, bei
tausenden Grad Hitze da hilft dir auch nicht weiter deine erzreiche
Stütze".
Plötzlich
tat Luzifer der Rücken hinten jucken, er verspürte ein Stechen,
ein Ziehen und Zucken. Anschließend hat es nach verbranntem Fleisch
dann gerochen, und es wuchsen ihm Flügel, wie vom Meister versprochen.
Doch Vizen sind, wir haben 's bei den Päpsten gesehen, Leute, die
meistens andere Wege noch gehen. Nicht anders war's droben bei Luzifer,
auch der war ständig hinter dem Meister jetzt her. Zwar war's etwas
später, als er sein wollte wie Gott, und er somit übertrat dessen
höchstes Gebot, welches da lautete, statt Geld wie Heu: "Ihr habt
mir zu bleiben für alle Zeiten treu..." (Wir sehen, es liegt bereits
in der Ahnen Glieder: Alles wiederholt sich irgendwann mal wieder).
Und
wie sich 's für einen 'Minister ' bei der Ernennung gehört, hatte
auch die Lichtgestalt den Treue-Eid geschwört. Wie konnte es aber
passieren, was eben ward geschehen,: Luzifers Rechte zwar in die Höhe
tat gehen die Linke war aber hinten, mit drei Fingern gestreckt, sein Eid
war also falsch, weil die Rechte sie gedeckt.
Der
Meister das Ganze ja nicht mit hat bekommen, Er war längst schon vorbei, hat sich die anderen vorgenommen.
Im
selben Moment als Er sprach zu ihnen mild, bildete sich hinter jedem ein
sternliches Bild.
Natürlich
sah der Herrgott das Sternengeflimmer, aber Sterne die kommen und sie gehen
auch immer. Luzifer war im Zeichen der Schwarzen Magie nun geboren, für seine früheren
Kollegen wurd' anderes erkoren. Sie zürnten aber später
der irdischen Heiligkeit, und zwar Benedikt XV. der vor Eigenwilligkeit, alle
ihre Gedenktage in den September verlegte - eine ungeheuere Anmaßung,
die ihre Gemüter bewegte.
(
Das war sicherlich von Benedikt sehr gut wohl gemeint, in dem er das Engelsfest
auf einen Tag hat vereint. Die Engel aber selbst waren voll der Klagen,
zumindest hätte Benedikt sie vorher können fragen).
Aber
das war ja noch Future,also Zukunftsmusik, man hatte ja noch nicht einmal
die Milchstraße im Blick.
Gottvater
stand eben vor dem zweiten der Brocken, und allein schon dessen Haltung hieb
IHN gänzlich von den Socken. Er kam nicht einmal dazu den Kerl was zu fragen,
der tat ganz von alleine sein Sprüchlein aufsagen:
"Mein
Name ist M i c h a e l!", mein Herr und Gebieter....""...ah, ja, dich erkenn' ich an der Stimme jetzt wieder"...
"Maikel" nahm die Hand zum Salutieren, und sofort tat ihn der Meister uniformieren.
(Wo aber nahm der Göttliche die Uniform der Schweizer Garde her?) Hm,vielleicht wollte Er kein Outfit vom irdischen Militär, denn die Garde vom Vatikan hatte nur zu repräsentieren und schließlich keinen Krieg gegen Russland zu führen. Irgendwo nahm Er dann einen Spiegel zur Stütze, hielt ihn vor 'Maikel': "sieht doch besser aus als Deine erzreiche 'Büchse'..."
Dann fuhr Er weiter im Göttlichen Ton, "höre nun weiter, du erzreicher Sohn:
Du warst doch der, der schrie in
vollster Rage: Grüßt euren Meister, ihr faule Bagage..."
"...Richtig,mein
Herr, ich bin Befehlshaber der Armee..."
"...Also
quasi der Organisator, wenn ich's richtig versteh '?"
"Jawoll,
großer Meister, die müssen alle parieren, - da geht alles im Gleichschritt,
da geht keiner spazieren. Alles im Kosmos hat seinen Rhythmus irgendwie,
und wir richten uns nach dem Rhythmus unserer Erz-Galaxie"
Die
Worte von 'Maikel' waren militärisch und knapp, das klang alles gekonnt
und kein einziges bißchen schlapp.
"Tadellos",
unterbrach Gott diesen 'ERZ-Offizier', "dann wirst du der zukünftige Verteidigungsminister
hier. Der Führer meiner zukünftigen Himmelskonsorten, fehlt nur
noch dein Titel und noch mehrereOrden..."
Er
überlegte ganz kurz und errechnete ihre Zahl, dann sagte Er zu Michel:"Ab
jetzt bist du General. Denn später,wenn wir vorbeifliegen im Sternbild
der Schützen,
da
müssen auf meiner 'Mystika' auch Kanonen aufblitzen.. "
"...Ay,Ay,Sir!",
sagte Michael und auf Englisch noch well "aber nenne mich doch bitte nur
'Tschenerell'. Klingt mir irgendwie besser, als das deutsche Generaaal, ich
bin schließlich nicht im Elferrat, im Mainzer Karneval..."
Seit
etlichen der Minuten staunte Gott immer mehr: 'Wo nahm diese "Bagage" bloss die
Fremdwörter her? Luzifer sprach von Hagen, den er gar nicht kannte,
der Michel vom Elferrat, im närrischen Lande. 'Also, wenn die hier
alle mit Wörten rumschmeißen, dann kann ja auch ich meinen Wortschatz
beweisen'
Sein
Denken ging schnell, doch der Mund war noch schneller: "Michel, Dich ernenn'
ich noch zum Rockefeller: Da du es verstehst mit den Zahlen umzugehen, sollst
du meinen künftigen Banken vorstehen. Die werden durch Börsen und Manager
mal schlanker, sei deshalb ihr Führer, mein noch zu kommender Banker.""...Und weeheee", schrie Luzifer, "du tust den Meister bescheissen, dann wird Er dich gleich in die Glutöfen schmeißen..."
|
|
|
|
|
| | | | |