Das Neue Testament nach den vier Evangelisten
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Es begab sich, als Jesus in die Nähe von Bethphage und Bethanien an den Berg kam, der Ölberg heißt, entsandte er zwei seiner Jünger mit dem Auftrag: "Geht in das nächste Dorf; wenn ihr hineinkommt, werdet ihr darin ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! Wenn euch aber jemand fragt: 'Warum bindet ihr es los?' sollt ihr sagen: 'Der Herr bedarf seineri."Da gingen die beiden Jünger hin und fanden es so, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen losbanden, sagten seine Besitzer zu ihnen: "Warum bindet ihr das Füllen los ?" Sie antworteten: "Der Herr bedarf Seiner."Sie führten es zu Jesus, luden ihre Kleider auf das Füllen und ließen Jesus aufsteigen. Während er dahinzog, breiteten sie auf den Weg ihre Kleider.

Als er sich dem Abhang des Ölbergs näherte, fingen alle Jünger an voll Freude Gott mit lauter Stimme zu loben und riefen: "Gesegnet sei der König, der im Namen des Herrn kommt! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!"Da sagten aus der Volksmenge heraus einige von den Pharisäern zu ihm: "Meister,verbiete es deinen Jüngern!"Er antwortete: "Ich sage euch: Wenn diese schweigen würden, würden die Steine schreien."Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: "Wenn doch auch du an diesem deinem Tage erkannt hättest, wa dir zum Frieden dient! Jetzt aber ist es vo deinen Augen verborgen. Es werden Tag kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufwerfen und dich ringsum einschließen. Sie werden dich dem Erdboden gleichmachen, deine Kinder, die in dir sind, zu Boden schmettern und keinen Stein in dir auf dem anderen lassen, weil du die Zeit, da Gott dich heimsuchte, nicht erkannt hast." Als er dann in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und fragte: "Wer ist das?" Die Volksmenge aber sagte: "Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa."

Einzug in Jerusalem

Jesus treibt die Wechsler aus dem Tempel

Jesus ging in den Tempel, trieb alle, die im Tempel verkauften und kauften, hinaus, stieß die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer um und sprach zu ihnen: "Es steht geschrieben: 'Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein'; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht." Es kamen Blinde und Lahme zu ihm in den Tempel, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Kinder sahen, die im Tempel schrien: "Hosanna dem Sohne Davids!" wurden sie unwillig und sagten zu ihm: "Hörst du, was diese sagen?" Da sprach Jesus: "Ja, habt ihr nie gelesen: 'Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet, o Gott'?" Darauf verließ er sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete dort.

Der verdörrend Feigenbaum

Als er am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. Er sah einen Feigenbaum am Wege, ging zu ihm hin und fand aber nur Blätter. Da sprach er zu ihm: »"Nie mehr soll Frucht von dir kommen in Ewigkeit!" Sofort verdorrte der Feigenbaum. Als die Jünger das sahen, verwunderten sie sich und sagten: "Wie ist der Feigenbaum sofort verdorrt ?" Jesus antwortete und sprach zu ihnen:"Wahrlich, ich sage euch: "Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, werdet ihr nicht nur das tun, was dem Feigenbaum widerfahren ist, sondern selbst wenn ihr zum Berge da sagt: 'Hebe dich hinweg und stürze dich ins Meer', so wird es geschehen. Alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr, wenn ihr nur glaubt, empfangen."

Das Gleichnis von den bösen Winzern

Als Jesus in den Tempel kam, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er lehrte, und sagten: "Kraft welcher Vollmacht tust du dies ? Wer hat dir diese Vollmacht gegeben?"Jesus aber beantwortete ihre Fragen nicht, sondern fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden und sagte:"Ein Mann pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin und baute einen Turm; dann verpachtete er ihn an Winzer und zog außer Landes.Als nun die Zeit der Ernte herangekommen war, sandte er seine Knechte zu den Pächtern,um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Die Pächter aber ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den anderen töteten sie, den dritten steinigten sie.

Wieder sandte er andere Knechte hin und mit ihnen machten sie es ebenso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen, weil er sich sagte: 'Vor meinem Sohn werden sie Respekt haben.'Als aber die Pächter den Sohn sahen, sagten sie zueinander: 'Das ist der Erbe. Kommt, wir wollen ihn töten und sein Erbe behalten.' Sie ergriffen ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Pächtern tun ?"Sie sagten zu Jesus: "Er wird sie als Ubeltäter umbringen und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern."Als die Hohenpriester und die Pharisäer sein Gleichnis gehört hatten, merkten sie, daß er von ihnen redete. Sie wollten ihn festnehmen, fürchteten aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt.

Die Steuer für den Kaiser

Die Pharisäer beobachteten Jesus und sandten Aufpasser hin, die sich stellten, als seien sie ehrliche Menschen; diese sollten ihn bei einem Ausspruch fassen, so daß sie ihn der Gewalt und Macht des Statthalters ausliefern könnten.Sie fragten ihn: "Meister, wir wissen, du redest und lehrst, was recht ist. Du schaust nicht auf die Person, sondern lehrst den Weg Gottes. Nun sage uns: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen oder nicht?" Er aber merkte ihre Arglist und sprach zu ihnen: "Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift trägt er ?" Sie antworteten: "Des Kaisers." Da sprach er zu ihnen: "Dann gebt also dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!" So vermochten sie nicht, ihn vor dem Volke bei einem Wort zu fassen, und verwundert über seine Antwort schwiegen sie still.

Die Gabe der armen Witwe

Als Jesus aufblickte, sah er wie die Reichen ihre Gaben in den Opferstock legten. Er sah aber auch eine arme Witwe. die dort zwei Pfennige einlegte. Er sprach: "Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle. Denn alle diese gaben aus ihrem Überfluß, sie aber hat aus ihrem Mangel heraus all ihr Gut gegeben."

Das Gleichnis vom Gast ohne Hochzeitskleid

Jesus redete wieder zu ihnen in zu ihnen und sprach:"Mit dem Himmelreich verhält es sich wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeitsfeier bereitete. Er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeitsfeier zu rufen, aber sie wollten nicht kommen. Noch einmal sandte er andere Knechte aus und sprach:"Sagt zu den Geladenenen, dass ich mein Mahl bereitet habe. Meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!' Sie aber kümmerten sich nicht darum und gingen hinweg, der eine auf seinen Acker der andere zu seinem Geschäft. Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie.

Da wurde der König zornig, sandte seine Heere aus, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt anzünden.Dann sagte er zu seinen Knechten: " Die Hochzeit ist bereitet, aber die Geladenen waren unwürdig. So geht nun an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen immer ihr findet!' Die Knechte gingen hinaus  und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen.Als der König eintrat, um sich die Gäste zu betrachten, sah er dort einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er sagte zu ihm: "Freund, wie konntest du es wagen, ohne Hochzeitsgewand zu erscheinen?' Der Mann aber verstummte.Da sprach der König zu seinen Dienern: 'Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis!' Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Denn  viele sind berufen,wenige aber auserwählt."