Unsere Reiseroute von Schwetzingen bis Prag. Wir sind jetzt in Nürnberg.
Nürnberg: Übersicht auf Marktplatz und historisches Rathaus
Blick auf die Burg.
Bild unten: Das Staatstheater in Nürnberg.

Nürnberg (fränkisch: Nämberch) ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern und mit über 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Freistaats. Zusammen mit den direkt benachbarten Städten Fürth, Erlangen und Schwabach bildet sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Frankens. Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg und der zu großen Teilen erhaltenen Stadtmauer; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg. Bereits im Mittelalter war es die günstige Lage an mehreren sich kreuzenden wichtigenden Handelsstraßen, die Nürnberg zu einer der wohlhabendsten Städte Europas machte. Die Bedeutung als internationaler Verkehrsknoten wurde im 19. Jahrhundert mit dem Bau des Eisenbahnnetzes gefestigt: Am 8. Dezember 1835 fuhr mit dem Adler die erste Eisenbahn in Deutschland zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt Fürth.

Bild unten: Am 8. Dezember 1835 fuhr mit dem Adler die erste Eisenbahn in
Deutschland zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt Fürth.

Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz. Die Pegnitz entspringt etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt und durchquert das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14 km von Ost nach West. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im benachbarten Fürth fließen die Pegnitz und die Rednitz zusammen und bilden den Fluss Regnitz. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg wurde die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem Knoblauchsland ein wichtiges Gemüseanbaugebiet. Der Untergrund Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im Keuper entstanden ist. Nördlich von Nürnberg befindet sich die Fränkische Schweiz, ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.

Bild unten: Elegant gekleidet durch die Fußgängerzone

Die Gründung der Stadt ist unsicher, sie könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und Böhmen am Schnittpunkt wichtiger Straßen erfolgt sein. Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht. Die Stadt wurde 1050 als nuorenberc (felsiger Berg; wovon sich der heutige Name ableiten lässt) in der so genannten Sigena-Urkunde von Kaiser Heinrich III. erstmals erwähnt. Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg bald bedeutsam für das Reich. 1065 bildet Heinrich IV. aus dem Reichsgut Nürnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk. Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs (aus Niederösterreich), die 1190/91 von Heinrich von Zollern übernommen wurde.

Bild unten: Wir am Dürerhaus

Mit dem Großen Freiheitsbrief machte Kaiser Friedrich II. Nürnberg 1219 zur Freien Reichsstadt. Der Einfluss der Burggrafen beschränkte sich bald auf die Burggrafenburg und endete vollständig, als der letzte Burggraf Friedrich VI. seinen Titel 1427 an den Rat der Stadt Nürnberg verkaufte. Von da an bis zum Übergang an das Königreich Bayern lagen die politischen Geschicke der Stadt komplett in der Hand dieses Rates.

Bild unten: Jeanette und ich auf der Burg

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das unter Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz (1508-1544) weiter ausgebaute Schloss verwüstet und wieder aufgebaut. 1689 ging auch dieses Schloss im Pfalz-Orleansschen Krieg in Flammen auf. Der Wiederaufbau unter Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1658-1716) war bald darauf, 1701, abgeschlossen. 1711 bis 1713 erhält das Schloss mit der Anfügung der Communs-Bauten zur Stadt hin den Charakter einer moderneren Dreiflügelanlage um einen Ehrenhof.

Die Blütezeit der Stadt.
Jeanette und ich auf dem Rückweg von der Burg in die Stadt.

Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter Karl IV., der 1356 in Nürnberg die Goldene Bulle erließ. 1423 übergab Kaiser Sigismund die Reichskleinodien der Stadt, von der sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt – trotz immer wiederkehrender Fehden und Konflikte mit Rittern wie Götz von Berlichingen und Conz Schott von Schottenstein. Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit Köln und Prag zu den größten Städten des Heiligen Römischen Reiches.

Bild unten: Die Kaiserburg von unten aus gesehen.

Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. Nach dem Krieg fand 1649 in Nürnberg das "Friedensmahl" statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten. Am 13. Oktober 1792 wird mit dem Kunstverein Nürnberg der erste Kunstverein Deutschlands gegründet.

Bild unten: Der Sternzwinger

Bild unten: Der tiefe Brunnen.

Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der preußischen Verwaltung im benachbarten Ansbach unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.

Bild unten: Auf dem Weg in Nürnbergs Altstadt.

Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der Rheinbundakte und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem Königreich Bayern, das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Protestanten rechtlich gleichgestellt.

Bild unten: Bummel durch Nürnberg.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland, der "Adler", von Nürnberg nach Fürth. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in Nürnberg das Rauschgold erfunden. Bereits in den 1920er-Jahren fanden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. Nürnberg selbst konnte die NSDAP jedoch bei den Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen DDP regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie.

Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus
Einer der vielen Reichsparteitage der Nationalsozialisten in Nürnberg.

Die Nürnberger Gesetze, auch Nürnberger Rassengesetze genannt, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP (RReichsparteitag der Freiheit") in Nürnberg einstimmig beschlossen. Mit ihnen stellten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie auf eine juristische Grundlage. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als "Stadt der Reichsparteitage" zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda.

Im Zweiten Weltkrieg war Nürnberg eines der bevorzugten Ziele alliierter Luftangriffe, die am 2. Januar 1945 die Nürnberger Altstadt zerstörten und die Stadt als Ganzes schwer beschädigten. Im viertägigen Endkampf um Nürnberg im April 1945 wurde erneut einiges an historischer Bausubstanz zerstört. Zeitweilig bestanden Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen.

Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab November 1945, hielten die Siegermächte im Justizpalast die Nürnberger Prozesse gegen führende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur ab. Beim Wiederaufbau unter Federführung des Stadtbaumeisters Heinz Schmeißner orientierte man sich an den vormaligen Stadtstrukturen, so dass mittelalterliche und vor allen Dingen frühneuzeitliche Zusammenhänge an vielen Plätzen trotz weitgehenden Verlustes der originalen Bausubstanz noch ablesbar sind, auch wenn die Bausubstanz größtenteils aus Nachkriegsbauten besteht.

Bild unten: Die bekannten herrlichen Blauen Nächte in Nürnberg.
Bild unten: Blaue Nacht über Nürnberg-Panorama.

Nürnberg hat insgesamt 14 Städtepartnerschaften, Vertreter dieser Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem Christkindlesmarkt. Private Freundeskreise und Jugendaustausche intensivieren die Kontakte ebenso wie praktische Hilfe, so wurden den Städten Krakau und Antalya ausgemusterte betriebsbereite Straßenbahnen geschenkt.

Bild unten: Nürnbergs Partnerstadt in der Türkei: Antalya.

Bild unten:Der weltbekannte Nürnberger Christkindelsmarkt.

2007 wurde Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem Europapreis der Europäischen Union ausgezeichnet.

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