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Seine Majestät Ludwig II.
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Das weltbekannte Märchenschloss Neuschwanstein.
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Schloss Neuschwanstein liegt im Allgäu auf dem Gebiet der Gemeinde Schwan-
gau bei Füssen, das Ludwig II. von Bayern erbauen ließ. Es ist das berühmteste seiner Schlösser und eines der bekanntesten Touristenziele in Deutschland. Architektur und Innenausstattung treiben den romantischen Historismus und Eklektizismus des 19. Jahrhunderts auf die Spitze. Es wird daher von Touri-
stikunternehmen auch als "Märchenschloss" bezeichnet. In unmittelbarer Nähe liegt auch das Schloss Hohenschwangau. (Bild unten)

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Gegenüber von Schloss Neuschwanstein liegt das Schloss Hohenschwangau. DividerDivider

Kinderstube Ludwigs II. auf Hohenschwangau
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Das Schloss diente der königlichen Familie als Sommerresidenz und war die Kinderstube Ludwigs II. Seine Mutter Marie von Bayern (1825-1889) lebte
nach dem Tod ihres Sohnes noch fast drei Jahre in Schloss Hohenschwangau,
bevor sie dort verstarb. Adalbert von Bayern zog sich 1941 nach Schloss Hohenschwangau zurück, nachdem er durch den sogenannten Prinzenerlass als "wehrunwürdig" aus der Wehrmacht ausgeschieden war. Die Inneneinrichtung aus der Biedermeierzeit ist unverändert erhalten. Der heutige Eigentümer des Schlosses ist der Wittelsbacher Ausgleichsfonds.
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Geschichte von Schloss Neuschwanstein
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Aufgang zum Schloss.Jeanette nahm mit ihrem Handy überall Bilder auf und schickte sie nach Finnland zu den Eltern.
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Ursprünglich standen an der Stelle des heutigen Schlosses die Burgen Vorder- und Hinterhohenschwangau, die zu Lebzeiten König Ludwigs nur noch als Rui-
nen vorhanden waren. Diese Ruinen wurden vor der Grundsteinlegung zu Neu-
schwanstein komplett entfernt. An der Stelle des heutigen Schlosses Hohen -
schwangau stand eine Burg namens Schwanstein, die Namen wurden Anfang des 19. Jahrhunderts vertauscht. "Im echten Styl der deutschen Ritterburgen" wollte König Ludwig II. die Burgruine Vorderhohenschwangau wieder aufge-
baut haben, wie aus einem Brief an Richard Wagner vom 15. Mai 1868 her-
vorgeht.
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So wollte es Seine Majestät haben. Genau so!
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Angeregt zu diesem Burgbau wurde Ludwig II. durch frühe Pläne seines Va-
ters, ganz besonders aber wohl durch seine Reise 1867 nach Eisenach, wo er mit seinem Bruder Otto I., König von Bayern die Wartburg besuchte. Beim Ritterbad und dem Sängersaal dienten die Vorbilder auf der Wartburg als Ent-
wurfsvorlagen. Ludwig II. ließ sich allerdings nicht nur vom deutschen Mittel-
alter, sondern auch von der maurischen Welt Spaniens sowie von der Sagen-
welt Richard Wagners inspirieren, wofür ihm Eduard Riedel und Christian Jank die Entwürfe lieferten.
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König Ludwig und Richard Wagner.
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Ludwig hielt sich zur Zeit seiner Entmündigung am 9. Juni 1886 in Neuschwan-
stein auf, es war das letzte seiner selbst in Auftrag gegebenen Schlösser, das er bewohnte. Beim Tod Ludwigs in der Nähe von Schloss Berg am 13. Juni 1886 war Neuschwanstein noch nicht fertiggestellt. Ludwig wohnte nach bis dato 17-jähriger Bauzeit gerade einmal 172 Tage im Schloss. Lediglich ein Drittel der geplanten Räume war zu diesem Zeitpunkt vollendet. Ludwig II. wollte dieses Schloss niemals der Öffentlichkeit zugänglich machen, wollte es lieber zerstört wissen als vom gemeinen Volk entzaubert.
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Die Thronhalle
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Geschichte der Bauzeit
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Die Grundsteinlegung erfolgte am 5. September 1869. In den Jahren 1869 bis 1873 wurde der Torbau fertiggestellt und vollständig eingerichtet, so dass Ludwig hier zeitweilig wohnen und die Bauarbeiten beobachten konnte. 1874 übernahm Georg von Dollmann die Leitung der Baumaßnahmen von Eduard Riedl. Im Jahr 1880 war Richtfest für den Palas, der 1884 bezogen werden konnte. Eine abgeschlossene Wohnung wurde für den König im zweiten Ober-
geschoss eingerichtet, komfortable Räume im ersten Stockwerk sorgten für ausreichende Bequemlichkeit der gesamten Bauleitung. Die Wünsche und Ansprüche Ludwigs wuchsen mit dem Bau: Anstelle des großen Thronsaales war ursprünglich ein bescheidenes Arbeitszimmer geplant, vorgesehene Gä-
stezimmer wurden aus den Entwürfen wieder gestrichen, um Platz für einen "Maurischen Saal" zu schaffen (der aufgrund der ständigen Geldknappheit letztlich aber nicht realisiert wurde).
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Das Esszimmer Seiner Majestät
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Noch Interessantes zur Bauzeit
Divider Im nachträglich noch fertig gefliesten Thronsaal
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Das Schloss wurde in konventioneller Backsteinbauweise errichtet und dann später mit anderen Gesteinsarten verkleidet. Die Sandsteinquader für die Portale und Erker stammen aus Schlaitdorf, am Schönbuchrand in Württem-
berg gelegen. Für die Fenster, die Gewölbebogenrippen, Säulen und Kapitelle wurde Untersberger Marmor, aus der Gegend von Salzburg, verwendet. Für den nachträglich in die Pläne eingearbeiteten Thronsaal wurde ein Stahlgerüst eingezogen. Um den Transport der enormen Menge an Baumaterialien zu er-
leichtern, wurde ein Gerüst errichtet und ein Dampfkran aufgestellt, welcher das Material zur Baustelle heraufzog. Ein weiterer Kran sorgte für Erleich-
terung auf der Baustelle selbst. Der damals neu gegründete Dampfkessel-Revisionsverein, der spätere Technische Überwachungsverein TÜV, über-
prüfte regelmäßig diese beiden Kessel auf ihre Sicherheit.
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Im Umkleidezimmer Seiner Majestät
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Nach dem Tode König Ludwigs II. wurden der Viereckturm und das Ritter-
haus vereinfacht fertiggestellt und die Kemenate errichtet, zu der nur das Fundament gelegt war. Nicht mehr ausgeführt wurde das Kernstück der An-
lage, der Bergfried mit der Burgkapelle, wie ihn Christian Jank in seinem Entwurf von 1871 dargestellt hat. Der Burggarten mit Terrassen und Spring-
brunnen unterhalb des Thronsaals wurde ebenfalls nicht errichtet. Die Gross-
baustelle war etwa zwei Jahrzehnte lang der größte Arbeitgeber der Region: Täglich arbeiteten mindestens 200 Steinmetze, Maurer, Bedienstete und Ar-
beiter auf der Baustelle, nicht berücksichtigt alle Lieferanten oder Ladenbe-
sitzer. Und zu Zeiten, als der König besonders enge Termine und dringende Änderungen forderte, sollen es sogar bis zu 300 Arbeiter pro Tag gewesen sein, die auch in der Nacht beim Schein von Öllampen ihren Dienst taten. Statistiken aus den beiden Jahren 1879/1880 belegen eine immense Menge an Baumaterialien: 465 Tonnen Salzburger Marmor, 1550 Tonnen Sandstein, 400.000 Ziegelsteine und 2050 Kubikmeter Holz für das Baugerüst.
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Wir in einem der vielen Innenräume
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Die Ausstattung und Innenräume
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Obwohl es nicht vollendet wurde, beherbergt das Schloss eine große Zahl bedeutsamer Innenräume der Neoromanik. Zu den wichtigsten zählt hierbei der nach dem Vorbild der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Resi-
denz gestaltete und von Julius Hofmann entworfene Thronsaal, dessen Wandmalereien Wilhelm Hauschild schuf. Dieser doppelstöckige, zweit-
größte Saal des Schlosses endet in einer Apsis, welche den – nie fertigge-
stellten – Thron Ludwigs aufnehmen sollte. Der Fußboden ist mit Pflanzen- und Tierdarstellungen versehen. Der größte Raum, der Sängersaal, wurde nach dem Beispiel des Festsaals in der Wartburg geschaffen und mit The-
men aus Lohengrin und Parzival ausgeschmückt. Neben den großen Prunk-
sälen wurden für Ludwig auch die kleineren Wohnräume geschaffen. Zwi-
schen dem nahezu intim wirkenden Wohn- und dem Arbeitszimmer findet sich hier eine kleine so genannte Grotte, die mit einem künstlichen Wasser-
fall und farbiger Beleuchtung dekoriert wurde
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Der eben genannte grösste Saal, der Sängersaal
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Das Esszimmer wurde mittels eines Speiseaufzuges mit der Küche verbun-
den. Da sich diese drei Stockwerke tiefer befindet, konnte hier kein "Tischlein-deck-Dich" wie in Schloss Linderhof und Schloss Herrenchiem-
see installiert werden. Im Schlafzimmer des Königs – zusammen mit der Kapelle die einzigen in den Formen der Neogotik gestalteten Räume – steht ein mächtiges, mit Schnitzwerk verziertes Bett. An dem mit kleinen Fialen dekorierten Betthimmel und den Wandverkleidungen aus Eichenholz arbeiteten vierzehn Schnitzer über vier Jahre. In diesem Raum wurde Lud-
wig in der Nacht vom 11. zum 12. Juni 1886 festgenommen.
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Das Bett Seiner Majestät
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Neuschwanstein-Kueche-Ludwigs
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Das Schloss war mit technischen Raffinessen ausgestattet, welche dem neusten Stand der damaligen Zeit entsprachen. So verfügte es unter an-
derem über eine ausgeklügelte Calorifère-Heizung und eine batteriebe-
triebene Klingelanlage für die Dienerschaft. Die Küchenausstattung ent-
hielt einen Rumfordherd, der den Spieß durch Eigenwärme in Bewegung setzte und somit seine Umdrehungen der Hitze anpassen konnte. Auch eine eigene Warmwasseraufbereitung war bereits eingebaut, für dama-
lige Zeiten ebenso ein Novum wie die Toiletten mit automatischer Spü-
lung.
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Auftenthaltsraum
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Weiter zu besichtigende Räume während der Führung sind die Diener-
schaftsräume. Diese sind recht spärlich mit Mobiliar aus massiver Eiche eingerichtet. Neben je einem Tisch und einem Schrank gibt es noch je zwei 1,80 m lange Betten. Die Räume waren mit Fenstern aus undurchsichtigem Glas vom Gang, der von der Freitreppe zur Haupttreppe führte, abge-
grenzt, so dass der König ungesehen ein- und ausgehen konnte. Den Die-
nern war es nicht gestattet, die Haupttreppe zu benutzen, sie mussten die wesentlich schmalere und steilere Dienerschaftstreppe nutzen. Während die Diensträume eher bescheiden wirken, ist 62 Treppenstufen höher der Prunk im Wohngeschoss des Königs nicht zu übersehen. Ein Mosaik schmückt den Boden des Thronsaals und ein Leuchter, einer byzantini-
schen Krone nachempfunden, spendet Licht. Lediglich der Thron fehlt im Thronsaal - vor seinem Eintreffen war der König bereits verstorben.
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Das Arbeitszimmer Seiner Majestät
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Im Wohnzimmer Seiner Majestät
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Im Nibelungenzimmer Seiner Majestät
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Die Marienbrücke
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Neuschwanstein-Marienbruecke
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Die Marienbrücke in der Gemeinde Schwangau bei Füssen ist eine Brücke über die Pöllatschlucht unmittelbar hinter und direkt sichtbar vom Schloss Neuschwanstein. Die Brücke wurde benannt nach Ludwigs Mutter Marie. 1845 hatte König Maximilian II. von Bayern über die Pöllat einen hölzer-
nen Reitersteg anlegen lassen, der allerdings schon wenige Jahre später wieder erneuert werden musste. Im Jahr 1866 ließ König Ludwig II. diesen Steg von den Gustavsburger Werkstätten der Maschinenbau-Gesellschaft Nürnberg, Cramer-Klett & Co (heute MAN AG), durch eine filigrane Ei-
senkonstruktion nach einem Entwurf des Königlichen Oberbaurats Hein-
rich Gottfried Gerber ersetzen. Beim Bau der Marienbrücke wurde zum ersten Mal eine zur damaligen Zeit völlig neue Konstruktionsweise er-
folgreich erprobt: In neunzig Metern Höhe über dem Pöllatfall wurden die Träger durch Vorbauen der einzelnen Trägerfache von den auf beiden Seiten im Felsen befestigten Verankerungen aus aufgestellt, ohne weitere stützende Rüstung. Im Jahr 1984 wurde die Brücke restauriert, wobei die Träger erneuert werden mussten. Die Geländer sind bis heute im Original erhalten.
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