Adam Eva

"Von Eden in die Pfalz".

Noch trügt die Idylle, bis sich erfüllen sollte, was von Anfang an bestimmt war.

Ja, so ließ es sich doch leben. Alles wuchs von selbst. Keine Schufterei. Genügend zu Essen. Den ganzen Tag entspannen. Zu arbeiten gab es nichts, der Herr da droben hatte doch für alles gesorgt. Ein wahrhaftiges Paradies. Und es wäre so weiter gegangen, hätte Evchen die Knochen vom Baum der Erkenntnis gelassen. Dabei stand da noch ein anderer Baum, nämlich der Lebensbaum. Hätte sie davon gegessen, hätte der Mensch nie sterben müssen. Dennoch: Evchen war da etwas schlauer. Was nützte ihr der Lebensbaum und ewiges Leben, wenn sie und Adam keine Erkenntnis bekommen hätten? Soll heißen, dass es keine Menschen gegeben hätte, hätte sie nicht gesündigt. Probieren geht halt über studieren und so biss sie halt mal in den herrlichen Apfel und schwupps hatte sie Erkenntnis und sah ihren Adam in völlig anderem Licht. Ja, was war denn jetzt das? Ihr Adam sah ja ganz anders aus als sie. Ob er sie auch so ganz anders sah? Das wollte sie doch gleich mal probieren. Und so gab sie ihm ebenfalls ein Stück von dem süßen Apfel. Aber nicht zuviel, denn schlauer als sie durfte er ihr nicht werden. Und siehe da: Auch Adam sah, dass sein Evchen ganz anders gebaut war als er. Und da die Erkenntnis bei Evchen ausgeprägter als bei Adam war, legte sie sich einfach mal zu ihm. Und ja, es hatte geklappt. Von nun an konnten sie sich lieben so oft sie wollten. Doch eines Tages wurde Evchen immer dicker und erschrak. Was war denn nur passiert? Nun was wohl? Evchen war schwanger geworden und nach neun Monaten gebar sie den Kain. (Wir wollen der Geschichte aber nicht vorgreifen, sondern sie nach und nach erzählen.


Den Apfel hatte sie schon in der Hand. Adam bekam wohlweislich nur den Strunk. Zu schlau durfte er ihr nun auch nicht werden. Sie hatte ja schließlich noch etwas mit ihm vor.

Die Geschichte das vorliegenden Buches 'Von Eden in die Pfalz', sozusagen die Erlebnisse des ersten Menschenpaares in der Vorderpfalz - hauptsächlich in 'Santa Laurencia' - dem heutigen Neustadt an der Weinstraße, basiert auf alttestamentarischen Textrollen, die ihrer Unvollständigkeit wegen nur als Randnotizen der damals handgeschriebenen, von Martin Luther ins Hochdeutsche übersetzten Heiligen Schrift beigefügt waren.

BevorLuther 1522 begann das Neue Testament zu übersetzen und für jedermann lesbar zu machen bezw. die gesamte Hl. Schrift 1534 durch die Übersetzung des Alten Testaments zu komplettieren, ging er daran, die auf fast jeder Seite vorkommenden und auch auf einzelnen Blättern festgehaltenen Randnotizen zu sortieren und zu übersetzen, was sich oft schwierig gestaltete, da dieselben nicht immer von ein und demselben Schrift-und Religlonsgelehrten notiert wurden, sondern auch von jüdischen Rabbinern nachfolgender Generationen, die wiederum alles anders sahen und manches - je nach Phantasie - absichtlich oder auch unabsichtlich falsch interpretierten: Es war ja nichts Ungewöhnliches, daß sie noch im späten Mittelalter einfallsreiche Erweiterungen in der GENESIS-Geschichte vorgenommen hatten: Genau wie die Mönche im Vatikan. 

Was dann als Endergebnis beim Sammeln und Übersetzen der Randnotizen herausgekommen war, war die Tatsache, daß der Auserwählte Gottes, also Moses, am Berg Sinai mehr in Erfahrung gebracht hatte, als es den späteren Phropheten und Rabbinern lieb gewesen war: Allein schon die Behauptung, daß Adam und Eva nicht im Hl.Land, sondern im ungeliebten Mesopotamien von Jahwe Gott erschaffen worden sein sollen (laut Bibel, nicht laut seinem Tagebuch - denn nach selbigem waren die beiden damals längst schon auf der Erde) und daß dort noch nicht einmal das eigentliche in der Bibel benannte Paradies gelegen haben soll, war schon eine Herabwürdigung seiner eigenen Landsleute.

Was aber nachfolgend noch in seinen persönlichen Aufzeichnungen zu lesen stand hieb dem Faß den Boden aus. Nicht Mesopotamien - und schon gleich gar nicht Palästina waren die Verwirklichung eines Traumes, nein - neben Kanaan, welches ER, Gott Jahwe, ihnen immer und immer wieder versprochen hatte und welches sie bis 1967 n. Chr. noch nicht richtig in den Händen hielten und das sie Anno Domini 1995 - kaum daß Sie es jetzt mal endlich hatten, schon wieder teilen mußten - sollte schon ein Völkchen in einem kleinen Ländchen existiert haben, welches noch vor der uralten Posaunenstadt Jericho (und die datiert schon bis ins 7.Jahrtausend v.Chr.), ja noch vor der Anlegung des göttlichen "Schrebergartens", also dem Garten Eden, gelebt haben...

Ja wie denn nun das? War denn der Auserwählte Gottes nun gänzlich übergeschnappt? Das konnte doch nie und nimmer stimmen? Entweder hatte Moses Halluzinationen oder er war nach der göttlichen Erscheinung dem Wahnsinn verfallen. Anders konnte man sich das nicht mehr erklären. Selbiges aber nun öffentlich zu behaupten hätte zur Folge gehabt, daß man hätte annehmen müssen, daß jetzt auch das verankerte Gesetz des Judentums auf Wahnvorstellungen und Visionen basierte. - Also Leute, da mußte man jetzt vorsichtig sein...

Zwar hielten sich nun die Wächter der Thora an das von Generation zu Generation weitergegebene und überlieferte mosaische Gesetz, aber beim Niederschreiben des Talmud, bei der Zusammenfassung der gesamten Jüdischen Tradition aus Gemara und Mischna wurden die Behauptungen Moses (also jene in seinem erst nach fast 28 Gliedern aufgetauchten Tagebuch) abgeschmettert. Sie wurden kurzerhand in die Apokryphen verbannt: In die fehlenden Überlieferungen des Alten Testaments. (Was ja nun auch nicht stimmte, denn in den griechischen und lateinischen Übersetzungen waren Sie plötzlich wieder aufgetaucht). Als sie später dann in anderen Sprachen übersetzt und publik wurden, vor allem, was da noch alles durch Visionen, Wahnvorstellungen und Eigendichtungen hinzugefügt wurde, übertraf alle Halluzinationen die ein Moses am Berg Horeb je gehabt hatte.

Hätten sie das in Israel damals geahnt, dann hätten sie auch gleich bei der Wahrheit bleiben können, nämlich, daß Gott Jahwe vorm Anfang schon zahlreiche Länder erschaffen hatte. Doch da sie Ihn nicht zufriedenstellten, zerstörte Er sie wieder. Alle wurden einmal von Menschen bewohnt, von denen Er Tausend Generationen wieder umbrachte ohne eine Erinnerung an sie zu hinterlassen. Leider waren aber einige Überlieferungen verlorengegangen so daß nicht bekannt wurde, ob Jahwe in Seiner Zerstörungswut einige Landstriche - samt deren Bewohner, übersehen hatte..? 

(Anm.d.Verfassers: Wenn das oben Gelesene tatsächlich der Fall war, dann würde sich auch auf ganz natürliche Weise erklären, wieso Millionen Pfälzer immer wieder die Behauptung aufstellen können, daß sie von niemandem abstammen. Dann träfe ja wirklich zu, was man allerorten im vorderpfälzischen Ländchen sowohl auf den Marktplätzen, als auch in den gemütlichen Woistuben zu hören bekommt: "Die Palz un die Pälzer waren schunn immer do geweßt. Mehr schdammen vunn niemandem ab!")

Wie gesagt: Viele Schriften gingen damals verloren. Und so wurde leider auch nicht bekannt, ob der einzig wahre, nicht sichtbare Gott, an etliche Länder wie z.B. Mesopotamien, Palästina, Pakistan, Kurdistan, Mizraim, Midian und Babylon nicht mehr gedacht hatte und/oder Er sie vielleicht absichtlich erhalten hatte? . . . Möglicherweise auch noch andere Länder in noch ferneren Regionen wie z.B. die Pfalz...? Wie wahr. Die Rabbiner lagen gar nicht so schief mit ihrer Vermutung: Hier würde sich auch plausibel erklären, wieso auf sämtlichen Ansichtskarten der Pfalz zu lesen ist: "Fröhliche Pfalz - Gott erhalt's! Und mir, MGB, war es gelungen, aus den "Verborgenen Büchern" herauszuklamüsern, was nun nachfolgend geschrieben steht:-) 

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.