Der Song lautet: Fikir Fikir

Unser Hotel in Addis Abeba
Es war viel Verkehr am Bole-Airport in Addia Abeba. Vom Flughafen direkt in unser Hotel.

Obwohl es noch fast Tag war entschlossen wir uns erst einmal zu schlafen. Es war eine lange Reise von der westafrikanischen Küste an die ostafrikanische Seite. Als wir aufwachten war es schon nach Mitternacht. Unten am Pool war es still und auch sonst herrschte kaum noch Betrieb. So verkrochen wir uns wieder ins Bett bis zum nächsten Morgen.

Addis Abeba (auch Addis Ababa für neue Blume) ist die Hauptstadt von Äthiopien. In der Sprache der Oromo wird die Stadt Finfinne oder Shaggar genannt. Addis Abeba ist Sitz der UNECA und der Afrikanischen Union. Seit 1881 residierte Menelik II., damals noch König von Shewa, am Fuße des Mount Entoto in der Nähe des heutigen Addis Abeba. Dieses temporäre Lager in Zentraläthiopien hatte einige Vorzüge für Menelik II. Einerseits liegt der Ort südlicher als vorherige Hauptstädte, was ihm die Vereinigung des Südens mit dem Norden des Landes unter seiner Herrschaft erleichterte, andererseits hat der Ort historische Bedeutung als legendärer Residenz der mittelalterlichen Könige.

Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf die Stadt zu erkunden. Also hier herrschte reger Betrieb. Über den Addis Abeba-Square mussten wir gelangen und aufpassen, denn die fuhren hier wie sie wollten.

Geschafft um gleich am nächsten Kreisverkehr zu landen. Und hier herrschte noch mehr Betrieb. Wir waren nämlich plötzlich mittendrin im Getümmel.

Im November 1886, während Menelik II. sich in entfernten Regionen des Landes aufhielt, verlegte seine Frau Taytu Betul das Lager von den Hügeln hinunter ins Tal an die Stelle an der sich die Stadt heute befindet. Es wird berichtet, dass sie das Lager am Mount Entoto wegen der unangenehm niedrigen Temperaturen verließ und weil ihr der Ort in der Nähe der heißen Fel Weha Quellen mehr zusagte. Entscheidender waren aber wohl die geographischen Gegebenheiten an diesem Ort, der im Gegensatz zum Lager am Mount Entoto ausreichend Platz für die Gründung einer Stadt bot, wie sie sich Menelik II. vorstellte. Nach seiner Rückkehr fand auch Menelik II. Gefallen an diesem Ort.

Menelik II. Kaiser von Äthiopien
Menelik II. Kaiser von Äthiopien.

Damit man weiß von wem hier die Rede ist: Menelik II. (* 17. August 1844 in Ankober; † 12. Dezember 1913 in Addis Abeba; eigentlich Sahle Mariam, in äthiopischer Rechtschreibung Menilek) war König von Shewa (1865-1889) und von 1889 bis 1913 Kaiser von Äthiopien. Titel dieser Kaiser war Neguse Negest (König der Könige). Näheres erfährt man über Wikipedia. Wikipedia

Kaiser Haile Selassie aufgebahrt

Haile Selassie (* 23. Juli 1892 unter dem Namen Tafari Makonnen in Ejersa Goro, Provinz Harar, Äthiopien, nach äthiopischer Transliteration Haylä Sellase, † 27. August 1975) war der letzte Kaiser von Äthiopien (1930–1936 1941–1974). Sein Herrschertitel war Neguse Negest ("König der Könige"), er nannte sich "Löwe von Juda" (dies war eigentlich das Regierungsmotto seines Vorgängers Menelik II.), "Auserkorener Gottes" und 225. Nachfolger des Königs Salomon. 1954 war Haile Selassie ("Macht der Dreifaltigkeit") das erste ausländische Staatsoberhaupt überhaupt, das der jungen Bundesrepublik Deutschland einen Staatsbesuch abstattete.

Der Kaiser Haile Selassie Palast in Massawa. (Liegt heute in Eritrea). Der Kaiser Palast vom Roten Meer aus gesehen. Wie gesagt, er liegt im heutigen Eritrea, welches damals noch zu Äthiopien gehörte.

Das Kriegerdenkmal in Massawa (Eritrea), als Erinnerung an den Unabhängigkeitskrieg von Äthiopien.
Wieder zurück in Addis Abeba / Äthiopien

In Massawa entschlossen wir uns mit der Bahn nach Addis Abeba zurückzufahren wegen der Landschaft. Als wir ausstiegen um in die Stadt zu gelangen lief neben mir eine baumlange Äthiopierin. Meine Güte war diese Frau gross. Nun ja, ein bisschen laufen mussten wir schon bis in die Stadt hinein. Aber das war nicht tragisch, denn wir waren ja ausgeruht.

Dann waren wir wieder mittendrin im Getümmel. Hier zu sehen am Löwendenkmal, ein beliebter Treffpunkt der Einwohner. Wir liessen uns einfach treiben von den Leuten. Scheinbar liefen die alle zum Markt. Da wollten wir dann auch hin.

Addis Abeba hat aber noch ein anderes Gesicht, das sich abseits der Geschäftsviertel zeigt. Verglich man noch vor 50 Jahren Addis Abeba mit Vororten europäischer Großstädte, weiträumig, beschaulich, voller Gärten und Bungalows, so änderte sich dieses Bild seit den 60er Jahren. Die Stadt begann rasant zu wachsen, allerdings kam die Versorgung mit Wasser und Elektrizität dem nicht nach. Heute müssen hunderttausende Menschen ihr Wasser von Verteilstellen holen und haben, wenn überhaupt, in einigen hundert Metern Entfernung eine öffentliche Latrine. So wundert es nicht, wenn man urinierende Männer und Frauen auf den Gehsteigen sieht.

Dass wir uns hier nicht ins Bild setzten dürfte verständlich sein. Ausserdem wollten wir die Menschen hier nicht brüskieren. Still und nachdenklich spazierten wir weiter, um zum Markt zu kommen.

Vorbei gings an einer Fleischerei...Dann waren wir auf dem Markt. Welch ein Betrieb und ein hektisches Treiben

Viele Leute leben in Armut, der Besitz eines Autos ist die Ausnahme und absoluter Luxus. Man trifft sehr viele Bettler und infolge des Bürgerkrieges verstümmelte Menschen an, Kranke können es sich oft nicht leisten, einen Arzt aufzusuchen. Trotz der Armut ist die Stadt verhältnismäßig sauber und sicher. Es gibt nur wenig schwere Kriminalität; nur Taschendiebe versuchen immer wieder ihr Geschick. Abfälle gibt es nicht viele, nur 150g/Tag und Einwohner. Alles wird wiederverwertet, und wenn es organische Abfälle gibt, dann werden diese von den Ziegen oder den Kühen gefressen. (Siehe Bild oben mit den Kühen).

Auf diesem Markt gab es jede Menge Metallteile und Elektroteile zu kaufen - meistens Schrott aus ausgeschlachteten Autos oder ausgedienten Kühlschränken und Radios. Sogar einen Kisten und Kartonmarkt gab es hier. Es wurde einfach mit allem gehandelt.

...
Neben Salatölfässern *brrrrr*...befanden sich jede Menge Obdachlosenzelte.

Eine Kanalisation gibt es nur für 200.000 der 3 Millionen Einwohner. Diese wurde noch von den Italienern gebaut. Die Stadtentwicklung ist in vollem Gange und wird von der Architektengruppe des "Bauhaus Dessau" in den wesentlichen Punkten geleitet. Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) werden vier zentrale Stadtgebiete entwickelt, außerdem fördert die GTZ den Wohnungsbau sowie die Ausbildung der dafür erforderlichen Handwerker. Im Land, z. B. in Nazret, wurden Ausbildungsstellen mit deutschen Fachkräften geschaffen.

Vor dem Hager Fikir Theater und an einer orthodoxen Kirche.
Zwei Tage später verliessen wir Addis Abeba Stadtauswärts in Richtung Bole Airport.
Auf dem Flug nach Frankfurt am Main.

Vielen Dank für Deinen Besuch. Komme bitte mit nach Mauritius.

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