Alt und Neu prallen in Belgrad hart aufeinander. Hier die alte Stadt, versammelt um den "Platz der Republik", mit Häusern und Hütten aller Stilrichtungen. Dort die Wolkenkratzer von Novi Bèograd, Titos ehemaligem neuen Zentrum. Die ehemalige Hauptstadt Jugoslawiens (heute Serbiens) springt mit einem einzigen Riesenschritt vom Gestern ins Morgen.

Auf dem Bahnsteig und vor dem Bahnhof: Warten auf ein Taxi.
Hier stehen wir im Stau auf dem Weg zu unserem Hotel. Rechts: Unser Hotel Moskva.
Unser Hotelzimmer-Jeanette beim Umkleiden.
Platz der Republik.
Noch am Platz der Republik.
Nun ja, das Wetter war nicht gerade berauschend, aber es war warm.

Selbst der fanatischste Lokalpatriot könnte nicht behaupten, Belgrad sei eine hübsche Stadt. Unter den Schönen des Ostens galt es stets als Aschenbrödel - grau, reizlos, vernachlässigt. Die Geschichte ließ Belgrad bisher nur selten Zeit zu organischem Wachstum. Eine erschöpfte Stadt, zwanzigmal zerstört, zu müde, um wieder neu anzufangen so hat die ältere Generation die Metropole an Donau und Save in Erinnerung. Aber dieses Bild stimmt nicht mehr. Die erstaunliche Stadt ist in einem grundlegenden Wandel begriffen, dessen Konsequenzen einstweilen noch gar nicht zu überblicken sind.

Erst seit dem Ersten Weltkrieg war Belgrad Hauptstadt des ehemaligen Jugoslawien, (heute ist es die Hauptstadt der Republik Serbien). Mit 1,55 Millionen Einwohnern ist sie zudem gleichzeitig die bevölkerungsreichste Stadt Serbiens, sowie dessen politische, kulturelle und wirtschaftliche Metropole eines Landes mit sechs grundverschiedenen Volksgruppen, vier Sprachen, zwei Alphabeten - lateinisch und kyrillisch - und drei Religionen katholisch, orthodox und islamisch. Serben, Kroaten, Slowenen, Bosniaken, Mazedonier und Montenegriner sind sich auch heute noch untereinander so wenig grün, wie es nur Verwandte sein können. Gelingt es überhaupt, diese spannungsreiche Mischung zu einem einzigen, homogenen Gebilde mit einer gemeinsamen Hauptstadt umzuformen? Regierung und Staatschef versuchten es seit 1945 unter roten Fahnen und rosa Kommunismus mit mehr oder minder sanftem Druck. Doch gelungen ist es nie - schon gleich gar nicht nach dem Krieg unter unermesslichem Leid und grauenhaften Schandtaten die man nicht beschreiben kann. Aber vergessen sind sie nicht. Die Welt wird sich immer daran erinnern, was da passiert war.

Bummel durch Belgrad.
Nicht alle Bilder wurden an einem Tag aufgenommen.
Auf dem Rückweg ins Hotel.

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Dritter und Vierter und damit letzter Tag in Belgrad