Chicago bei Nacht
Chicago bei Nacht

Chicago ist eine Stadt im am Südwestufer des Michigansees im US-Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 2.862.000 (2004) ist sie die drittgrößte Stadt der USA. Der Name leitet sich aus dem Wort Checagou ab, mit dem die Potawatomi-Indianer das Marschland beschrieben, wo später die Stadt gegründet wurde. Das indianische Wort bedeutet sowohl wilde Zwiebeln wie auch Stinktier. Frei übersetzt bedeutete Checagou also soviel wie "Land, das nach Zwiebeln stinkt".

Darf ich vorstellen: Unser Hotel in Chicago.
Bild links: Vor der Hotel-Reception Bild rechts: Aufgang zu den Zimmern.
Endlich konnte my Lady eine Dusche nehmen. Unser Schlafzimmer im Hotel.
Postkartenansicht der State Street um 1907

In den 70er-Jahren des 18. Jahrhunderts errichtete Jean Baptiste Point du Sable - Sohn eines Québecer Kaufmanns und einer schwarzen Sklavin - einen Handelsposten am Tauschplatz der ortsansässigen Indianerstämme Miami, Fox, Sac und Potawatomi. "Der erste weiße Mann der sich hier niederließ, war ein Schwarzer", werden sie zitiert.

Dank der verkehrsgünstigen Lage an den Wassertransportwegen des Michigansees, einer der Großen Seen, und des Chicago Rivers, gewann der Handelsposten bis Anfang des 19. Jahrhunderts zusehends an Bedeutung. Als Illinois 1818 den USA beitrat und deshalb verkehrstechnisch besser erschlossen werden sollte, erlangte Chicago, nach dem Bau der Ost-West Eisenbahnstrecke, daher schnell den Ruf als "Tor zum Westen".Chicago war nun der wichtigste Handelsplatz für Rohstoffe undlandwirtschaftliche Produkte weit und breit. Holz kam mit Schiffen aus dem Norden und wurde vor Ort weiterverkauft oder mit der Bahn weitertransportiert, und Lebensmittel brachten die Farmer auf die Märkte, von wo sie dann wiederum problemlos auf Schiffe oder Züge umgeladen und verfrachtet werden konnten. Werkzeuge und sonstige Materialien, die (vorerst) nicht oder in unzureichender Menge vor Ort produziert wurden, kamen wiederum aus dem Osten. So wurde aus dem Handelsposten ein Dorf. Am 12. August 1833 wurde Chicago offiziell gegründet und bereits vier Jahre später, 1837, wurde Chicago mit seinen 4.200 Einwohnern zur Stadt erhoben.

Immer mehr Menschen zogen in die Stadt

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Immer mehr Menschen zogen in die Stadt, und der ohnehin bereits ausgeprägte Handel wurde weiter angetrieben, was noch mehr Zuwanderer anlockte. Die Grundstückspreise stiegen rasant an. Als der 1836 begonnene Bau des "Illinois & Michigan Canals" zwischen dem Chicago River und dem in den Mississippi mündenden Illinois River 1848 fertig gestellt wurde, gab es eine weitere äusserst attraktive Verkehrsroute. Sechs Staaten südlich entlang des Mississippi, sowie drei nördlich, und Regionen entlang des in den Mississippi mündenden Missouri waren nun zusätzlich durch eine breite Wasserstrasse erschlossen. Ebenfalls 1848 wurde zudem die erste Eisenbahnstrecke eröffnet, die auch Chicago anfuhr - die "Galena & Chicago Union Railroad". Seit der Fertigstellung des "Chicago Sanitary Canals" im Jahr 1900 mündet der Chicago River nicht mehr in den Michigansee, sondern durch den "Illinois & Michigan Canal" und in weiterer Folge der Illinois River in den Mississippi.

Bummel durch Chicago
Weiterer Bummel durch die City an verschiedenen Tagen.
Zwischen dem 8. und dem 10. Oktober 1871 wütete der Große Brand von Chicago, der den Grossteil der Stadt zerstörte.

1850 hatte Chicago bereits 30.000 Einwohner, und ein Ende des Zustroms war nicht absehbar - zu günstig waren die Rahmenbedingungen am Verkehrsknotenpunkt der USA. 1855 kam es zum "Lager Beer Riot". Deutsche Siedler kämpften in diesem Aufstand um ihr Recht, auch am Sonntag Bier ausschenken zu dürfen. Zwischen dem 8. und dem 10. Oktober 1871 wütete der Große Brand von Chicago, der den Großteil der Stadt zerstörte. Doch rasch wurde die Stadt wieder aufgebaut.

Architekten wie Louis Sullivan und später auch Frank Lloyd Wright kamen in die Stadt, die nun als Experimentierfeld für urbane Innovationen diente. 1880 zählte die "wiedergeborene" Stadt bereits 500.000 Einwohner. Zwischen 1880 und 1890 verdoppelte sich die Einwohnerzahl und Chicago zählte nun über eine Million Einwohner. Zwar erlebten die Grundstückspreise in der Innenstadt schon seit der Ernennung zur Stadt immer wieder extreme Anstiege, doch dieses Mal drang man in eine neue Preisdimension vor.

Kostete 1 m² im Jahr 1880 noch 130 US-Dollar, versiebenfachte er sich bis zum Jahr 1890 fast bis auf 900 US-$/m². Um rentabel zu wirtschaften, begannen Grundstückseigner, ihre Grundfläche maximal zu nutzen - d. h., es musste höher gebaut werden. Dank neuer Erfindungen wie elektrischer Aufzüge, feuerfesterer Baustoffe, aber vor allem durch die Verwendung von Stahlskeletten im Gebäudebau, wurde dies möglich.

Die World Columbian Exposition

1893 bewarb sich Chicago für die Weltausstellung und gewann gegen seine Mitbewerber New York, Washington (D.C.) und Saint Louis. Die "World Columbian Exposition", so hieß die Veranstaltung, dauerte rund fünf Monate und hatte grossen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und Architektur dieser Zeit. Nach New York City ist Chicago die zweite Stadt der "Wolkenkratzer" und Chicago besitzt eine der spektakulärsten Skylines der Welt. New York besitzt zwar mehr Wolkenkratzer, aber dafür besitzt Chicago die höheren (auch schon vor dem 11.September 2001). Das höchste Gebäude Chicagos, der Sears Tower, hat eine Höhe von 442 m und war damit bis 1998 das höchste Gebäude der Welt. Obwohl er dann von den Petronas Towers (insg. 452 m) in Kuala Lumpur übertroffen wurde, hatte er bis 2003, als der Taipei 101 (insg. 508 m) eröffnet wurde, das höchste nutzbare Stockwerk und das höchste Dach.

Mit Antenne misst er sogar 527 m und ist damit bis heute der insgesamt höchste Wolkenkratzer. Das zweithöchste Gebäude, das Aon Center, misst bis zum Dach 346 m und das dritthöchste, das John Hancock Center 343 m. Es besitzt auch noch zwei Antennen und ist mit ihnen 457 m hoch (5 m höher als die Petronas Towers mit Spitze). Chicago besitzt noch ein paar Gebäude um die 300 m Höhe, z. B. das AT&T Corporate Center mit 307 m, das Two Prudential Plaza mit 303 m oder das 311 South Wacker Drive mit 293 m. Verglichen dazu sind die Wolkenkratzer New Yorks deutlich niedriger. Das Empire State Building als höchstes Gebäude New Yorks misst 381 m (mit Antenne 449 m), das zweithöchste (Chrysler Building) 319 m. Die restlichen liegen alle unter 300 m (das dritthöchste bis zum höchsten Punkt 290 m ).

Sears Tower
Der Sears Tower in Chigago

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