Freiburg im Breisgau

Wisconsin ist seit dem 29. Mai 1848 der 30. Bundesstaat der USA. Wisconsin grenzt im Norden an den Oberen See und Michigan, im Osten an den Michigansee, im Süden an Illinois und im Westen an Iowa und Minnesota. Der Name Wisconsin ist die englische Version der französischen Adaption eines indianischen Ausdrucks mit der Bedeutung "der Ort, an dem wir wohnen". Mit seinen 5.472.299 Einwohnern (2003) steht Wisconsin in der Reihe der amerikanischen Bundesstaaten an 18. Stelle.

Flächenmäßig nimmt Wisconsin mit 140.787 Quadratkilometern Rang 23 innerhalb der 50 US-Staaten ein. Mit deutschen Maßstäben gemessen ist Wisconsin doppelt so groß wie Bayern, hat eine halbe Million Einwohner weniger als Hessen und ist mit 38,9 Einwohnern pro Quadratkilometer nur halb so dicht besiedelt wie Mecklenburg-Vorpommern, mit dessen eiszeitlich geprägter Landschaft es eine gewisse Ähnlichkeit besitzt. Madison ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Wisconsin und Verwaltungssitz des Dane County. Madison ist mit 220.322 Einwohnern (Schätzung 2004) nach Milwaukee die zweitgrößte Stadt in Wisconsin. Madison ist Universitätsstadt und Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum. Die Stadt ist Bischofssitz der Diözese Madison der katholischen Kirche. Benannt ist Madison nach James Madison, dem vierten Präsidenten der USA. Übrigens: Deutsche Partnerstadt von Madison ist Freiburg im Breisgau. (Bild oben links).

Bild oben: Unser Hotel in Madison - Das Campus Inn.
Bild oben links: Wir in der Hotel Lobby im Campus Inn.
Rechts: Unser Schlaf-Wohnzimmer im Campus Inn
Madison vor dem Capitol
Jeanette und ich vor dem Madison-Capitol.
In Madison vor dem BrunnenAuf der Treppe am Capitol
In Madison vor einem Brunnen. Rechts: Auf der Treppe am Capitol
Der französische Entdecker Jean Nicolet

Als die ersten Europäer das Gebiet des heutigen Wisconsin betraten, lebten dort die indianischen Stämme der Winnebago, Chippewa, Menominne, Sioux und Fox. Die ersten Europäer, die den Boden Wisconsins betraten, waren Franzosen, die über den Sankt-Lorenz-Strom und die Großen Seen in den Norden der heutigen USA vordrangen. Im Jahre 1634 traf der französische Entdecker Jean Nicolet auf der Suche nach einem Weg nach Asien in der Bucht von Green Bay auf Winnebago-Indianer. Die Dominanz der Franzosen wurde 1763 mit dem Vertrag von Paris beendet. Die anschließende englische Kontrolle des Gebietes währte bis 1812.

Madisons Observatorium
Vor dem Madison-Observatorium.
Wisconsin Devils Lake
Wir beide am Wisconsin Devils Lake
Madisons State Capitol bei Nacht
Die israelische Ministerpräsidentin Golda Meïr

Während lange Zeit der Pelzhandel die wichtigste Einnahmequelle der Siedler war, führte die Ausbeutung von Bleiminen zu einer ersten Siedlungswelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Bergleute erhielten den Spitznamen "Badger" (Dachse). Wisconsin gilt bis heute noch als der "Badger-State". Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts beschleunigte der Bau von Eisenbahnen die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Landes. Vor allem die Holzwirtschaft und später die Papier-industrie prägte den Norden des Landes. Neben einer starken Einwanderungswelle aus Deutschland kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch viele Siedler aus, Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland in den Staat. Schweizer gründeten die Städte New Glarus und Monroe. Aber auch aus Mittel- und Osteuropa fanden viele Einwanderer den Weg nach Milwaukee, so auch die spätere israelische Ministerpräsidentin Golda Meïr.(Bild links oben). 10 % der Einwohner von Wisconsin stammen aus Polen oder von polnischen Einwanderern ab.

Madison Stadtbummel.
New Berlin in Wisconsin

Geschichtlich gesehen gibt es enge Bezüge zwischen Deutschland und Wisconsin. Mehr als die Hälfte der Einwohner stammt von deutschen Einwanderern ab. Städtenamen wie Berlin, New Berlin, Kiel, New Holstein und Rhinelander deuten auf die Herkunft der Ortsgründer hin. Vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848 zog es viele enttäuschte und verfolgte deutsche Demokraten in diesen Teil der USA, der erst kurz zuvor zur Besiedlung freigegeben worden war. Auch der deutsche Revolutionär Carl Schurz war ein solcher Fortyeighter und lebte einige Zeit in Wisconsin. Seine Frau Margarathe Meyer gründete 1856 in Watertown den ersten Kindergarten der USA. Auch die größte Stadt des Bundesstaates, Milwaukee, wurde in ihrer Entwicklung stark von deutschen Einflüssen geprägt. Nach Angaben von Samuel Freemans The Emigrant Handbook gab es 1851 allein sechs deutschsprachige Zeitungen in der Stadt, die den Spitznamen "Deutsches Athen" trug. Um 1880 waren 27 Prozent der Stadtbevölkerung gebürtige Deutsche. Ein Erbe der ersten Einwanderergeneration bestand in dem ausgeprägten Gemeinsinn der Bürger Milwaukees. Die Stadt galt in sozialen Belangen stets als sehr fortschrittlich. 1910 wurde Emil Seidel der erste sozialistische Bürgermeister einer größeren Stadt in den USA.

Madison-Capitol-frontMadison-bascroom
Madison Camp Randal.
Die Brauerei Schlitz and Miller

Auf kulinarischem Gebiet haben die deutschen Einwanderer ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Großbrauereien Pabst, Schlitz und Miller trugen Milwaukee den Ruf der amerikanischen Bierhauptstadt ein. Bratwürste und Sauerkraut sind noch heute sehr beliebt. Selbst die Fast-Food-Kette McDonald's hat in Wisconsin Bratwürste im Angebot, die meist nur brats genannt werden. Der Erste Weltkrieg führte jedoch dazu, die Betonung der deutschen Traditionen und den Bezug zur alten Heimat stark einzuschränken. Selbst das Sauerkraut wurde zeitweise in "Liberty Cabbage" umbenannt.

Wisconsin Devils Lake

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