Hier stehen wir vor "Lisbethchens bescheidenem Zuhause." Etwas später waren wir auch drinnen und schauten uns an wie "bescheiden" doch die Windsors wohnen. Wir haben uns in aller Seelenruhe und ohne gestört zu werden im Buckhinghampalast umsehen könnnen. Allerings war immer und stets ein Führer dabei und auch Wachen waren in den Gängen und Räumen zu sehen. Siehe nachfolgende Bilder. Als wir noch vorm Palast standen wartete ich nur noch auf den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Schröder, ob er nicht auch hier am Torgitter rütteln würde mit den Worten: "Ich will hier rein!"

Der Buckinghampalast innen

Der Buckinghampalast zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Londons. In der offiziellen Hauptresidenz des britischen Königshauses wohnt die Queen, wenn sie nicht in Windsor, Sandringharn oder Balmoral Castle weilt. Im Unterschied zu vielen anderen Residenzen ist der Buckinghampalast kein Museum, sondern in erster Linie Wohn- und Arbeitsstätte des Königshauses. Die mächtige klassische Struktur bildet eine abgeschlossene Einheit und zugleich einen der zentralen Punkte im Westen Londons. Verglichen mit anderen Palästen blickt der Buckinghampalast auf eine verhältnismäßig kurze Geschichte als königliche Residenz zurück. Um den Palast angemessen zu würdigen, sollte man ihn zunächst in seiner direkten Umgebung betrachten. Elegante Häuser sowie der St. James' Park und der Green Park umgeben den Palast...

Hier sind wir - natürlich in Begleitung - alleine liess man uns selbstverständlich nicht durch den Palast wandern, im Grossen Saal, der ein Raum mit einer niedrigen Decke ist. Er liegt unter dem Stockwerk mit den Adelsgemächern. Um die Illusion von mehr Raum zu schaffen, legte John Nash den Boden tiefer, der wie die Säulen aus carrarischem Marmor besteht. Den grossen fein gearbeiteten Kamin schuf Joseph Theakston. Ursprünlich waren die Wände aus farbigem Alabaster. Der weissgoldene Dekor, den man heute bewundern kann, stammt aus dem Jahr 1902.

Bild oben: Der Green Drawing Room zählt zu den schönsten Räumen des Palasts. Von der Decke bis zum Parkettboden spiegelt er John Nashs Stilempfinden und den Geschmack der ausgebenden georgianischen Epoche wider. Hier warten hohe Gäste auf ihren Empfang im Thronsaal. Joseph Browne fügte dem Raum später die Marmorkamine hinzu.

1.Bild oben: der Thronsaal mit den beiden geflügelten Genien, die Girlanden über die Thronsessel halten, ist der theatralische Raum des Palasts. Bernasconi, der Chefstuckateur des Buckinghampalasts, schuf diese beiden Skulpturen. Die Gipsfriese greifen eines der wenigen mittelalterlischen Themen auf. die scharlachroten Seidenbehänge wurden erst kürzlich restauriert, die vier Goldornamente stammen vermutlich aus Carlton House.

2. Bild oben: Den State Dining Room mit seiner üppig verzierten Decke gestaltete zum grössten Teil der Architekt Blore für Wilhelm IV. Interessant sind die Porträts der Könige und Königinnen. Die Kamine aus Marmor mit weissen Frauenfiguren, die Instrumente spielen zeigen, dass der Raum ursprünglich als Musiksaal gedacht war.

Mehr Geschichtliches über den Buckinghampalast:

Nähert man sich ihm vom Admiralty Arch (Admiralitätsbogen) von Trafalgar Square aus, reihen sich zur Rechten prächtige Gebäude aneinander. Beachtung verdienen unter anderem die klassischen Fassaden von Carlton House Terrace und Clarence House, dem Domizil der Königinmutter. Marlborough House, das die Großmutter der Königin, Queen Mary, nach dem Tod ihres Manns bezog, ist ein rotes Backsteingebäude aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Gemahlin Georgs V. kümmerte sich um die Sanierung des Palastinneren und um die Restaurierung der Möbel. Sie brachte sie in eine historisch korrekte Ordnung, die heute noch respektiert wird. An das Gebäude schließt sich St. James' Palace an, ein Backsteinpalast im Tudorstil mit Ziegeldächern und einer Kapelle, in der Prinzessin Diana in der letzten Nacht vor ihrer Beerdigung aufgebahrt war. Dann folgt Lancaster House, ein Gebäude für Regierungsempfänge, das direkt neben dem Green Park liegt. Der Buckinghampalast ist die ideale Königsresidenz, Sinnbild einer jahrhundertealten Monarchie, die sich gern modern und bürgernah gibt.

Der Blue Drawing Room (oben) ist ganz im georgianischen Stil gehalten. Ursprünglich war er als roter Salon konzipiert und mit Alabastersäulen, purpurroten Vorhängen und Wandbehängen ausgestattet. Sein heutiges Aussehen erhielt er im frühen 19. Jahrhundert während der Regierungszeit von Königin Mary. Aus dieser Zeit stammen die blauen Velourstapete und die hohen korinthischen Säulen, deren Bemalung an Onyxmarmor erinnern soll. Beachtung verdient auch die von Nash entworfene gewölbte Kassettendecke.

Das Bogenfenster des Musiksaals (Bild unten) ist das hervorstechende Merkmal der Gartenfront von Buckingham Palace. Im Inneren tragen lapislaszulifarbene Alabastersäulen eine aussergewöhnlich fein vergoldete Decke. Der Parkettboden, hier zum grössten Teil unter einem Teppich verborgen, besteht aus exotischen Hölzern.

Die Ostgalerie (oben) ist in Wirklichkeit ein Verbindungsraum, enthält jedoch genau wie die anderen Zugänge zu Königin Viktorias Ballsaal von 1855 eine Vielzahl kostbarere Möbel und Bilder. Das grosse Gemälde im Vordergrund rechts zeigt Königin Viktoria, Prinz Albert und ihre Kinder.

Wie ein Korridor erstreckt sich die über 40 m lange Gemäldegalerie über die Räume des ersten Stockwerks im alten Buckingham House. Sie sollte ursprünglich die niederländischen und flämischen Bilder Georgs III. aufnehmen, die zur Gemäldesammlung der Queen gehören. Die Holzschnitzereien fertigte der bekannte britische Holzschnitzer Grinling Gibbons im 17. Jahrhundert.

Der Buckinghampalast erhebt sich hinter hohen vergoldeten Gittern und Toren inmitten eines ausgedehnten Privatgartens, der von Ziegelmauern umgeben ist. An die Residenz grenzt der öffentliche und ebenfalls berühmte St. James' Park. Seit über 350 Jahren bildet er eine freie Fläche inmitten der Stadt. In vielen Klassikern der englischen Literatur findet er Erwähnung.

Das waren nun zwei Stunden Besichtigung der "bescheidenen" Behausung Ihrer Majestät Königin Elisabeth II. Natürlich waren wir sehr angetan von den prunkvollen Räumen, aber bei allem Prunk, uns war ein kleineres Haus doch viel angenehmer, als in diesen verstaubten Räumen zu wohnen.

Zurück zur Übersicht
Kreuz und quer durch die Stadt der 99 Türme